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Die Spiele des Computer-Killers

Die Spiele des Computer-Killers

Titel: Die Spiele des Computer-Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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glatte Tischplatte zu mir herüber.
    »Na und? Nehmen wir an, ich bin es wirklich. Meine Mailbox ist vollgestopft mit Zeug, und es gibt nichts, was jemand anderen daran hindern könnte, in einer Sektion davon ein Spiel zu veranstalten. Jemand spielt ein Spiel, gibt Ihnen eine Nummer, die Sie anrufen sollen. Das hat nichts mit mir zu tun. Ich organisiere die Show. Niemand kann erwarten, daß ich jede Kleinigkeit überwache. Woher soll ich wissen, was die Leute in codierten Bereichen meines Systems treiben? Manche Dateien sind aufgeteilt und haben Firlefanznamen; die ergäben nicht mal einen Sinn, wenn ich hineinschaute.«
    Sie hatte recht. Es war möglich, eine geschlossene Konferenz in einer fremden Mailbox abzuhalten. Es war möglich, daß das Spiel, aus dem Warren die Nummer für Pornoland erfahren hatte, von jemand anderem veranstaltet wurde. Dafür waren Mailboxen da: daß Leute ihr Zeugs dort abladen und mit anderen teilen konnten. In diesem Fall war es nur einfach unwahrscheinlich.
    »Es ist die einzige Show in Ihrem System. Und es ist Ihr System«, sagte ich.
    »JJ 1000 ist mein System.«
    »Ihre persönlichen Dateien sind in einem anderen Rechner. In demselben Rechner, auf dem Pornoland läuft.«
    »Ach ja?«
    »Ja.«
    »Meine persönlichen Dateien sind alles, womit ich arbeite. Ich habe eine kleine Mailbox über eine Leitung zur Universität. Das Spiel, das Sie da beschreiben, könnte eine unsichtbare Option sein. Ich könnte nur darauf zurückgreifen, wenn ich wüßte, daß es da ist. Und das weiß ich nicht.«
    »Wie gedenken Sie zu erklären, daß Ihre Telefonleitung den ganzen Tag über in Betrieb ist?«
    »Meine Universitätsverbindung. Nächste Frage.«
    Ich war auf unwegsamen Gelände, und das wüßte sie. Es würde schwerfallen, zu beweisen, daß sie die ganze Geschichte aufgebaut hatte, und nicht irgendein spielebegeisterter Nachtschwärmer, der ihr System benutzt hatte. Ich hatte eine Story, aber sie hatte ich nicht, und sie hatte ich eigentlich gewollt. Ich ließ mir Zeit mit meiner Zigarette. Sie wartete , bis ich den Stummel im Aschenbecher ausgedrückt hatte, bevor sie ihren Stuhl zurückschob und aufstand. Ich sah zu, wie sie ihr weißes T- Shirt über dem weißen Jeansrock glattstrich. Sie war nicht groß, und sie hatte schwerere Brüste und breitere, rundere Hüften als ich. Sie war auch sonnengebräunt, aber es sah nicht echt aus. Ich fand es komisch; vielleicht versuchte sie sich auf die gleiche, simple Art zu schützen wie ich. Ich versuchte mich zu erinnern, wie sie neulich ausgesehen hatte, als sie mit ihren falschen Disketten weinend zu mir gekommen war. Ich wollte wissen, was ich übersehen hatte. Tatsache war, daß ich sie damals nicht gemocht hatte, aber das schlechte Gewissen war meinem nüchternen Urteil in die Quere gekommen. Das war meine Spezialität: ein guter Schuß in den Fuß. Ich stand auf, als sie die Tür öffnete, und ich stellte mir David an ihrer Seite vor. Wie hatte sie nur überlebt?
    »Warum, Julie?« fragte ich.
    Sie kam zu mir und strich mit flachen Händen an mir herunter und tastete mein Kleid ab. Als sie sich vergewissert hatte, daß ich keine Wanze an mir trug, sagte sie: »Warum ich Sie reingelegt habe?«
    »Warum Sie das getan haben, weiß ich. Aber warum...?«
    »...veranstaltet jemand wie ich ein solches Spiel? Des Geldes wegen. Warum sonst?«
    Ich folgte ihr durch den mit grauem Teppichboden ausgelegten Korridor. Durch eine furnierte Tür kamen wir in einem großen Raum mit schwarz-weiß plattiertem Fußboden und zwei hochklassigen Computer-Workstations. Auf einem Regal an der Wand lag eine Reihe von Gegenständen, die aussahen wie Fliegerhelme mit eingebauten Sichtgeräten sowie mehrere Paar verkabelte Motorradhandschuhe. An einem Ende des Regals hingen zwei Kleiderbügel mit schwarzen Anzügen.
    »Wollen Sie sich einklinken?« Ich nehme den kleineren Anzug.« Sie zog ihr T-Shirt aus und hängte es an einen Haken. Dann zog sie den Reißverschluß an ihrem Rock herunter, ließ ihn fallen und nahm den einen der unförmigen schwarzen Overalls von seinem Bügel. Sie zog ihn an wie einen Taucheranzug, stieg erst in die flexiblen Beine und schob dann die Arme in die Armel. Mit einem Ruck zog sie an einem Riemen, der hinten einen Reißverschuß schloß.
    »Wo einklinken?« fragte ich.
    »In die Maschine mit Davids virtueller Realität. Grafik, wie Sie sie noch nie gesehen haben. Das Beste, was man für Geld kaufen kann. Ziehen Sie den Anzug an und bleiben Sie

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