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Die Spitze des Eichbergs

Die Spitze des Eichbergs

Titel: Die Spitze des Eichbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schalker Fan-Initiative
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für zwei Millionen Mark bei Schalke bürgte, im Aufsichtsrat. Der Verein erklärte, von der Angelegenheit »in keinster Weise berührt« zu sein.
    Doch die Verhaftungen lösten Angst und Ungewissheit aus. Der Klub bangte nach der spektakulären Polizei-Aktion um Gelder in Millionenhöhe. Hintergrund: Schalke und »Schotte und Partner« unterhielten geschäftliche Beziehungen. Für einen zweijährigen Werbevertrag, der noch für die kommende Saison Gültigkeit besaß, kassierten die Königsblauen jährlich eine Millionen Mark. Bürgschaft und Werbeeinnahmen drohten nun zu platzen. Schwan (Markenzeichen goldene Rolex) und Schotte legten Haftbeschwerde ein.
    Zugleich wartete Schalke immer noch auf Geld von Günter Eichberg, der offene Rechnungen der alten Marketing GmbH offenbar noch nicht beglichen hatte. Es handelte sich insgesamt um Forderungen von etwa drei Millionen Mark. Grund für den Ausfall der Zahlungen: Der »Sonnenkönig«, der sich nun vornehmlich in seinem Dimizil in Florida aufhielt, konnte sein Krampfader-Klinik-Imperium bisher nicht verkaufen.
»MIT DEM STIMMT WAS NICHT«
    Doch jetzt ging's richtig rund, ein Intrigenspiel sondergleichen wurde angezettelt. Helmut Kremers, in die Wüste geschickter Ex-Präsident, erhob im ARD-Polit-Magazin »Kontraste« schwere Vorwürfe gegen Rudi Assauer: Um den damaligen Vize-Präsidenten Jürgen Wennekers zum Rücktritt zu überreden, habe Assauer ihm gemeinsam mit Peter Schwan eine Million Mark angeboten. Laut »Kontraste« hatte Schwan dem Verein drei Millionen Mark als Darlehen bzw. Sponsorengelder zur Verfügung gestellt. Auch beim Trabrennverein Gelsenkirchen soll er mit 750.000 Mark als Geldgeber aufgetreten sein. Diese Gelder sollten aus den Warentermingeschäften stammen. Schalkes Rechtsvertreter Fred Fiestelmann: »Die Gelder kommen von der Firma Schotte und Partner, und die haben wir durchleuchtet. Die Aktionen anderer Firmen sind für uns nicht entscheidend.«
    Die drei Millionen Mark sollten laut »Kontraste« mittlerweile von der Staatsanwaltschaft gepfändet worden sein. Fiestelmann habe Kremers habe gewarnt, als Schwan in den Aufsichtsrat kooptiert wurde: »Fiestelmann hat gesagt: Mit dem stimmt was nicht.«
    Schalke war nun im Zugzwang. In einer Presserklärung verwies der amtierende Schalker Vorstand darauf, dass der Darlehensvertrag mit Schotte und Partner von Kremers und Wennekers unterzeichnet worden sei. Assauer zu dem Vorwurf: »Richtig ist, dass Schwan, der nach der Wahl von Kremers und Wennekers seine Bürgschaft für Schalke in Höhe von einer Millionen Mark gekündigt hatte, dieses Geld dem Verein wieder zur Verfügung stellen wollte, wenn Wennekers aus dem Verein ausscheide.« Als Schwan das Geld im Oktober 1994 wieder bereit stellte (Wennekers trat erst im Januar 1995 aus dem Aufsichtsrat zurück), wurde er vom damaligen Vorstand unter Kremers und Wennekers in den Aufsichtsrat kooptiert (Assauer: »Ich selbst habe Schwan erst Ende 1993 bei einem Sponsorentreffen kennen gelernt.«). Dass Schalke wie unterschwellig anklang, »schmutziges Geld« erhalten habe, wies der Vorstand entschieden zurück. Dennoch wollte Schalke Konsequenzen ziehen und den Sponsor-Vertrag mit Schotte und Partner bereits Ende Juni 1995 aufkündigen; die letzte Rate in Höhe von einer halben Millionen Mark wäre sowieso noch nicht bezahlt worden.
    Zusätzlich schloss der Vorstand Helmut Kremers und Jürgen Wennekers mit sofortiger Wirkung aus dem Verein aus (Assauer: »Jetzt sieht man den wahren Charakter.«), Kremers wurde zudem seines Amtes im Aufsichtsrat enthoben. Assauer: »Auf einer Sitzung des Aufsichtsrats, vor der Kremers schon sein Kontraste-Interview gegeben hatte, wurde das Thema Schwan besprochen. Aber Kremers war ganz still und zu feige, Farbe zu bekennen.«
    Der Beschluss des Vorstands war einstimmig, ging aber nicht von diesem aus: Der Schalke-Fan Michael Knicker hatte den Antrag zum Ausschluss bereits fünf Minuten nach der Ausstrahlung der »Kontraste«-Sendung per Fax an die Schalker Geschäftsstelle gesendet. Die beiden Ausgeschlossenen kündigten an, dass sie sich gegen den Vereinsausschluss wehren werden. Man konnte sich also bereits auf den Gong zur nächsten Runde freuen.
KARNEVAL AUF SCHALKE
    Auf Schalke war mal wieder Feuer unter'm Dach. Die Schmierenkomödie ging in die nächste Runde. Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen W. Möllemann hatte Anzeige wegen übler Nachrede gegen Wennekers erstattet. Dieser hatte behauptet, Möllemann hätte davon

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