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Die Spiele des Computer-Killers

Die Spiele des Computer-Killers

Titel: Die Spiele des Computer-Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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etwas im Schilde geführt hatte. Ich wußte es. Er mußte zurückgekommen sein, um die Lage zu sondieren, um festzustellen, weshalb ich in diesem Spiel aufgetaucht war und was für eine Sorte Schwierigkeiten das zu bedeuten hatte.
    Julie Jones mußte wissen, wer MT Industries in Wirklichkeit war, und wenn David es nicht wußte, dann hatte ich ihm jetzt einen Hinweis gegeben. Ich versuchte, mich zu erinnern, wie Julie und Warren einander begegnet waren. Da hatten sie einander nicht gekannt; zumindest hatten sie den Eindruck erweckt. Aber sie wußte, daß ich nicht Cabbie war. Sie war clever. Sie mußte in der Bar erraten haben, daß er es war. Ich hatte ihr erzählt, daß er bei dem Spiel mitgespielt hatte, und er hatte seine Erinnerungen als Taxifahrer in den Londoner Straßen zum besten gegeben. Inzwischen mußte Eddie es bestätigt haben. Ich hätte wetten mögen, daß er den Hörer abgenommen und sie angerufen hatte, nachdem wir unser Gespräch beendet hatten. Wie hatte sie es nur fertiggebracht, nicht laut loszulachen, als ich angefangen hatte, von Kreditkartennummern und einer Viertelmillion zu reden? Zum Teufel mit ihr. Zum Teufel mit Eddie. Und zum Teufel mit einem pieksigen kleinen Fragezeichen: Wieso hatte er in seinem eigenen Spiel eine Rechnung von einer Viertelmillion auflaufen lassen und dann seine Spur verwischt? Ich hatte jetzt so viele Fragen an ihn, und »Wie geht’s dir? Glaubst du, du wirst es überleben?« stand ganz unten auf der Liste.
    Das Telefon klingelte wieder.
    »Mrs. Powers?« Es war mein Freund bei der Polizei, Robert Falk. Er liebte es, mich formell Mrs. Powers zu nennen, und er liebte es, wenn ich ihn Robert nannte. In unserer zivilisierten, distanzierten Beziehung waren wir niemals Bob und George. Wir gingen entspannt zusammen essen, und manchmal nahm er mich mit zu einem Boxkampf. Er glaubte, ich verstände nichts vom Boxen und davon, wie ein Held der Arbeiterklasse gemacht wird. Er hatte Theorien zu beidem, und die überdauerten locker einen Sechserpack oder eine Flasche Wein. Ich hielt ihn für einsam und er mich auch. Wir waren gute Freunde.
    »Haben Sie mir was zu erzählen, Mrs. Powers?«
    Seine Stimme senkte sich um eine Oktave. Er zog mich auf wie ein altmodischer Onkel, der einen kleinen Jungen mit Taschen voll geklauter Apfel erwischt hat.
    »Warren Graham war in der Gegend. Er liegt im Krankenhaus«, sagte ich.
    »Und es geht ihm ziemlich schlecht, wie ich höre.«
    »Ja.«
    »Irgend ‘ne Ahnung, was er hier wollte?
    »Er wollte mich sehen.«
    »Weshalb genau?«
    »Aus persönlichen Gründen.«
    »Es hat also nichts mit MT Industries Holdings zu tun?«
    »Sie wissen davon?«
    »Mrs. Powers, ich habe eine sehr beeindruckende Akte über Warren S. Graham, aus rein informativen Gründen, wohlgemerkt. Wir müssen sicherstellen, daß er seinen Teil der Abmachung einhält.«
    »Also Hände über die Bettdecke.«
    »Wo wir sie sehen können. Wir behalten seine Kontakte  hier bei uns im Auge. Das FBI behält sie drüben im Auge. Ein Hacker wie er darf nicht wieder in den Untergrund verschwinden. Immer gefährlich, aber potentiell nützlich, verstehen Sie?«
    Allmählich wurde mir unbehaglich bei diesem Gespräch mit meinem Freund Robert Falk. Er hatte ebensowenig wie ich akzeptiert, daß Warren und Eddie davonspaziert waren, reich und frei. Pornoland war kaum eine Sache, an der MT Industries beteiligt gewesen wäre, und ich wollte ein bißchen mehr herausfinden, bevor ich Warren bei seinen Aufpassern in die Pfanne haute. Falk bat mich praktisch darum; also konnte er von dem Spiel nichts wissen, denn sonst hätte er sich daraufgestürzt.
    »Wußten Sie, daß er und Eddie zusammenarbeiteten?« fragte ich.
    »Ja, ‘ne komische Beziehung für Mr. Graham.«
    »Warum haben Sie mir nichts davon erzählt?«
    »Sie scheinen immer genug eigene Probleme zu haben, ohne daß ich noch welche dazugebe.«
    »Das paßt mir nicht«, sagte ich.
    »Sie kannten die Bande nicht, die Graham zusammengeschlagen hat?«
    »Nein. Das waren Typen wie von der National Front. Haben sich an dem Auto und an mir gestört.«
    »An der Blonden.«
    »Lachen Sie über mich, Robert?«
    »Nein, aber das ist doch klar.«
    Er wußte, daß ich etwas vorhatte, denn was er mir erzählte, garantierte mir, daß ich noch eine Nacht nicht schlafen würde. Eddie hatte den Deal mit Virtech gemacht. Eddie, der weiße Amerikaner, machte alle Deals für MT Industries, und Warren, der kaffeebraune Einzelkämpfer, hielt sich im

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