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Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Spinne - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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entgegen. Da war mir klar, das schaffe ich nicht. Die sind verloren.«
    »Kamen Sie nicht auf die Idee, Hilfe zu holen?«
    »Natürlich, bloß hatte ich kein Handy mit. Ich bin mit zitternden Beinen zum Auto gelaufen und wollte beim nächsten Haus klingeln. Als ich losfuhr, sah ich schon das Blaulicht der Feuerwehr. Da bin ich nach Hause gefahren. Ich hatte Probleme beim Atmen. Ich schloss die Tür hinter mir und sackte zusammen. Nach Rauch stinkend saß ich hinter der Eingangstür und musste einfach nur heulen. Irgendwann bin ich duschen gegangen und habe die gesamte Kleidung in die Waschmaschine gepackt. Als ich mir im Bademantel und mit dem Turban auf dem Kopf im Wohnzimmer ein Gläschen Cassis einschenkte, hörte ich auf der Straße Autos. Ich schaute hinaus und sah ein Fahrzeug der Polizei. Jetzt holen sie dich, dachte ich. Dann sah ich Sie mit den Kindern auf dem Arm und wusste erst gar nicht, wie alles zusammenhing. Plötzlich fiel mir ein, dass Sie ja bei der Kripo sind. Sie bringt die Kinder in Sicherheit, dachte ich, Gott sei Dank, den Kindern geht es gut.«
    Die Frauen schwiegen einen Moment, Louise löste ihre Finger vom Kaffeebecher.
    »Haben Sie noch etwas anzufügen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe Ihnen alles gesagt. Frau Krafft, ich will jetzt gehen, ich bin ganz aufgeregt, ich habe übermorgen eine wichtige Verabredung, die mir viel bedeutet. Sie müssen wissen, ich habe da jemanden kennengelernt.«
    Karin nickte. »Ich glaube Ihnen. Draußen sind Ihre Aussagen mitgeschrieben worden. Es dauert ein paar Minuten, Sie müssen nur noch unterschreiben, dann können Sie gehen.«
    »Gut.«
    »Sie hören sich ganz euphorisch an, wenn Sie über Ihre Pläne für übermorgen sprechen. Ein Netter?«
    Louises Gesicht entspannte sich, um die Mundwinkel bildete sich ein zartes Lächeln. »Ein Traum von Mann, ein total Lieber. Unser erstes richtiges Date, er will mich überraschen.«
    Karin lächelte. Jetzt ging es dem Seitenspringer aus dieser Verbindung selbst an die Ehre, seine Frau hatte eine Verabredung und rechnete mit mehr als einem Glas Sekt. »Dann wünsche ich Ihnen eine gute Zeit.«
    »Danke.«
    »Wenn Ihr Mann wieder auftaucht, informieren Sie uns bitte.«
    »Nichts lieber als das.«
    »Und klingeln Sie gleich bei meiner Mutter an, die glaubt nämlich, ich hätte Sie eingekerkert.«
    Jetzt lachte Louise Verfürth. »Mach ich. Die ist ein echter Schatz. Ich habe sie wirklich gern.«
    »Ich auch, sofern sie sich nicht in meine Arbeit einmischt.«
    Heierbeck hatte die Daten aus dem Grefrather Tierheim bei den Kollegen in Mönchengladbach auswerten lassen. In seinen E-Mails fand er die Ergebnisse. Es stand eindeutig fest: Das ausgesetzte Tier war identisch mit dem Beißer von der Xantener Südsee. Er griff zum Hörer und wählte die Nummer der Hauptkommissarin.
    »Er ist es. Fausto aus Büderich ist der Beißer vom See und sitzt nun generalgereinigt in Grefrath.«
    Karin seufzte. Petra Winter hatte das Tier an jemanden weitergereicht, der dessen kämpferisches Naturell gegen eine unbescholtene Frau eingesetzt hatte. Frau Winter konnte nicht vernommen werden, es war zum Haareraufen.
    »Hat es Spuren an Leine und Halsband gegeben?«
    »Das ist die gute Nachricht. An dem Karabinerhaken gibt es Schrammen und Kerben im Metall, wahrscheinlich ist der Haken oft über den Asphalt geschleift worden. In den Vertiefungen haben sich einige Hautpartikel verfangen. Das Teil ist oberflächlich gereinigt worden, aber nicht gründlich genug. Bringen Sie mir Vergleichsmaterial, dann haben wir ihn.«
    »Ein Mann?«
    »Der Schnelltest hat ein eindeutiges Ergebnis erbracht.«
    »Das passt zu den großen Fußspuren im Schnee. Wenn Sie jetzt noch Haarfarbe, Größe und Profil analysieren können, hernach ein Phantombild erstellen und uns die Adresse liefern, gibt’s ein Abendessen im Restaurant Art in Flüren.«
    Heierbeck lachte auf. »Herzlich gern, und mit Ihnen immer, aber da besteht leider keinerlei Chance. Bringen Sie mir Vergleichsmaterial, dann mache ich, was ich kann. Es liegt bei Ihnen, wie flott es weitergeht.«
    Kaum hatte Karin aufgelegt, klopfte es. Ein schelmisch lächelnder Kopf schob sich in ihr Sichtfeld. Karin sah überrascht auf und ging ihm entgegen.
    »Das ist ja eine Überraschung, Arno, mit dir habe ich hier gar nicht gerechnet. Willkommen im Hauptquartier des Kampfes gegen Mord und Totschlag. Was treibt dich her?«
    Er drückte die Tür hinter sich ins Schloss, zog Karin zu sich her, schlang

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