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Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Spinne - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Da kommt die Visite, die sind spät heute. Ich muss Schluss machen, Alfons. Pass gut auf dich auf.«
    * * *
    Burmeester stürzte in den Besprechungsraum, der Bommel seiner Mütze schwang wie ein Pendel hinter ihm her. Er hatte eine Reihe von Fotos an seinem  PC ausgedruckt und hielt sie in den Händen, suchte an der Infowand offensichtlich nach Anknüpfungspunkten. Um die Hände frei zu haben, legte er die Fotos auf den nächststehenden Tisch, von Aha linste rüber, Mette trat näher heran.
    »Hast du was zu den Aufnahmen aus dem Album erfahren?«
    »Nein, ich wollte den Eltern von Frank Fortmann die Bilder vorlegen, aber die waren nicht da. Mir kam unterwegs was anderes in den Sinn, ich glaube, ich habe etwas total Wichtiges entdeckt.«
    Skeptisch schaute Mette auf die Fotos, auf denen Blumentöpfe mit Frostschutz zu sehen waren. »Planst du, dir einen Garten zuzulegen, oder was soll das?«
    »Nein, schaut doch mal genau hin, Moment, ich suche eben ein Vergleichsfoto heraus.«
    »Wir haben keine Vergleichsfotos mit wintergeschützten Tontöpfen, sag mal, was machst du da?«, fragte von Aha.
    Im Schnelldurchgang schaute Burmeester sich die Fotos des ersten Tatorts an und vergrößerte dann ein Bild der beiden Jungen, wie sie eingemummt auf dem Sandkastenrand saßen.
    Mette schaute nur kurz von den Zeugnissen eines fremden Lebens auf und erkannte, was Burmeester entdeckt hatte. »Natürlich! Wo hast du die gemacht, das ist exakt die gleiche Technik.«
    Gero von Aha starrte auf die Fotos, doch das Aha-Erlebnis blieb aus; Mette half dem Kommissar mit der dickrandigen Hornbrille auf die Sprünge.
    »Um die Töpfe herum, das sind Matten aus Kokosfasern, damit schützt man anscheinend bei euch die Keramik im Winter. Bei uns lacht man darüber, aber das ist ein anderes Thema. Eigentlich werden die Töpfe eingewickelt und mit einem Tau fixiert, das habe ich sogar schon in großen Orangerien gesehen. Schau dir an, was hier jemand ganz kunstfertig mit diesen Matten gemacht hat, siehst du das?«
    Jetzt erkannte auch von Aha, was Burmeester an diesem Winterarrangement entdeckt hatte. »Klar, die Matten wurden herumgeschlungen und gefaltet, und zwar mit der gleichen Technik wie bei der Decke, die am Brandort um die Jungen gewickelt war.«
    Das musste sich Gero von Aha aus der Nähe anschauen. »Ja, man kann große Parallelen entdecken, der Kniff unter den Füßen. Hier ist die Matte so unter die Töpfe geschlagen, während die Oberkante den gleichen Kniff aufweist, sogar in die gleiche Richtung. Aber wer sagt uns, dass nicht achtzig Prozent aller Gartenfreunde ihre Lieblingstöpfe so über den Winter bringen?«
    Burmeester trumpfte auf. »Genau das habe ich die Fachkräfte aus einer Gärtnerei und zwei Gartencentern gefragt, in denen ich auf dem Rückweg gewesen bin. Eindeutig ist dies nicht üblich, denn zu den Matten wird immer auch Kokoskordel oder Juteband verkauft. So etwas haben sie noch nicht gesehen und würden dies auch nicht empfehlen, da es eher darum geht, die Pflanzen in den Töpfen zu schützen, als die Töpfe selber, und dazu muss eigentlich mehr Matte oben genutzt werden, statt sie unter den Topf zu schlagen. Dies ist schon ziemlich individuell, meinten die Fachleute.«
    »Und wo hast du das Foto gemacht?«
    Burmeester tippte auf die Bilder. »Das hier steht im Garten des verschwundenen Alfons Verfürth. Ich habe mir die Szene tagelang angeschaut, ohne zu erkennen, was ich da sehe. Immer wieder habe ich beim Lüften unten auf die Terrasse gespinkst und habe mich gefragt, was spricht mich dort in einer fremden Sprache an. Heute fiel es mir siedend heiß ein. Wie war der Spruch mit den Bäumen?«
    Gero von Aha tat sich hervor. »Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht.«
    Mette rüttelte die beiden aus ihrer Euphorie, mit der sie gemeinsam auf die Fotos starrten. »Solltet ihr Karin über die Erkenntnisse informieren? Man muss sich das aus der Nähe anschauen und die Ehefrau von Verfürth befragen.«
    Burmeester schlug sich vor die Stirn. »Na klar, die Frau. Das hier könnte unsere Theorie bestätigen, dass eine Frau die Kinder gerettet hat.«
    »Dann muss sie draußen gewesen sein, als das Feuer gelegt wurde.«
    »Aber warum?«
    »Weil sie ihrem Mann geholfen hat? Und dann konnte sie es nicht ertragen, dass die Kinder in dem Haus leiden sollten, und hat sie rausgeholt.«
    Von Aha rief in Karins Büro an. »Kannst du eben rüberkommen? Wir haben da was.«
    »Wir sind gleich zurück, Frau Verfürth, und dann

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