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Die Sphaeren

Die Sphaeren

Titel: Die Sphaeren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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Ovoid mit ihrer Formation und erweckten den Eindruck, teilweise damit zu verschmelzen.
    Das sich dadurch ergebende Gebilde hing reglos in der Luft, umgeben von Stille.
    Nach einigen Sekunden brüllte es etwas in einer Sprache, die die anwesenden Menschen nicht verstanden – die Stimme donnerte wie Brandung gegen die Höhlenwände. Tyl Loesp fluchte und presste sich, wie alle anderen, die Hände an die Ohren. Der Lärm hatte eine solche Wucht, dass einige der Männer auf die Knie sanken. Nur Stolz bewahrte tyl Loesp davor, ebenfalls zu Boden zu gehen. Während noch Echos durch die Höhle hallten, geriet plötzlich Bewegung in die Oct. Ein seltsames Flüstern kroch durch die große Kaverne, wie das Knistern kleiner Zweige, bevor sie Feuer fingen.
    Das Geräusch wurde übertönt, als das in der Höhlenmitte schwebende dunkelgraue Objekt erneut sprach, diesmal auf Sarl.

    »Danke für die Hilfe«, donnerte es. »Jetzt habe ich viel zu tun. Es gibt kein Verzeihen.«
    Eine hauchdünne Blase schien sich um das Gebilde zu formen, gerade groß genug, es ganz zu umhüllen. Die Blase verfärbte sich, wurde dunkel, schwarz, schimmerte dann wie Quecksilber. Tyl Loesp und die anderen beobachteten, wie eine zweite Blase entstand, flackerte und die erste umgab, etwa zwei Meter von der silbrigen Membran entfernt. Es blitzte im Bereich zwischen den beiden Blasen, nur ganz kurz, aber sehr hell, und dann wurde die äußere Membran schwarz. Ein Summen erklang und schwoll rasch zu einem gewaltigen Brummen an, das von der schwarzen Kugel ausging und immer lauter wurde, bis es alles vibrieren ließ, nicht nur Boden, Wände und Decke der Höhle, sondern auch die Zähne der Anwesenden, ihre Augen und Knochen. Die Oct wichen zurück, rollten über den Boden und schienen von dem Geräuschorkan platt gedrückt zu werden. Die Menschen hielten sich erneut ihre Ohren zu. Fast alle wandten sich ab, wankten, stießen gegeneinander und versuchten, dem schrecklichen Lärm irgendwie zu entkommen.
    Die wenigen Personen, die nicht wegsehen konnten – unter ihnen Poatas; er kniete, der Gehstock war ihm aus der Hand gerutscht -, beobachteten die schwarze Kugel wie hypnotisiert. Sie waren die einzigen Augenzeugen, die ganz kurz mehrere winzige Löcher in der Blase sahen, aus denen dünne, blendende Strahlen kamen.
    Dann, mit einem plötzlichem Flackern, verschwand die äußere Membran.
    Ein Tsunami aus Licht und Hitze verbrannte Oct und Menschen gleichermaßen, verdampfte sie zusammen mit der inneren
Schicht der Höhle. Eine gewaltige Explosion schleuderte die runde Felsschale der Kaverne in alle Richtungen fort, was dazu führte, dass der Rest des Gebäudes darüber und ein Teil des Platzes auf die glühenden Trümmer herabstürzten.
    Die erste Welle der Strahlung – Gammastrahlen, Neutronen und ein enormer elektromagnetischer Impuls – hatte sich bereits ausgebreitet und ihren Schaden angerichtet.
    Die nun wieder silbrige Kugel stieg langsam, ruhig und völlig unversehrt aus Qualm und Glut. Sie schwebte durch das kilometerbreite Loch im Platzniveau der Stadt und glitt ohne Eile fort, streifte dabei die Schildmembran ab und änderte ihre Form zu der eines großen Ovoids. Es wandte sich in die von Menschen »gegenüber« genannte Richtung, wurde schneller und verließ die Schlucht.

27
    Der Kern
    S ie standen am Rand des kilometerbreiten Kraters. Die Helmvisiere ließen alles taghell erscheinen. Ferbin schaltete die Visierfunktion kurz ab, um festzustellen, wie die Realität beschaffen war: trübes, kaltes Grau, außerdem schwarze, blaue und dunkelbraune Schattierungen – die Farben von Tod und Zerfall. Ein Rollstern würde bald aufgehen, aber so tief in der Schlucht würde man sein Licht erst in einigen Tagen sehen, und es würde noch viel länger dauern, bis seine Wärme den gefrorenen Katarakt wieder in einen donnernden Wasserfall verwandelte.
    Durch das Visier war noch immer ein mattes infrarotes Glühen zu sehen, tief im Innern des Kraters. Dampf stieg langsam aus seinen dunklen Tiefen und schwebte empor, wurde weiter oben vom Wind zerfasert und davongetragen.
    Anaplian und Hippinse überprüften die Anzeigen der Instrumente
und Sensoren. »So etwas wie eine kleine Atomwaffe«, sagte Djan Seriy. Sie kommunizierten jetzt, ohne sich zu berühren – eine Kommunikationsstille hielten sie nicht mehr für nötig. Trotzdem machten die Anzüge Gebrauch von der sichersten zur Verfügung stehenden Methode: präzise ausgerichtete Impulse aus kohärentem

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