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Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Spinne - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Handschellen entpuppt. Geben Sie uns noch eine Stunde, dann wissen wir mehr.«
    Van den Berg nickte und bemerkte die angenehme Raumtemperatur. »Bestellen Sie Ihrem Mitarbeiter Weber, es gäbe keine Extrazulage wegen unzumutbarer Arbeitsbedingungen, es ist doch ganz angenehm hier.«
    Von Aha sprang entgeistert auf. »Ja, jetzt! Sie hätten vorletzte Woche herkommen müssen, da ist selbst der Staatsanwalt ins Gericht gezogen, man hat hier Frostbeulen gekriegt. Um die Zeit direkt vor der Reparatur der Anlage geht es.«
    Van den Berg tat seine Bemerkung ab. »Ich erfahre umgehend von Ihren Ergebnissen. Übrigens saß Herr Burmeester mit einer mir nicht bekannten Person vor dem  PC drüben, darf ich fragen, wer das ist?«
    Karin ersann blitzschnell eine Lösung, an der sie nicht herummeckern konnte. »Die Frau muss sich eine Datei mit Fotos anschauen, vielleicht erkennt sie einen Mann, der schon des Öfteren das Anwesen von Fortmanns beobachtet hat.«
    »Eine Zeugin also?«
    »Vielleicht.«
    »Gut, ich erwarte Ihre Ergebnisse. Der Fall liegt schon zu lange hier, das belastet nicht zuletzt Ihre Statistik.«
    * * *
    Henner Jensen war hin- und hergerissen.
    Er hatte Johanna versorgt, die es wie immer vorzog, ihre Krankheit auf dem Sofa auszukurieren. Mit Laken und Bettzeug lag sie im Wohnzimmer, ließ die schmerzstillende Spritze ihres Arztes wirken. Beide hatten mitbekommen, dass die Polizei wieder beim Nebenhaus gewesen war. Im letzten Moment hatte Henner beobachtet, dass die Nachbarin in den Peterwagen einstieg und mitgenommen wurde. Lange hatten beide darüber nachgedacht, warum die ihnen so sympathische Louise nach Wesel gebracht wurde. Jetzt hielt Johanna die Ungewissheit nicht mehr aus.
    »Hol mir das Telefon, ich muss Karin anrufen. Wenn sie dafür verantwortlich ist, dass unsere Nachbarin abgeholt wurde, dann muss sie wissen, was ich davon halte. Der sage ich die Meinung.«
    »Wenn ich dir bitte mitteilen darf, was ich von dieser Idee halte. Du kannst dich nicht einfach in ihre Arbeit einmischen, du wirst deine Tochter ziemlich verärgern.«
    »Was meinst du, wie verärgert meine Nachbarin ist? Ich verstehe gar nicht, was das soll, die Ärmste hat es doch schwer genug. Endlich ist sie auf dem Weg, ein wenig Glück zu erhaschen, und dann lässt Karin sie mit einem Streifenwagen abholen.«
    »Jetzt sieh doch nicht gleich schwarz, vielleicht muss sie nur befragt werden, weil es neue Erkenntnisse über Alfons gibt.«
    Johanna richtete sich auf, verzog das Gesicht, da ein stechender Schmerz ihre Lendenwirbel durchfuhr. »Es kann ja auch sein, dass sie Alfons gefunden haben. Stell dir vor, sie muss ihn vielleicht identifizieren.«
    »Du meinst, sie werden sie mit zur Pathologie nehmen, weil Alfons dort liegt?«
    »Kann doch sein. Wochenlang ist er weg, Louise erhält nur ein paar dürre Anrufe, ohne dabei Klarheit über Alfons’ Schicksal zu erhalten. Da ist es naheliegend, in diese Richtung zu denken.«
    »Glaube ich nicht, dann wäre Karin bestimmt persönlich gekommen, um ihr die Nachricht zu überbringen.«
    Die Wärmflasche rutschte von der Sofakante und landete auf dem Teppich. Johanna konnte sie nicht erreichen, Henner sprang auf, griff nach der Flasche mit der weichen blauen Stoffummantelung, die sie zärtlich die »Blaumaus« nannten. »Die ist ja schon abgekühlt.«
    Johanna sah ihm nach, wie er in die Küche verschwand. »Und auf dem Rückweg bring mir bitte das Telefon mit.« Sie hörte ihn den Wasserkocher auffüllen.
    »Du bist manchmal unbelehrbar. Bitte lass deine Tochter ihren Job machen, es wird einen berechtigten Grund haben, dass Louise abgeholt wurde.«
    Der Wasserkocher brodelte.
    »Ich will doch nur zaghaft nachfragen, ob es etwas Neues gibt.«
    »Wenn du sie kritisierst, werde ich ihr stecken, dass du eine Überweisung zum Röntgen hast, wenn es dir morgen nicht besser geht.«
    »Das machst du nicht, dann sorgt sie sich. Ich will doch nur wissen, ob sie vorankommt.«
    Henner kühlte das Wasser auf die richtige Temperatur herunter. Die Blaumaus zärtlich vor der Brust haltend, erschien er im Türrahmen. »Das glaubst du selber nicht, oder? Aber bitte, wenn du es dir mit der Mutter deiner Enkel verderben willst, bringe ich dir den Apparat.«
    »Du wirst sehen, ich werde ganz diplomatisch und einfühlsam sein.«
    Henner zog die Augenbrauen hoch. Johanna und Diplomatie, das hörte sich an wie Speiseeis im Backofen. »Mach, wie du meinst.«
    * * *
    »Mutter. Alles in Ordnung? … Gut, ich kann

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