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Die Spitze des Eichbergs

Die Spitze des Eichbergs

Titel: Die Spitze des Eichbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schalker Fan-Initiative
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von Monaco hatte zuvor von der Illustrierten »Bunte« 100.000 Mark wegen falscher, ehrrühriger Behauptungen erklagt -Assauer wollte nun 250.000 Mark.

78. KOPFGELDJÄGER
    Ein Gegendarstellungsersuchen hatte die »Kontraste«-Redaktion um ihren Leiter Jürgen Engert abgelehnt, Schalke setzte aber nun eine einstweilige Verfügung durch, diese Gegendarstellung auszustrahlen. Im Beschluss des Landgerichts Berlin hieß es: »Der Antragsgegnerin wird aufgegeben, unverzüglich in der nächsten Sendung für die Ausstrahlung der noch nicht abgeschlossenen Ausgabe des Magazins Kontraste unter Ankündigung im Rahmen der eingangs der Sendung moderierten Themenübersicht ohne Einschaltungen und Weglassungen die Gegendarstellung durch Vorlesen zu veröffentlichen.«
    Um die Namen der Zeugen der »Kontras-te«-Berichte ausfindig zu machen, setzte der Klub nun eine Belohnung von 25.000 Mark aus. Ein Kopfgeld wie im Wilden Westen.
    Derweil meldeten sich die Hertener Geschäftsleute Bodo Schöneberg und Hans Joachim Christ zu Wort, die sich durch die SFB-Journalisten hintergangen fühlten. In dem »Kontraste«-Bericht und einem Artikel in der Sport-Bild seien die beiden als »eingeschüchterte Zeugen« dargestellt worden. »Eine ganz linke Tour«, so bezeichneten sie die Arbeit der SFB-Redakteurin Maritha Ballnuß. Schöneberg und Christ legten Wert darauf, dass nicht sie die beiden anonymen Zeugen waren, die vor der Kamera plauderten.
    Alles begann am 11. März. »Ich traf mich in der Gaststätte Christ mit Maritha Ballnuß«, erklärte Schöneberg. »Die Redakteurin des SFB wollte in der Angelegenheit Schwan/Schalke 04 Recherchen anstellen.
    Während des Gesprächs, das von 19:30 bis 2:30 Uhr morgens ging, stellte Ballnuß falsche Behauptungen auf«, so Schöneberg.
    Sie behauptete, Assauer sollte Schwan bereits aus seiner Oldenburger Zeit kennen und bereits dort mit ihm Geschäfte gemacht haben. Zudem habe Assauer Medienvertreter »voll im Griff«. Insbesondere mit Benno Weber, Peter Wenzel, Werner Hansch und Dirk Westerheide würde Rudi Assauer »Puff-Arien« durchführen, um diese gefügig zu machen, zitierte Schöneberg.
    All dies erzählte Schöneberg nach eigener Darstellung Rudi Assauer auf einer Hochzeitsfeier im Gasthaus Christ am 18. März. Werner Hansch (SAT. 1) wehrte sich gegen die Vorwürfe und verklagte Ballnuß. »Lass die Finger von Schalke«, will Schöneberg der Journalistin bei ihrem zweiten Auftritt am 2. April in der Gaststätte Christ geraten haben. Dort hielt Ballnuß ihm vor, er sei nach ihren Informationen massiv unter Druck gesetzt worden und hätte nur deshalb die eidesstattliche Erklärung abgegeben. Die Journalistin habe dabei auf die Schnittverletzung am Jochbein von Bodo Schöneberg verwiesen. »Alles Quatsch, das war lediglich eine Schnittverletzung von meiner morgendlichen Rasur, Ich bin nie unter Druck gesetzt worden, diese Erklärung abzugeben. Wir sind keine Zeugen des SFB und haben auch niemals Informationen abgegeben.« Hans Joachim Christ sagte hierzu nur: »Ich war 1994 nur einmal auf Schalke - und da spielte Pink Floyd.«
    Während der in U-Haft sitzende Peter Schwan inzwischen abdankte und seinen  Aufsichtsratsposten räumte, wurde im vierten »Kontraste«-Bericht der Zeuge enttarnt. Es handelte sich um den in te Lobith (Holland) lebenden Wolfgang Brygier. Laut Schalke-Anwalt Fred Fiestelmann wurde er kurz drauf an der holländischen Grenze verhaftet. Sein Strafregister sei »nicht mehr in Zentimetern« zu messen (Betrug, Urkundenfälschung). Das ARD-Magazin stützte seine gesamte Recherche auf die Aussagen dieses einen, zwielichtigen Mannes.
    Schalke konnte eine eidesstattliche Versicherung präsentieren, in der Brygier nun alle seine Vorwürfe gegen Assauer als haltlose Lügen entlarvte. Pikant dabei: Brygier behauptete nun, er sei von der Berliner Journalistin Maritha Ballnuß sowie von den ehemaligen Vorstandsmitgliedern Kremers und Wennekers zu Aussagen gegen Assauer gedrängt worden und habe Geld dafür bekommen (3.700 Mark von Ballnuß).
    Der Wahrheitsgehalt der Brygier-Aussagen wurde von den Schalker Verantwortlichen nicht als sonderlich hoch eingestuft. Fred Fiestelmann: »Dass Herr Brygier erzählt, was sein Gegenüber hören will, hätte >Kontraste< wissen müssen. Er hat dem >Spiegel< mehrfach Geschichten angeboten, aber die haben abgelehnt.«
    Schalke informierte daraufhin den Deutschen Presserat über die dubiosen Recherche-Praktiken des SFB. »Damit werden wohl die

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