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Die Spitze des Eichbergs

Die Spitze des Eichbergs

Titel: Die Spitze des Eichbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schalker Fan-Initiative
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gewordene Stan Libuda zum Schalker Training, die bei ihrem alten Club Racing Straßburg aussortiert wurden. In der Liga lief es weiter so lala, viele Verletzungen (Helmut Kremers mit Blinddarmoperation, Franz Krauthausen rutschte beim Brötchenholen aus und zog sich eine Platzwunde zu) warfen die Schalker immer wieder zurück. Schalke scheiterte zu Hause im Pokal an Wattenscheid 09 und am Ende der Hinrunde war man gerade 15. der Tabelle.
    Die Finanzen entwickelten sich aber so positiv, dass Schalke am Ende des Jahres schuldenfrei dastand. Auch das traditionelle Schalker Winterfest im Hans-Sachs-Haus unter der Mitwirkung von Schlagerstar Tony Marshall war wieder einmal ein großes gesellschaftlichen Ereignis. Apropos Schlager: Ein benachbarter Rechtsanwalt, der anscheinend keine große Begeisterung für den Fußball entwickeln konnte, hatte gegen die Schalker eine einstweilige Verfügung erwirkt, die nicht alltäglich ist. Es wurde demnach den Schalkern untersagt, während den Halbzeitpausen Schlager zu spielen. In Zukunft müssten auch die Fans betont leise klatschen, damit der Herr nicht mehr durch den Lärm belästigt wird.
DAS COMEBACK DER »SÜNDER«
    Rolf Rüssmann kehrte nach einem fast halbjährigen Gastspiel beim FC Brügge heimwehgeplagt zurück nach Schalke. Die Belgier waren finanziellen Zusagen nicht nachgekommen. Dies nutzte der »Lange«, um fristlos zu kündigen, damit er nach Ablauf seiner Sperre am 1. März 1974 wieder das königsblaue Trikot überstreifen konnte.
    Zu Beginn des Jahres 1974 schien der DFB zu weiteren Verhandlungen bereit. Aus Anlass des 70-jährigen Vereinsjubiläums hatte Schalke in einem Telegramm um die vorzeitige Begnadigung der gesperrten Schalker Spieler gebeten. Doch als einziger der vier gesperrten Schalker Spieler wurde Stan Libuda vom DFB begnadigt. Er, der eigentlich lebenslang gesperrt worden war, war ab sofort wieder spielberechtigt. Er musste nur noch die Auflagen des DFB erfüllen: eine Geldstrafe (2100 Mark), Übernahme der Prozesskosten (4000 Mark) und Prozessverzicht. Zuvor hatte Schalke 350.000 Mark zurück an Racing Straßburg überwiesen, hatten die Franzosen doch Schalke und den DFB verklagt, weil der DFB den Straß-burgern vor Libudas Transfer ausdrücklich bestätigt hatte, dass gegen ihn nichts vorläge. So zahlte Straßburg damals 500.000 Mark Ablöse, fühlte sich aber zurecht geprellt, als Libuda dann lebenslang gesperrt wurde und die anderen französischen Vereine den Abzug aller mit Libuda erzielten Punkte der Straßburger forderten. Schalke hatte praktisch den DFB freigekauft und wollte dafür als Gegenleistung die Spielerlaubnis aller gesperrten Spieler. Eine telefonische Zusage wurde seitens des DFB zunächst nicht eingehalten, Rüssmann, Fichtel und Lütkebohmert wurden erst Ende Januar begnadigt.
    Stan Libuda hatte sich voll ins Training reingehängt, übte jeden Morgen zwanzig Sprints und war wild auf seinen ersten Einsatz. Doch Ivica Horvat hatte zunächst über ihn gesagt »Er ist noch zu fett«. Doch gegen den Hamburger SV war es dann soweit. Stadionsprecher Werner Hansch stellte das Fußballvolk auf die Probe: »Wollen wir ihn reinlassen?«, fragte er die 48.000 Fans. Und die antworteten mit einem vielstimmigen »Jaaa«. Klar, denn die meisten waren nur seinetwegen gekommen. Der »Stan«, dessen Name seit jeher die Massen faszinierte, zog sich achtbar aus der Affäre, bereitete auch den 3:1-Schlusstreffer vor.

    Privates Glück: Rolf Rüssmann mit Frau
    Mit den vier nun wieder spielberechtigten Spielern wurde die Schalker Mannschaft neu geboren. Rüssmann und Fichtel gaben der Abwehr wieder Stabilität, Lütkebohmert war der Antreiber im Mittelfeld. Von den nächsten zehn Spielen in der Stammformation gab es acht Siege, ein Unentschieden (beim Wuppertaler SV) und eine Niederlage (bei Bayern München). Womit noch vor Wochen niemand gerechnet hatte, konnte nun wahr werden: Schalke schnupperte an einem Tabellenplatz, der zum internationalen Geschäft berechtigte, und nicht wenige waren der Meinung, dass Schalke ein Titelaspirant gewesen wäre, hätten die besten Stammspieler keine Sperre absitzen müssen.
AUFGEWÄRMTER KAFFEE
    Schalke hatte sich bis zum fünften Tabellenplatz vorgearbeitet, dann kam es zum Einbruch in der Mannschaft. Die letzten drei Spiele der Saison 73/74 wurden gegen den 1. FC Köln, den MSV Duisburg und den 1. FC Kaiserslautern verloren, so dass Schalke am Ende »nur« auf dem siebten  Rang landete und den UEFA-Cup-Platz

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