Die Spinne - Niederrhein-Krimi

dass ich in Kenntnis gesetzt werde und Bescheid weiß, was hier läuft, mehr nicht. Ist das so schwierig? Hallo, ich halte hier den Kopf hin. Das mache ich gerne, wenn ich Vorgehensweisen genehmigt habe und nachvollziehen kann.«
    »Ist schon gut, ich verstehe, was du meinst«, sagte Burmeester. »Okay, das ist an dir vorbei entschieden worden, soll nicht wieder vorkommen.«
    Karin wandte sich Gero von Aha zu. »War nett, deine Männersolidarität. Mitten in zwei Fällen gibt es auf keinen Fall überstundenfrei, das ist klar, oder?«
    »Yes, Sir.«
    »Gut, dann können wir weitermachen. Lasst uns hier und jetzt eine kleine Lage abhalten. Wenn wir nicht langsam zu Potte kommen, wird uns die van den Berg gemeinsam mit Haase und ›Düsseldorf‹ auf den Kopf steigen. Kurzes Brainstorming bitte.«
    Jeder brachte seine aktuellen Gedanken in Frageform vor, von Aha gab sie in den  PC ein, sie erschienen auf der Infowand.
    »Verbindet irgendetwas die beiden Fälle?«
    »Gibt es eine Verknüpfung zwischen Petra Winter und den laufenden Fällen, oder wie kam ihr Hund an die Xantener Südsee?«
    »Kann die These mit der chinesischen Mafia Berechtigung finden?«
    »Warum verbindet Fortmann seine Machenschaften mit Verfürth?«
    »Hat Verfürth vielleicht nur gut Deckung genommen und betreibt ein doppeltes Spiel?«
    »Was verschweigt uns seine Frau, wie heißt sie gleich?«
    »Louise Verfürth. Ich glaube nicht, dass sie von den Machenschaften ihres Mannes weiß.«
    »Suchen wir im Fall des Brandes nach einem Mann oder einer Frau? Mir ist das Profiling immer noch nicht klar.«
    »Bleiben wir bei der These, dass ein Mann das Haus angezündet hat, während eine Frau die Kinder gerettet hat?«
    »Und nachdem wir die richtigen Hundehaare bei einer Frau gefunden haben, ziehen wir im Fall der Toten vom See nun auch eine Täterin in Betracht?«
    »Das lässt sich leicht klären, wie war das mit der Schuhgröße und dem Körpergewicht?«
    Jerry winkte ab. »Stimmt, die Halterin des Kampfhundes kann Carola Mertesacker nicht gefolgt sein, sie ist eher klein und zierlich. Aber wer war es dann?«
    Burmeester wies auf die Infowand. »Merkt ihr was? Rein strukturell müssen wir darauf achten, die Fälle besser auseinanderzuhalten. Hier vermischen sich selbst im Brainstorming die Perspektiven, das bedeutet, dass in unseren Gedanken einiges zusammenläuft, obwohl wir keine Grundlage dafür haben. Ich bin dafür, beide Fälle ganz strikt voneinander zu trennen.«
    Karin blickte auf die zweite Infowand mit den Fotos. »Und was ist mit den Tattoos, die Spinnen an den Handgelenken? Fortmann und Mertesacker sind in einem Alter, vermutlich aus einem Schuljahrgang, und die großen Zeichnungen auf Wand und Auto verbinden Fortmann und Verfürth miteinander. Vielleicht hat Mertesacker ein solches Symbol übersehen.«
    »Oder er wollte es nicht wahrhaben.«
    »Vielleicht hat er heute noch Angst und will deshalb nichts mit der Spinne zu tun haben.«
    »Bewegen wir uns gerade deutlich von der Spur der nicht zugelassenen Medikamente weg?«
    »Wieso, die haben doch auch eine fernöstliche Spinne als Firmenlogo, schließlich handelt es sich um ein Produkt der achtbeinigen Lieblinge.«
    Karin resümierte angesichts der Flut an Fragen. »Also sortieren wir nach Fall eins und zwei. Im Fall Fortmann müssen wir noch umfassender vorgehen. Ich bin zunächst gespannt auf die Ergebnisse der privaten Kontaktaufnahme zu den Fortmann-Kindern durch die skandinavische Bekannte von Gero. Staatsanwalt Haase soll den Anwalt von Frank Fortmann weichklopfen, wir müssen den Mann befragen. Und wir lassen Verfürth suchen, Handyortung, Verbindungsnachweise, alles, was dazugehört, das ganze Programm, die komplette Auswertung der Durchsuchungen warten wir ab. Vielleicht sollten wir bei allen drei Spinnen-Männern die Verbindungsnachweise prüfen, es würde mich nicht wundern, wenn die miteinander kommunizieren.
    In Fall zwei, Carola Mertesacker, erwirken wir einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung von Petra Winter, damit wir alles offiziell sichten können. Der Verbleib des Hundes muss ermittelt werden. Und Tom und Jerry, ihr denkt an den Bericht für die van den Berg, bitte heute noch. So, Kollegen, teilt euch die Arbeit ein. Es geht nicht um Geschwindigkeit, hier ist Feinarbeit mit Leidenschaft für versteckte Details gefragt. Ab morgen zweimal täglich kleine Lage, eine um neun, die andere um siebzehn Uhr.«
    Jerry nahm seine Finger wieder vom Radiator. »Wir müssen an