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Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Spinne - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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ernst genommen und gegen jede Kritik verteidigt hatte.
    »Schon gut, Chefin, wir wissen alle, worum es geht. Ein Kater ist menschlich.«
    Die Durchsuchung in Bislich-Büschken brachte zumindest die Gewissheit, dass dort nicht die besagte Leiche im Keller lag; beschlagnahmt wurden ein Computer sowie ein Notebook, Geschäftspapiere gab es hier nicht. Ein oberflächlich eingerichtetes häusliches Arbeitszimmer ließ unternehmerische Arbeit vermuten, schien jedoch pro forma zu bestehen und eher für das Finanzamt relevant zu sein.
    »Frau Verfürth hat sich merkwürdig verhalten«, kommentierte Burmeester.
    »Beschreib es näher, war sie nervös, verärgert, auf der Hut?«
    »Im Gegenteil, ich hatte den Eindruck, es wäre ihr ganz recht gewesen, wenn wir genügend belastendes Material gegen ihren Gatten gefunden hätten. Mit Argusaugen hat sie jeden Schritt verfolgt und bei jedem Papier, das wir in die Hände nahmen, gefragt, ob das jetzt wichtig wäre, echt komisch. Aber da war nichts, gar nichts. Außer Fortmanns Aussagen haben wir bislang nichts gefunden, was auf geschäftliche Kooperationen hinweist.«
    »Das passt zu den Ergebnissen aus Düsseldorf, auch dort gab es nichts zum Thema Fernost oder Medikamentenhandel. Ich hätte große Lust, mir den Fortmann heute noch einmal vorzunehmen.« Karin winkte gleich selbst ab. »Ich weiß, die Fortmanns haben einen Anwalt ›Buh‹ rufen lassen. Ich werde mich von ihm fernhalten beziehungsweise nur noch mit staatsanwaltlichem Segen dort auftauchen. Es kann doch nicht sein, dass der erst wieder befragt werden kann, wenn er die Klinik verlassen hat. Das wird Monate dauern. Verflixt!«
    Sie suchte Gero von Ahas Blick. »Apropos Familie Fortmann, was genau macht Mette Olsen dort? Nicht, dass man uns daraus auch noch einen Strick dreht. Ich hatte doch die offizielle Mitarbeit abgelehnt. Klärt mich jemand darüber auf, was da läuft?«
    Von Aha berichtete über Mettes Ausbildung. »Die Großeltern Fortmann haben Mette gesehen und sofort ein Loblied auf sie gesungen. Mette hat sie und auch die Kinder auf Anhieb überzeugt, die schafft es einfach, jeden für sich einzunehmen. Selbst in der Kindertagesstätte ist sie mit offenen Armen aufgenommen worden, dort dokumentiert sie nun, was die Kinder verarbeiten, wie sie spielen, was sie erzählen, malen, singen, einfach alles. Da wird kein Mucks kommen, glaub mir, die Heilpädagogin der Gruppe ist heilfroh, dass sich jemand fachgerecht um die traumatisierten Kinder kümmert. Morgen gibt es erste Ergebnisse.«
    »Da fehlt mir nur die Erklärung, wie aus meinem offiziellen Nein ein inoffizielles Ja wurde.«
    Von Aha nahm den Einsatz auf seine Kappe. »Karin, sie hat mich einfach überzeugt. Sie arbeitet als norwegische Fachfrau unabhängig von uns. Burmeester und ich haben sie den Fortmanns privat vorgestellt. Das erschwert vielleicht die Verwertbarkeit der Ergebnisse, aber deshalb ist sie ja in der Tagesstätte. Wir lassen dort alles von der äußerst kooperativen Gruppenleiterin in die Mappen der Kinder eintragen. Wir können also die wichtigen und entscheidenden Beobachtungen offiziell dort abfragen, dann ist Mette völlig außen vor.«
    Ein Schachzug, der bestimmt nicht gegen ermittlungstechnische Regeln verstieß. »Respekt, gut eingefädelt. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse. Das nächste Mal wünsche ich dennoch, im Voraus informiert zu werden.«
    Burmeester meldete sich zu Wort. »Außergewöhnliche Umstände erfordern kreative Lösungen.«
    »Burmeester, du willst mit mir jetzt nicht um die Einhaltung des Dienstwegs schachern, oder?«
    Knisternde Ruhe entstand im Raum.
    »Nein, hier geht es ja auch nicht um dienstliche Belange, weil Mette ja völlig privat arbeitet. Sie wird von niemandem mit uns in Verbindung gebracht.«
    »Die arbeitet verdeckt, das kannst du nicht leugnen. Selbst dies bedarf der Zustimmung deiner Vorgesetzten.«
    Darauf wusste er nichts zu entgegnen. Von Aha versuchte, ihn aus der Schusslinie zu nehmen. »Wir können sie auch gleich wieder abziehen. Ich glaube, sie hätte keine Probleme damit, Urlaub zu machen und sich den Niederrhein noch intensiver anzuschauen. Ich nehme mir ein paar Tage überstundenfrei, und sie mischt sich nicht mehr ein.«
    Jerry stimmte ein. »Du hast recht, beantrage freie Zeit und macht euch ein paar nette Tage, wir schaffen das hier schon. Richtig, Karin?«
    »Ihr tackert mich hier an die Wand. Was soll das? Mir geht es um verwertbare Informationen auf der einen Seite und darum,

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