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Die Spitze des Eichbergs

Die Spitze des Eichbergs

Titel: Die Spitze des Eichbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schalker Fan-Initiative
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den Deutschen Presserat angerufen und natürlich mussten auch seitenlange Gegendarstellungen veröffentlicht werden.
    RUDI ASSAUER: Der Chef-Redakteur Jürgen Engert war dabei aber hinterher so feige, dass er die Gegendarstellung von einer Mitarbeiterin vorlesen ließ. Selbst entschuldigt hat er sich dafür nie. Schlechter Stil, dabei haben wir ihn sogar mal zu uns eingeladen, ihm sogar eine Freikarte versprochen.  
    SCHALKE UNSER: Die »Kontraste«-Story war vielleicht auch die letzte Nachwehe von der Auseinandersetzung mit Helmut Kremers und Jürgen Wennekers.  
    PETER PETERS: Mit Sicherheit, auch wenn die beiden hier nicht direkt involviert waren. Nach dem Rücktritt von Günter Eichberg entstand ein Machtvakuum im Verein, das erst einmal wieder gefüllt werden musste. Wir hatten die neue Satzung vorbereitet und alles war programmgemäß darauf ausgerichtet, dass Volker Stuckmann neuer Präsident wird. Aber schon während der Mitgliederversammlung hatte Jürgen Möllemann eine Ahnung, dass da etwas anders laufen könnte. Möllemann war ein absoluter Vollprofi und hatte ein feines Gespür dafür, wie solche Sitzungen laufen.  Als Stuckmann dann vor das Mikrophon trat und seine unterirdische Rede hielt, flüsterte er mir zu »Das geht heute schief. Da hilft nur noch eins: Strom abschalten.« Als Stuckmann dann noch davon sprach, dass zukünftig die Schalker Vorstandsarbeit »im stillen Kämmerlein« vonstatten gehen sollte, zischte mir Möllemann zu: »Jetzt können sie den Strom ruhig anlassen, jetzt hat er sowieso verloren.«
    RUDI ASSAUER: Für wen habt ihr denn damals gestimmt?
    SCHALKE UNSER: Für Helmut Kremers.  
    RUDI ASSAUER: Hab ich mir gedacht.  
    P ETER PETERS: Das kann man den Mitgliedern aber auch nicht übel nehmen. Zwischen den Reden von Volker Stuckmann und Helmut Kremers lagen Welten. Dass war nun wirklich kein Wunder, dass Kremers die Wahl gewonnen hat. Die Schalker Emotionen darf man nicht unterschätzen.  
    SCHALKE UNSER: Nach der Wahl von Helmut Kremers begann eine Eiszeit auf Schalke.
    PETER PETERS: Nach der Mitgliederversammlung hatten wir auf Schloss Berge zu einem Essen eingeladen. Die Stimmung war frostig und eine Zusammenarbeit schien wirklich nicht einfach zu werden. Man muss sich das nochmal vor Augen führen: Rudi und ich waren im Jahre 1993 gekommen, und wir hatten eine klare Vorstellung, wie wir den Verein wieder nach vorne bringen können. Die Voraussetzung waren - trotz des aufgetürmten Schuldenbergs - nicht die schlechtesten. Doch Kremers und Wenne-kers waren beratungsresistent.  
    RUDI ASSAUER: Wir haben uns immer gewundert, wie danach solche Dinge passieren konnten, dass Spielerverträge in der Sport-Bild abgedruckt wurden. Fragt mal den Tom Bender, damals Redakteur der Sport-Bild und heute Pressesprecher der Deutschen Fußball-Liga. Tom Bender hat immer beim Helmut Kremers angefragt und der hat in schöner Regelmäßigkeit alles an die Presse gegeben. Ein Unding.  
    SCHALKE UNSER: Die Auseinandersetzungen haben dann sogar dazu geführt, dass du für einen Tag beurlaubt wurdest.  
    RUDI ASSAUER: Ein Hammertag. Drei Pressekonferenzen nacheinander - sowas hatte es selbst auf Schalke noch nicht gegeben. Aus meinen privaten Geschäften noch aus Oldenburger Zeit hatten die Beiden etwas heraus gekramt, das schon längst ausgestanden war. Das nahmen sie zum Anlass, mich zu beurlauben. Danach war es ein einziges Tohuwabohu. Eine Pressekonferenz jagte die nächste. Und dann kam der große Coup von Peter Peters.  
    PETER PETERS: Kremers und Wennekers waren total hilflos und wussten gar nicht, wie sie reagierten sollten. Also hab ich gesagt: »Ich formuliere euch etwas für die Presse.« Ich setzte mich also daran und entwarf eine Erklärung, die als Inhalt hatte, dass Rudi Assauer mit sofortiger Wirkung von seine Beurlaubung befreit wird, dass der Vorstand geschlossen zurücktritt und eine außerordentliche Mitgliederversammlung mit dem einzigen Tagesordnungspunkt Satzungsänderung einberufen wird. Die Erklärung übergab ich Helmut Kremers, der diese daraufhin, ohne vorher darüber geschaut zu haben, der anwesenden Presse vorlas. Er überbrachte sozusagen sein eigenes »Todesurteil« - ohne mit der Wimper zu zucken. Wahrscheinlich war er einfach nur heilfroh, dass er nun aus der Sache raus war.  
    SCHALKE UNSER: Das war zwar das Ende der Präsidentschaft von Helmut Kremers, nicht aber das Ende der Auseinandersetzungen. Denn nun kam auf, dass der Schalke-Werbepartner »Schotte

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