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Die Spitze des Eichbergs

Die Spitze des Eichbergs

Titel: Die Spitze des Eichbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schalker Fan-Initiative
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war nicht von langer Dauer. Zwei Tage nach dem ersten Teil der JHV kam es knüppeldick: Im Spiel gegen Bayer Uerdingen brach sich Klaus Fischer nach einem Zusammenprall mit dem Uer-dinger Ludger van der Loo das rechte Schienbein. Der Torjäger lag sieben Wochen im Krankenhaus und fiel für Monate aus. Von einer Teilnahme an der Europameisterschaft in Italien konnte keine Rede mehr sein. Wer sollte nun vorne die Tore schießen?
    Doch damit nicht genug: Nach dem Spiel gegen den BVB (2:2 am 12. April) musste Norbert Nigbur am Meniskus operiert werden. Wenig später traf Manfred Drexler dasselbe Schicksal. Das Genick aber brach der Mannschaft die schwache Heimbilanz - die drittschwächste aller Bundesligadubs. Das Ende vom Lied: Innerhalb einer Saison gab es einen dreifachen Trainerwechsel, denn auch Dietmar Schwager musste nach knapp fünf Monaten das Handtuch werfen. Sein Nachfolger wurde im April 1980 der bisheri-ge Schalker Jugendtrainer Fahrudin Jusufi, der bereits unter Ivlca Horvat Assistenztrainer war.

    Todsünde: Abi geht zum BVB
    Und noch einer verließ Gelsenkirchen. Rechtsaußen Rüdiger Abramczik ging für 1,1 Millionen Mark Ablösesumme zum großen Rivalen BVB, wo er einen Dreijahresvertrag unterschrieb. »Abi« wäre gerne auf Schalke geblieben, doch bei den Vertragsverhandlungen gab es keine Einigung. Sicher hatte Schalke auch Probleme, die 300.000 Mark Jahresgage aufzubringen. Zum Ende dieser verkorksten Saison ging ohne Fischer und Nigbur nichts mehr. Zum  Schluss scheiterte man auch noch Im DFB-Pokalhalbflnale am 1. FC Köln. Schalke wurde Achter und verpasste damit einen internationalen Wettbewerb.
MITGLIEDERVERSAMMLUNG 2. TEIL
    Die »2. Halbzeit« der Jahreshauptversammlung 1980 brachte wichtige Entscheidungen. Um 23.15 Uhr wurde Dr. Hans-Joachim Fenne zum neuen Präsidenten gewählt. Sein Konzept der Konsolidierung kam bei den 660 anwesenden Mitgliedern an. Ohne Gegenkandidaten setzten sich auch Fennes Favoriten klar durch: für den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden Gustav Kalthoff und für den des Schatzmeisters Dr. Ingo Westen.
    Ein Problem aber blieb dem neu gewählten Vorstand noch: Der DFB-Ligaausschuss hatte dem Verein FC Schalke 04 aus wirtschaftlichen Gründen vorübergehend die Lizenz entzogen. Dazu Präsident Hans_Joachim Fenne: »Der Gutachterausschuss hatte ein Votum für die Lizenzerteilung gegeben, dem der Ligaausschuss nicht folgte. Doch nachdem wir die Begründung für die Lizenzverweigerung erfahren haben, habe ich keine Befürchtungen, dass wir die Lizenz nicht bekommen werden.« Und Gelsenkirchens Oberstadtdirektor Prof. Dr. Heinz Meya stellte fest: »Die Aktien stehen gut. Ich habe mit Herrn Neudecker vom Ligaausschuss gesprochen.« Na, dann war ja alles in Butter - so schien es.

42. DERABGESANG
    Im folgenden Spieljahr 1980/81 sollte aber endgültiges Chaos herrschen. Klaus Fischer war immer noch verletzt, Klaus Fichtel war zu Werder Bremen gewechselt, Rüdiger Abramczik verkauft, Winfried Berkemeier ging zu den Young Boys Bern, auch Helmut Kremers verließ den Verein und Mario Boljat wurde gekündigt. Trainer Fahrudin Jusufi setzte auf ein sehr junges Team, in dem zumindest Wolfram Wuttke aus der Jugend ein hoffnungsvolles Talent war. Nur der österreichische Nationalspieler Kurt Jara verstärkte als Routinier die Mannschaft.

    Bereits das 1:4 im ersten Spiel gegen Eintracht Frankfurt machte es deutlich: Schalke war schwach und personell schlecht gerüstet. Auch im DFB-Pokal gab es das Aus bereits in der ersten Runde (2:5 gegen Bayer Uerdingen). Auch gegen Bayern München (1:5), Bayer Leverkusen (0:4) dem Hamburger SV (1:7) und dem VfL Bochum (1:5) gab es haushohe Niederlagen in der Hinrunde. Schalke befand sich voll im Abstiegskampf.

    Auch er musste gehen: Rolf Rüssmann wurde an den BVB verscherbelt, Norbert Nigbur kämpfte tapfer gegen den Abstieg
    Hinzu gesellte sich ein weiteres »Skandälchen«: »5,1 Millionen für Schalke«, titelte die Bild-Zeitung in ihrem Sportteil. In dem Bericht war die Rede davon, dass Schalke-Mitglied und früherer Gelsenkir-chener Oberbürgermeister Josef Löbbert Geldgeber habe, die dem Verein 3,5 Millionen Mark als zinsloses Darlehen und 1,6 Millionen Mark als Schenkung überlassen wollten. Bedingung: Der Vorstand müsse zurücktreten (wobei Löbbert nicht neuer Präsident werden wollte). Für das zur Verfügung gestellte Geld sollten neue Spieler verpflichtet werden. Namen wurden auch schon genannt: Simonsen, Briegel, Lorant oder

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