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Die Sphaeren

Die Sphaeren

Titel: Die Sphaeren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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zusammenstellen. Nehmen Sie so viele Männer und Waffen, wie die Lyge und Caude in dieser Stadt tragen können, und fliegen Sie damit zum Wasserfall. Damit rechnet dort niemand. Der Prinz und seine Leute haben keine geeigneten Waffen, um einem Luftangriff zu begegnen. Sie …«
    »Jene Region ist dunkel!«, warf einer der Offiziere ein. »Dort fliegen die Tiere nicht!«
    »Sie fliegen doch«, widersprach Foise. »Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie Oramen vor einigen Tagen sein Leben einem solchen Geschöpf anvertraut hat. Fragen Sie die Abrichter. Vielleicht müssen die Tiere daran gewöhnt werden, aber ein Flug in der Düsternis ist möglich.«
    »Der Wind ist zu stark!«
    »Er hat in letzter Zeit nachgelassen«, sagte Foise. »Und außerdem dauert er nie länger als einen Langtag und legt sich dann.« Der General sah tyl Loesp an und breitete kurz die Arme aus. »Es ist möglich.«
    »Wir werden sehen«, sagte tyl Loesp. »Lemitte, Uliast«,
fuhr er fort und nannte die Namen seiner beiden vernünftigsten Generäle. »Kümmern Sie sich darum.«
    »Sir.«
    »Sir.«
     
    »Es wählt also den Namen Namenlos«, sagte Savidius Savide. »Unser lieber Vorfahr, dieses geheiligte Überbleibsel, das überlebende Echo eines mächtigen, gloriosen Chors aus der Dämmerung alles Guten, übernimmt die Last dieser ewig geweihten Stadt, so wie wir nehmen die Last langen Fehlens. Immerwährender Verlust! Wie grausam! In einer Dezieonen langen Nacht haben wir gelebt, in Schatten, mehr als eine halbe Ewigkeit. Und jetzt dämmert Licht, endlich! Oh! Wie lange haben wir gewartet! Freude für alle! Ein weiterer Teil der großen Gemeinschaft ist ganz gemacht. Wer Mitleid verspürte, kann jetzt – nein, muss – mit gutem Grund und großer Hoffnung jubeln, jubeln und noch einmal jubeln, denn wir sind mit unserer Vergangenheit vereint!«
    »Es ist unser Elter!«, fügte Kiu hinzu. »Alles erschaffend, selbst geschaffen von dieser stadtgroßen Geburt, Schlacke und Unrat fortgefegt, die Vergangenheit freigelegt, alle Spötteleien verlassen, jeder Unglaube ausgelöscht.«
    Oramen hatte den Botschafter nie so aufgeregt gehört, und diesmal waren seine Worte sogar halbwegs verständlich. »Mitleid, wieder!«, rief Kiu. »Für jene, die an den Oct zweifelten, die uns für unseren Namen verspotteten, Erben. Wie sehr werden sie ihren Mangel an Glauben in uns bereuen, wenn sie diese Nachricht hören, voller Freude gebracht, mit absoluter Wahrheit, unerschütterlich, unleugbar, zu jedem Stern und jedem Planeten, zu allen Habitaten und Schiffen der großen Galaxis!
In Stille verharrt der Wasserfall, erstarrt in gewaltiger Erwartung, in angemessener Ruhe vor den kulminierenden Akkorden der Erfüllung, des Begreifens und Feierns!«
    »Sind Sie so sicher, dass Sie erkannt haben, was der Würfel ist?«, fragte Oramen. Sie standen noch immer auf der Plattform, unweit des etwas helleren Bereichs in der Seitenfläche des Sarkophags, der vielleicht ein Fenster war, oder auch nicht. Oramen hätte das Gespräch gern an einem anderen Ort fortgesetzt, aber die beiden Oct-Botschafter wollten die Präsenz dessen, was sich im Würfel befand, nicht verlassen. Er begnügte sich damit, sie zum gegenüberliegenden Rand der Plattform zu bringen – vielleicht aus der Reichweite des Fensters, vielleicht auch nicht – und alle anderen zum Gehen aufzufordern. Poatas und Leratiy zogen sich bis zur nächsten Etage des Gerüsts zurück, und auch das nur widerstrebend. Oramen versuchte, die Oct mit ruhiger Stimme dazu zu bewegen, die Plattform ebenfalls zu verlassen, aber davon wollten sie nichts wissen. Beide waren begeistert und erregt, wie aus dem Häuschen.
    Sie waren nacheinander in das Quadrat getreten, um die Erfahrung selbst zu machen, und auch Poatas und Leratiy hatten von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Anschließend berichteten sie übereinstimmend, dass man jetzt nicht mehr Verlust und Sehnsucht empfand, sondern Freude und Hoffnung. Ein Gefühl euphorischer Befreiung erfasste jeden, der auf die markierte Stelle trat, zusammen mit dem intensiven Wunsch, bald wieder ganz zu sein.
    »Es natürlich ist, was es sagt! Warum etwas anderes?«, fragte Savidius Savide. Er klang wie schockiert von der Vorstellung, dass Oramen noch immer zweifelte. »Es ist, was es
sagt. Dies ist angekündigt und erwartet. Wer zweifelt an solcher Tiefgründigkeit?«
    »Sie haben dies erwartet?«, fragte Oramen und sah vom einen Oct zum anderen. »Seit wann?«
    »Seit unserem ganzen

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