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Die Spiele des Computer-Killers

Die Spiele des Computer-Killers

Titel: Die Spiele des Computer-Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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vorhersehbar. Computer sind nicht wie Menschen«, sagte sie und kehrte mir weiter den Rücken zu.
    »Ich will, daß es gelöscht wird.«
    »Man kann das aktive Feedback nach beliebigen Parametern verändern oder abschalten, wenn man will. Vielleicht gefällt es Ihnen so besser, denn es tut nicht weh. Es gibt auch keine häßlichen kleinen Schrammen oder Blutergüsse.«
    »Ich will, daß es gelöscht wird.«
    »Sorry.«
    »Ich rufe die Polizei.«
    »Rufen Sie sie. Das wird nichts nützen. Dies alles ist Teil eines über jeden Verdacht erhabenen Psychosexual-Projekts. Alles absolut sauberer medizinischer Kram, mit Forschungsmitteln und so weiter. Das hier ist nur ein kleiner Teil; es stehen jede Menge Szenarien zur Auswahl. Man wird hier wirklich verwöhnt. Es ist sozusagen ein sexueller Woolworth-Laden — nein, wenn man die Kosten berücksichtigt, wohl eher ein Harrods.«
    Ich bin nicht gewalttätig, aber ich hätte sie zu gern geschlagen. Ich wollte sie verprügeln und auf den Boden schleudern, wollte sie treten und treten und auf ihrem Kopf herum trampeln. Als sie den Reißverschluß auf ihrem Rücken herunterzog und die Arme aus den steifen Ärmeln schüttelte, wußte ich jedoch, daß ich besser mich selbst verprügelte.
    »Und wenn ich ihm von Pornoland erzähle?«
    Sie nagte an der Lippe und musterte mich. »Er weiß davon. Wir sind ein Team. Ich bin für Spiele zuständig, er für Fantasien.« Sie sprach weiter, während sie sich anzog, und wandte mir dabei den Rücken zu. »Sind Sie nicht beeindruckt von seiner Arbeit hier? Sie verbindet eine Menge Technologien miteinander: interaktives Video, Neuro-Programmierung, parallele Datenverarbeitung und virtuelle Realität.«
    »Zu welchem Zweck?«
    »Sexuelle Surrogat-Erfahrung. David hat eine Menge Sponsoren dafür gefunden. Sie wissen schon — das elektronische Rhinozeros-Horn, programmierbare sexuelle Potenz. Wenn Sie es nicht haben, kann er es für Sie imitieren. Sie brauchen nicht mehr alt oder unfähig zu sein. Wenn Sie nicht mehr gehen, laufen oder fühlen können, wenn Sie keinen mehr hochkriegen: Kommen Sie zu ihm, und er steckt Sie in eine Maschine, wo Sie wieder alles können, David arbeitet am Feedback aus der Maschine, Stimulation des ganzen Körpers, all der erogenen Zonen einschließlich selbstverständlich, des Gehirns. Das ist ein Fortschritt der medizinischen Wissenschaft.«
    »Das ist mir klar. Aber was ist Ihr Interesse dabei? Das Potential für die ehetherapeutische Industrie?« Ich hob die Finger und malte Anführungsstriche in die Luft.
    »Natürlich.«
    »Ethisch ist das kaum.«
    »Ich denke, wir sind darüber hinaus, uns über Computer und Ethik den Kopf zu zerbrechen, oder?« sagte sie.
    »Und was hat der Psychokram damit zu tun?«
    »Es geht um Fantasien. Er arbeitet mit Sexualverhaltenstherapeuten zusammen und bietet ihnen eine Blackbox, die die Arbeit macht. Erotik ist eine geistige, keine körperliche Sache, eine intensive, persönliche Deutung von Aktionen. David arbeitet an einer Software, die dem Benutzer ermöglicht, seine Fantasien aufzubauen und zu erforschen, statt sie nur im Kopf zu bearbeiten. Man kann sie erleben, und zwar außerhalb des eigenen Geistes — in der virtuellen Realität. Er ist furchtbar clever.«
    »Und wer sind Ihre Hauptkunden, abgesehen von den armen Tröpfen, die keinen mehr hochkriegen?«
    »Leute, die durchaus noch einen hochkriegen. Und wie! Vergewaltiger, Kinderschänder, Sadisten... Perverse eben. Im Kern des Projekts steht die Behandlung, und zwar dergestalt, daß der Benutzer sexuell darauf konditioniert wird, sein eigenes Verhalten zu steuern. Dafür hat David die Finanzierung bekommen.«
    »Und wie funktioniert das?«
    »Der Benutzer kann darauf konditioniert werden, auf Fantasien zu reagieren, die er oder sie im Computer erschafft. Alternativ dazu kann der Benutzer gezwungen werden, nicht zu reagieren.«
    »Wie?«
    »Durch Sättigung. Zuviel vom Gewünschten. Das wurde aas der Aversionstherapie zur Behandlung von Sexualstraftätern übernommen.«
    »Bei Zigaretten funktioniert es nicht«, bemerkte ich, aber sie ging nicht darauf ein.
    »Virtech produziert wirksame sexuelle Desensibilisierungsszenarien durch virtuelle Realität...«
    Das Wort Desensibilisierung gefiel mir nicht. Es war okay, wenn von Heuschnupfen die Rede war, aber wenn es um Sex ging, fühlte ich mich an Klitorodektomie erinnert, an Archiodektomie, an Lobotomie — schneiden, schneiden, schneiden.
    »Ein pädophiler Mann hat

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