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Die Spiele des Herrn (Johann Von Der Morgenpforte) (German Edition)

Die Spiele des Herrn (Johann Von Der Morgenpforte) (German Edition)

Titel: Die Spiele des Herrn (Johann Von Der Morgenpforte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Huelsmann
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Walram? Ich brauche ihn. Er wird mir zur Seite stehen.“, der Vogt schaut sich fragend um.
    „ Herr, Walram ist nicht hier.“
    „ Dann ist er schon im Kampf. Gegen diesen Eberhard. Ich werde meinem Bischof die Burg erhalten, wie ich es einst geschworen habe.“, seine Lippe spitzen sich und die Züge in seinem Gesicht verhärmte sich. Seine Augen aber blieben leer und in die Ferne gerichtet.
    „ Conradus, bringt die Leute in den Bergfried. Dort werden sie sicher sein, denn hier lasse ich gleich die Hölle auf Erden losbrechen.“, befahl Gottfried. „Wo sind meine Waffen?“
    „ Aber Vogt Gottfried, kommt zu euch.“, sagte Conradus. Er fasste den Vogt an die Schultern, aber Gottfried war entschlossen. Er schlug nach dem Mönch und verfehlte ihn knapp.
    „ Steht mir nicht im Weg, Pfaffe. Ich werde es diesem Eberhard zeigen!“, knirschte er. Gottfried sah sich suchend um. Dann verließ er den Raum und schrie draußen nach Walram und seinen Männern.
    Ida hatte die Reaktion ihres Onkels gesehen. Sie fürchtete um ihn. Die Aufregung stand ihm ins Gesicht geschrieben, als er hinausstürmte. Conradus sah sie verwirrt an. Ida hörte Gottfrieds Schreie nach Walram. Dann begann er, auch nach seinem Sohn Hugo zu rufen. Ida glaubte alles verloren.
    Nein, gibt nicht auf. Du warst nie nur ein dummes Weib! Nutze deinen Geist!
    Conradus und Ida sammelten sich beinahe gleichzeitig. Er kam hinüber zu ihr.
    „ Eberhard hat Gottfried ein Ultimatum gestellt. Wir haben nur noch wenig Zeit, diese Burg zu verlassen. Dann schenkt er uns das Leben. Doch Gottfried will lieber um die Burg kämpfen. Aber wir haben keine Chance. Es ist eine Frage der Zeit, bis die Männer Eberhards uns überrennen.“, erklärte der Mönch. Ida nickte ihm zu.
    „ Wir müssen jetzt handeln.“, sagte sie.
    „ Was habt ihr vor, Fräulein Ida?“, fragte Conradus.
    „ Mein Onkel wird uns nicht hindern, wenn wir geschlossen die Burg verlassen. Wir werden dem Wunsch Eberhards
beugen. Ihr sagt es selbst. Welche Möglichkeit haben wir?“
    „ Ja, lieber jetzt das Leben als den Tod. Ich werde mit Eberhard reden, sobald wir draußen sind.“, sagte er. Ida wendete sich an die Leute im Raum. Viele waren aufgestanden, andere verharrten noch im Gebet.
    „ Hört, ich weiß ihr habt Angst um euer Leben. Ich habe auch Angst. Aber Conradus und ich sehen eine Chance, wie wir all das überstehen. Folgt mir. Gemeinsam werden wir die Burg verlassen. Eberhard hat uns freien Abzug gewährt. Es ist alles ein wenig zu schwierig, um es jetzt zu erklären, aber vertraut mir und Conradus einfach.“
    Die Leute begannen, wild durcheinander zu reden. Untreue, Verrat, Liebe zum Leben! Die Meinungen gingen weit auseinander. Niemand wollte sterben, aber alle hatten Angst, die Burg zu verlassen und sich schutzlos der Gnade Eberhards auszuliefern. Die Menschen verstanden nicht, wie es zu all dem kommen konnte und so fürchteten sie den Zorn ihres Herrn besonders. Die einen des Herrn Gottfried, die anderen des Herrn Eberhard.
    „ Schweigt, meine Kinder. Glaubt und vertraut Ida und mir. Wir werden die Burg verlassen. Nur so haben wir eine Chance. Wir werden unserem Herrn Eberhard die Treue schwören. Ihm liegt nicht an unserem Tod. Eberhard ist getäuscht worden, aber wenn wir nicht aus der Burg kommen, dann wird ihn niemand überzeugen können, dass er Unrecht hat!“, sprach Conradus bedächtig und langsam. Viele nickten nun. Conradus ging voraus. Die anderen folgten und begannen nun sogar zu drängen. Jeder wollte auf plötzlich der erste sein, als ob der letzte nicht mehr hinausfinden könnte. Ida ließ sie alle an ihr vorbei gehen. Freiwillig ging sie als letzte. Sie nahm ihren Bruder an der Hand. Die Menge überquerte den Hof der Hauptburg und ging über den hof der Vorburg zur Toranlage. Hier stand Gottfried und wedelte wild mit den Armen. Ida sah ihn. Er gab die Befehle an die Soldaten, wie sie Burg verteidigen sollten.
    Ida schenkte ihrem Onkel einen langen Blick. Sie war traurig. Gottfried, der gütige Vogt, ihr weiser Onkel, war rasend vor Wut und nur noch ein Zerrbild seines Selbst. Seine Augen standen weit offen. So kannte Ida ihn nicht. Etwas musste in ihm passiert sein, dass er so agierte.
    Herr, schenke meinen Oheim Kraft und Klarheit.
    Gottfried bemerkte nun auch die Menge, die sich ihm
näherte. Er starrte sie an.
    „ Vogt Gottfried, wir möchten vorbei! Wir werden uns dem Fürsten zu Füßen werfen und auf seine Milde hoffen. Eine andere Chance haben wir

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