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Die Spitze des Eichbergs

Die Spitze des Eichbergs

Titel: Die Spitze des Eichbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schalker Fan-Initiative
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der Urteilsbegründung hin und stellte neue Prozesse in Aussicht. Mit großem Unbehagen startete Schalke 04 in die neue Saison.
    Die Ankündigung des DFB-Chefanklä-gers Kindermann, dass mit der Verurteilung der vier Spieler der Skandal für Schalke noch lange nicht vorbei sei, bildete Gesprächsthema Nr. 1. Dabei standen unverblümt die Namen von Stan Libuda, Klaus Fichtel, Jürgen Wittkamp, Alban Wüst und Klaus Senger zur Diskussion. Trainer Ivica Horvat reagierte verärgert: »Unser Problem ist es nicht in erster Linie, Libuda und van Haaren zu ersetzen. Das Problem ist Kindermann. Sobieray ist gesperrt, weitere Verfahren sollen folgen. Ich verstehe das alles nicht.« Keiner verstand es.
    Der Ball rollte wieder. Schalke musste zunächst im Europapokal gegen Slavia Sofia antreten. Die Bulgaren überraschten bei ihrer Ankunft damit, dass sie ihre Spielerpässe in Sofia hatten liegen lassen. Für Schalke ein Grund, unter Protest zu spielen. Schiedsrichter Davidson aus Schottland vermerkte das im Spielbericht. Weitere Bemerkungen konnte er sich ersparen, denn das Spiel in der Glückauf-Kampfbahn litt kaum unter Fouls, wohl aber unter schwachen Leistungen beider Mannschaften, die vom Publikum nicht geschont wurden. Am Ende hieß es 2:1 für Schalke.
    Zwei Wochen später wartete neuer Verdruss auf die Schalker. Dicke Wolken hatten sich über dem Himmel von Sofia zusammengezogen, und das Hotel entsprach auch nicht den Wünschen. »Das Wasser lief die Wände runter. Die Zimmer waren feucht und ungemütlich«, erinnert sich Rolf Rüssmann. Am Spieltag goss es in Strömen. Doch der Schweizer Schiedsrichter Scheurer ließ sich von den mürrischen Mienen der Spieler sowenig beeindrucken wie von den geöffneten Schleusen des Himmels. Knapp 5.000 Zuschauer waren ins ziemlich leere Lewski-Stadion gekommen, viele hatte das schlechte Wetter vom Besuch abgehalten.
    Die Schalker Spieler staunten nicht schlecht, als sie von 200 bundesdeutschen Touristen mit großem Jubel empfangen wurden. Beim Stande von 2:1 für Sofia hatte der Schiedsrichter, bis auf die Haut durchnässt, mit den Spielern ein Einsehen und brach das Spiel ab, zumal nun auch noch eine Verlängerung drohte. Schalke stimmte schweren Herzens einer Neuansetzung am nächsten Tag zu. Dies erwies sich als richtig, denn am Donnerstag hatten sich die Wolken verzogen, der Stadionrasen präsentierte sich in hervorragender Verfassung - genauso wie die Schalker Spieler, die siegreich mit 3:1 nach Hause fliegen konnten.

26. KNALLHARTE URTEILE
    Im ersten Bundesligaspiel der Saison schlug Schalke Hannover 96 mit 3:1. Doch noch vor dem zweiten Spieltag nahm das Sportgericht Klaus Fischer und Stan Libuda in eine Vorsperre. Richtig verwundert hat das niemanden mehr. Aber die Frage war: Musste man mit der Sperre bis unmittelbar vor dem Spiel gegen Kaiserslautern (das Schalke mit 0:2 verlor) warten? Präsident Siebert war nicht mehr zu halten: »Wenn das so weiter geht, gibt Schalke die Lizenz zurück.« Ein einziger Satz nur brach Schalkes Mittelstürmer Klaus Fischer das Genick: »Da kann er ruhig hinschießen.« Gemeint waren damit zwei Schüsse von Aki Lütkebohmert gegen den Pfosten beim besagten Spiel gegen Bielefeld. Gehört haben will diese Worte der Ar-minen-Spieler Volker Klein, als beide den Strafraum verließen. Klein bestätigte diese Worte noch einmal ausdrücklich vor dem DFB-Gericht in Frankfurt. Da wäre er zunächst ganz verblüfft gewesen, erzählte Klein weiter. »Hatten Sie den Eindruck, dass Fischer zu sich selbst oder bewusst zu Ihnen gesprochen hat?«, wurde Klein weiter gefragt. »Das kann ich nicht sagen.« Jedenfalls war Volker Klein der Meinung, dass Schalke damals stark begonnen und dann nachgelassen habe.

    Keine Gebetsstunde: Die Schalke-Sünder mit ihren Anwälten vor dem DFB-Gericht: (v.l.) Dr. Wülfing, Jürgen Sobieray, Klaus Fischer, Dr. Weber und Hansi Pirkner
    Klaus Fischer war sicher kein Muster an Beredsamkeit. Nicht, dass er nicht reden mochte, aber er bekam die Zähne kaum auseinander. In seinem offenen Hemd und schwarzer Lederjacke ganz der Fußballer, der es mehr in den Beinen, oder wie Fischer eben doch in den Kopfbällen, hat. Dennoch versteifte sich Fischer bei aller Ungelenkheit darauf, den mysteriösen Satz zu sich und nicht zu Klein gesagt zu haben. »Ich habe vor mich hingemurmelt »Schon wieder nur den Pfosten getroffene, außerdem unterhalte ich mich nicht mit Spielern, die ich nicht kenne. Vielleicht noch mit Katsche Schwar-zenbeck,

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