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Die Spitze des Eichbergs

Die Spitze des Eichbergs

Titel: Die Spitze des Eichbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schalker Fan-Initiative
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& Partner« mit Termingeschäften etliche Leute geprellt hatte.  
    RUDI ASSAUER: Da wussten wir überhaupt nichts von, als wir die Werbeverträge abgeschlossen hatten. Auf »Schotte & Partner« bin ich gestoßen, weil die Firma auf der Gelsenkirchener Trabrennbahn Werbung machte. Mit Peter Schwan gab es dann ein Gespräch und es stellte sich heraus, dass der Werbevertrag durchaus lukrativ war. Dass die Gelder mit unlauteren Mitteln erwirtschaftet wurden, konnten wir beim besten Willen nicht erahnen. Für uns war die Firma absolut sauber.
    Der Vorstand des FC Schalke 04 (v.l.): Peter Peters, Gerhard Rehberg, Josef Schnusenberg und Rudi Assauer
    Mir wurde dann unterstellt, dass ich Peter Schwan schon viel länger kannte und mit in den Termingeschäften hängen würde. Wieder mal vollkommener Quatsch. Als Beweis wurde ein Foto herangezogen, auf dem angeblich Peter Schwan zusammen mit mir auf einer Verlobungsfeier zu sehen war. Das Foto existiert tatsächlich, bloß war nicht ich auf dem Foto, sondern nur eine Person, die lediglich eine gewisse Ähnlichkeit mit mir hatte.
    SCHALKE UNSER: Kremers und Wenne-kers blieben aber bei ihrer Darstellung.  
    PETER PETERS: Ja, das war auch der Grund, warum wir sie letztendlich aus dem Verein ausschließen wollten. Doch der Ausschluss wurde vom Ehrenrat kurz drauf widerrufen. Mit 3:2 Stimmen - unter dem Vorsitz von Dr. Hütsch. Hier schließt sich der Kreis. Die beiden Gegenstimmen kamen von Heiner Kördell und Herbert Burdenski, die daraufhin aus Protest den Ehrenrat verließen.
    SCHALKE UNSER: Ist Helmut Kremers denn immer noch Mitglied im Verein?  
    PETER PETERS: Ja, passives Mitglied. Wir hatten ihn auch zur 100-Jahr-Feier eingeladen, bei der er allerdings verhindert war. Wenn Kremers heute kommen würde, so würden wir die Türe auch nicht verschließen. Irgendwann muss man einen Schlussstrich ziehen und vergessen können.  
    SCHALKE UNSER: Auf einen Protagonisten der Schalker Skandal-Geschichte müssen wir noch eingehen: Günter Eichberg. Was macht er heute?
    RUDI ASSAUER: Günter Eichberg geht es wirtschaftlich nicht gut. Er hat seine gesamten Kliniken verkaufen müssen, ist aber nun in Bad Bertrich als ehrenamtlicher Bürgermeister gewählt worden. Die Leute dort haben nicht vergessen, dass er sie mit seiner Klinik in dem Ort zu Lohn und Brot gebracht hat. Was leider immer wieder vergessen wird: Schalke hat Günter Eichberg viel zu verdanken.
    JUPPS CHNUSENBERG: Was wir alle echt gerne einmal wüssten: Wie viel Geld hat dieser Mann wirklich in den Verein gesteckt? Aus unseren Büchern geht das nicht mehr hervor und auch die Banken haben keine Unterlagen darüber. Zu seinem Schutz muss man aber sagen, dass ihm seine Kliniken auf deutsch gesagt »unter dem Hintern weg gerissen« wurden. Er hat richtig Geld mit seinen Krampfader-Kliniken verdient, aber das haben die Banken, bei denen er Kredite laufen hatte, natürlich auch mitbekommen und ihm dann die Kliniken abgenommen.  
    PETER PETERS: Im Gedächtnis geblieben ist bei den Fans, dass wir noch Forderungen an Günter Eichberg hatten. Die waren auch nicht unerheblich, aber er hatte es auch nicht verdient, dass man ihn beim UEFA-Cup-Endspiel in Mailand, als er sich das Abschlusstraining anschauen wollte, mit Tomaten beschmissen hat.  
    RUDI ASSAUER: Sein Rücktritt im Herbst 1993 war nicht unbedingt erforderlich. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass wir ihn bekniet haben, im Amt zu bleiben. Aus der finanziellen Misere wären wir auch zusammen herausgekommen, aber so hatte er erst einmal seine persönlichen Finanzen zu regeln, was auch verständlich war. Wir hätten eigentlich Günter Eichberg zu einer anderen Zeit kennen lernen müssen. Dann hätten wir ihn besser steuern können und es wäre auch für ihn von Vorteil gewesen.
    SCHALKE UNSER: Von Eichberg bleibt aber auch, dass er die Euphorie auf Schalke zurück gebracht hat.
    PETER PETERS: Ja klar, er hat die Heimspiele richtig zelebriert. Es gab immer ein Bankett für seine Gäste, auf denen - speziell an Getränken - mächtig aufgefahren wurde. Aber seine Finanzen und Verträge waren so dermaßen undurchsichtig, dass das ganze irgendwann wie ein Kartenhaus zusammen fallen musste.
    RUDI ASSAUER: Die berühmten »Bierdeckelverträge«. Eines Tages kam der Jens Lehmann auf mich zu mit einem Bierdeckel in der Hand. Ich sagte »Was hast du denn da?«. Der Günter hatte etliche solcher Verträge tatsächlich auf einem Bierdeckel abgeschlossen. Lehmann, Luginger,

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