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Die Spiele des Computer-Killers

Die Spiele des Computer-Killers

Titel: Die Spiele des Computer-Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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etc., genau wie bei meinem normalen Bankkonto.« Ich fragte mich, wer dafür wohl eines Tages bezahlen würde. »Sie finanziert ihn. Wenn sie JJ 1000 ist, dann ist sie auch Pornoland. Und wenn ihr das Spiel gehört, dann gehört ihr auch die Kreditkartenfirma. Sie ist der Banker, also muß es so sein. Und wenn es so ist, dann gehört ihr in Wirklichkeit ein großes Stück von Virtech. Die Macht hinter dem Thron. MT Industries ist das Bindeglied zwischen dem Spiel und Virtech. Was meinst du?«
    Sie sah sehr selbstzufrieden aus. Konnte sie auch sein. So Weit war ich nicht gekommen, aber mich hatten andere Sachen abgelenkt, und ich hatte nicht mit Warren geschlafen. Ich zog auch nicht voreilig dieselben Schlüsse wie sie.
    »Da ist noch was, George. Warren hat in dem VR-Computer was gesehen. Mich hat dieser Jones nicht reingucken lassen, aber Warren schien er zu kennen. Er lud ihn ein, irgendein Spiel mit virtueller Realität auszuprobieren. Alles in sehr höflicher Form, wie zwei alte Knaben, die sich zu Portwein und Zigarre zurückziehen, weißt du. Aber als Warren wieder rauskam, na, da war er wirklich sauer. Er prügelte wild auf den Typen ein; ich dachte, er wollte ihn umbringen. Es gelang mir, ihn von ihm abzubringen und in den Wagen zu schubsen, aber er brüllte die ganze Zeit, jetzt würde er dir die Tracht Prügel verabreichen, die er dir schon Vorjahren hätte verpassen sollen, ‘ne mächtige Macho-Nummer, die er da abzog.«
    »Was hat er sonst noch über mich gesagt?«
    »Kein gutes Wort, fürchte ich. Er hat mich zu Hause abgesetzt und raste los. Ich hab’ dich gleich angerufen, aber du warst weg.«
    »Die Polizei hast du nicht angerufen?«
    »Nein. Hat er dir was getan?«
    »Nein. Hol mir einen Scotch, ja?«
    »George, es ist gleich Frühstückszeit...«
    Ich warf ihr einen Blick zu, der sie veranlaßte, zu tun, worum ich gebeten hatte. Sie schlurfte in Richards Lederschlappen zur Tür hinaus, und ich stand auf, um meine Tasse auf die Abtropfplatte zu stellen. Ich machte mir nicht die Mühe, sie auszuspülen. Mir brummte der Kopf. Ich sah Davids Gesicht vor mir und hörte ihn wispern. Wiederverwendbar. Wie ein Glas. Vollgießen. Leermachen. Von vorn anfangen. Siehst du? Das Klingen eines schweren Whiskyglases schreckte mich auf, und ich drehte mich um. Diane stand neben mir.
    »Willst du drüber reden?« fragte sie.
    »Nicht jetzt«, sagte ich, und sie tätschelte mir die Schulter. »Okay, aber ich fange heute mit dem an, was ich habe. Julie Jones hat ‘ne Menge zu erklären« sagte ich, und ich dachte: Viel Glück.
    Ich konnte nicht schlafen. Ich lag im Bett, ausgebleicht, verbrannt, zerschlagen. Ich wollte so gern anders sein als das, was David gewollt hatte, aber eigentlich kam es nicht darauf an. Ich war zerlegt und in irgendeinem Computerprogramm wieder zusammengebaut worden. Diane und Richard versöhnten sich im Schlafzimmer nebenan gerade wieder. Mr. und Mrs. Jones taten wahrscheinlich das gleiche in ihrem, eingewickelt in Klarsichtfolie und Akopads oder sonst was Schrägem. Warren schwebte im Halbleben des Komas, und damit blieb nur ich. Und Max.
    Max.
    Ich sprang aus dem Bett. Ich würde niemals einschlafen, solange mir all das im Kopf herumging, und es gab einen einzigen weiteren Menschen, den ich kannte, der zahlendes Mitglied im Club der Schlaflosen war. Max Winters. Niemand hatte je gesehen, wie er in seinem Rollstuhl zu seinem Redaktionsschreibtisch in der Technology Week gefahren kam, und niemand hatte ihn je hinausfahren sehen. Er saß einfach da, die nutzlosen Beine unter die Maschine geschoben, die ihn in die große weite Welt hinaustransportierte. Er besuchte Datenbanken und Freunde mit Zugang zu Datenbanken in der ganzen Welt. Es war ganz normal, daß er um diese Zeit arbeitete.
    Das Telefon klingelte eine ganze Weile.
    »Ja.« Es war Max.
    »Max, ich bin’s. Georgina Powers.«
    »Ja.«
    »Ich brauche Informationen über MT Industries Holdings.«
    »Für die Story für Technology Week, an der Sie arbeiten?«
    »Ja.«
    »Ich nehme an, daß wir sie diesmal als erste bekommen, denn anscheinend stellen wir Ihnen die Mittel zur Verfügung.«
    »Natürlich.«
    Ich hörte, wie er den Rauch seiner Zigarre in die Lunge sog. »Kommen Sie heute her?« fragte er.
    »Ich muß einen kranken Freund besuchen. Können Sie mich zurückrufen?«
    Er legte auf. Manieren, Mr. Winters. Manieren.
    Ich hatte ungefähr zwei Stunden geschlafen, als das Telefon klingelte. Ich rollte hastig aus dem Bett, um

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