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Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Spinne - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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mehreren PC s arbeiten, an unseren Schreibtischen sitzen, wir brauchen die anderen eisgekühlten Räume. Gibt es Erschwerniszulage für diesen Kältejob hier?«
    »Stellt van den Berg alles in Rechnung, bestimmt kann der Personalrat Auskunft darüber geben, wie hoch der Betrag sein kann. Die wollte sich kümmern, jetzt kriegt sie die Rechnung. Ich sehe aber Licht am Horizont, der Hausmeister hat der Kooperation mit dem Genie aus Krefeld zugestimmt, es kann bald aufwärtsgehen.«
    »Wie hast du das geschafft?«
    »War nicht schwierig, Hausmeister Munster ist zerknirscht genug, um artfremde Wesen in seinen Untergrund zu lassen. Der friert auch in seiner Bude.«
    * * *
    »Alfons?«
    »Ja. Was hast du gemacht?«
    »Ich habe alles so gemacht wie abgesprochen, ich habe die Bullen auf deine Fährte gebracht.«
    »Ja, das hast du ganz prima gemacht, Frank, nur ist irgendwas dabei schiefgelaufen. Mit einer Hundertschaft sind sie angerückt. Du Idiot, du solltest ganz nebenbei Geschäftsbeziehungen zwischen FRAFO International und Verfürth Consulting einfließen lassen. Damit sie was zum Denken haben, damit sie beschäftigt sind, mehr nicht. Danke, mein Guter, die haben in Düsseldorf mein Büro auseinandergenommen, und in Bislich-Büschken sind sie auch gewesen. War wohl ein Tacken zu viel an Info. Wie soll ich denn jetzt weitermachen?«
    »Wenn sie nichts gefunden haben …«
    »… dann wissen sie genau, dass das ein Ablenkungsmanöver war.«
    »Wir sollten ihnen sagen, was wir vermuten.«
    »Ach, was vermuten wir denn?«
    »Der ist hinter uns her, ist doch klar.«
    »Und? Welchen Grund willst du ihnen nennen?«
    »Den richtigen.«
    »Und dann?«
    »Weiß ich auch nicht.«
    »Ich sag dir, was dann passiert, Frank. Dann haben sie uns am Arsch. Ende, aus, alles vorbei. Denk drüber nach.«
    »Und zwischendurch schau ich mal an mir herunter. Wie viele Transplantationen wird meine Haut noch brauchen? Wer hat das auf dem Gewissen? Und Lena?«
    »Lena, ja.«
    »Ja, Lena. Jetzt tu nicht so scheinheilig, ich weiß, dass ihr was miteinander hattet. Meine Frau war nymphoman veranlagt, die konnte keinen Mann stehen lassen, ohne zumindest Hand anzulegen, und du kannst an keinem Frauenhintern vorbei, ohne deine Finger auszufahren, das war schon immer so. Unser Zuchthengst, unser Popper – was alles in der Schule rund war über dich. Als Lena sich bei dir vorgestellt hat, wusste ich, wie es weitergehen würde. Mir war nicht klar, wo es enden würde.«
    »Jetzt mal schön vorsichtig, was willst du damit sagen?«
    »Irgendwas hat ihn geweckt. Vielleicht hat er euch zusammen gesehen? Oder hast du eine andere Erklärung?«
    »Das war schon immer deine Strategie, alle anderen sind verantwortlich, nur du nicht. Jetzt siehst du, wie weit man damit kommt.«
    »Und du warst immer unersättlich, koste es, was es wolle. › A . V .‹, das hieß in der Schule: ›Alle vernascht‹.«
    »Neidisch?«
    »Nein, bestimmt nicht. Und weißt du, warum? Ich hab’s überstanden, ich lebe noch. Jetzt bist du dran, wetten?«
    »Der wird mich nicht finden.«
    »Was macht dich da so sicher? Alfons? Bist du noch da?«
    »…«
    * * *
    Louise war nervös wie schon lange nicht mehr. Heute war es so weit. Innerlich hatte sie Alfons schon lange verlassen, endlich hatte sie sich selbst die Erlaubnis gegeben, sich einem anderen Mann zu öffnen, heute würde es geschehen. Es kribbelte am ganzen Körper, sie konnte nicht oft genug in den Spiegel schauen.
    In Düsseldorf hatte sie sich neu eingekleidet, ein ganz frischer Stil. Nicht so bieder, Twinset mit Röckchen, nein, sie sah fetzig aus, figurbetont und farbig, locker fallender Stoff umschmeichelte ihre weichen Formen. Es war ihr eine besondere Freude gewesen, seine Kreditkarte in jedem Modehaus, Fashion Center, in den Schadow-Arkaden zu zücken, mit jedem Hunderter, der über die Theke ging, war ihr Selbstwertgefühl um Längen gewachsen. Dazu das neue Make-up, der mauvefarbene Lippenstift, Louise gefiel sich. Und so würde sie ihm gefallen. Dem ersten, ganz bewussten Date ihres Lebens. Sie war auf alles vorbereitet, selbst die Unterwäsche hatte sie auf der Kö gefunden, sexy, aber nicht billig, sondern sinnlich. Alles für den Mann, der ihr so einfühlsame E-Mails schrieb. Der genau spürte, wie es ihr ging, ein Seelenverwandter, die große Liebe, die es nur einmal im Leben gab.
    Sie hatten sich über eine Flirtline im Internet kennengelernt, Louise hatte schon vor Wochen der Werbung nicht widerstehen

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