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Die Sprache des Feuers - Roman

Die Sprache des Feuers - Roman

Titel: Die Sprache des Feuers - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suhrkamp-Verlag <Berlin>
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jetzt zwei Neue.«
    »Namen!«, ruft Banner.
    Howard zuckt die Schultern.
    »Keine Namen?«, fragt Banner.
    »Tut mir leid.«
    Banner wechselt einen Blick mit Jimenez. »Was machen wir da? Verlesen Sie ihm seine Rechte.«
    »Ich kenne die Namen nicht.«
    »Kommen Sie! Wenn die anrufen, sagen sie doch ›Hier spricht ...‹«
    »Ivan«, sagt Howard.
    »Wollen Sie uns verarschen?«, brüllt Banner.
    »Ivan und Boris. War wohl eher als Spaß gemeint.«
    »Sehr witzig«, sagt Sandra Hansen.
    »Können Sie die Leute beschreiben?«, fragt Young.
    Als Howard mit der Beschreibung fertig ist, nimmt Banner zwei Fotos aus seiner Akte und legt sie auf den Tisch.
    »Die sind es«, sagt Howard.
    »Für wen arbeiten sie?«
    »Keine Ahnung. Ich dachte, die machen das für sich selbst.«
    »Spielen Sie nicht den Dummen«, sagt Banner. »Sie wissen genau, dass Sie mit der Russenmafia zusammenarbeiten, nicht mit irgendwelchen Trotteln aus Kiew.«
    »Woher soll ich das wissen? Die zwei kamen einfach rein und sagten: ›Ab jetzt arbeiten Sie für uns.‹«
    »Wurde jemals der Name Tratchev erwähnt?«, fragt Sandra Hansen.
    »Nein.«
    »Rubinsky?«
    »Nein.«
    »Schaller?«
    »Nein.«
    Jimenez wendet sich an Sandra Hansen: »Wollen Sie jetzt Anzeige erstatten?«
    »Absolut.«
    »Nein!«, jammert Howard.
    Sandra Hansen steht auf, beugt sich so weit vor, dass sie fast mit Howard zusammenstößt, und zischt: »Hören Sie mir zu, Sie versoffener Quacksalber. Mir ist egal, ob Sie umgelegt werden. Für mich sind Sie der letzte Abschaum, und Sie haben nichts Besseres verdient. Ich werde Ihr beschissenes Leben so lange schützen, wie Sie mir nützlich sind. Wenn Sie nicht genau das tun, was wir Ihnen sagen, wandern Sie in den Knast, und um sicherzugehen, rufe ich Mr. Tratchev an und erzähle ihm, dass Sie zwei seiner Leute verraten haben. Ich schicke ihm das Video von diesem Gespräch. Also lächeln Sie für die Kamera, Dr. Howard!«
    »Sie sind ein Unmensch.«
    »Darauf können Sie wetten«, sagt Sandra Hansen.
    »Ich fordere Zeugenschutz«, sagt Howard zu Banner.
    »Zeugenschutz? Für solche wie Sie gibt es den nicht«, sagt Banner.
    »Dann ziehe ich weg.«
    »Was denken Sie, warum ich hier sitze!«, blafft Young. »Ich bin vom FBI ! Bundes behörde für bla-bla-bla! Glauben Sie, Ihre Komplizen machen an der Grenze halt, wenn Sie nach Arizona abhauen? Die operieren überall , Sie Trottel. In Arizona, Texas, West Virginia, Ohio, New York ... Sehen Sie mich an, wenn ich mit Ihnen rede! Die Russenmafia raubt den Vereinigten Staaten wöchentlich fünf Millionen Dollar, und Sie helfen ihr dabei. So weit können Sie gar nicht fliehen, um denen zu entkommen. Oder mir.«
    »Was soll er also tun?«, fragt Jimenez.
    »Beim nächsten Treffen mit den Russen«, sagt Banner, »tragen Sie einen Sender.«
    Howard schüttelt den Kopf. »Die bringen mich um.«
    »Ist mir egal«, sagt Banner. »Sie werden mit denen reden und ein Treffen mit dem Boss fordern.«
    »Das kann ich nicht.«
    Jimenez sagt seinen Spruch auf. »Sie haben das Recht, die Aussage zu verweigern. Alles, was Sie sagen, kann und wird –«
    »Okay, okay.«
    Howard hält die Hände vors Gesicht und schluchzt. Das macht er etwa zwei Minuten lang, bis Sandra Hansen sagt: »Das halte ich nicht länger aus. Gehen Sie!«
    »Wann und wo das nächste Treffen stattfindet, teilen wir Ihnen mit«, sagt Jimenez. »Sie liefern uns Informationen, wir liefern die Technik.«
    »Das macht Ihnen sicher Spaß«, sagt Sandra Hansen.
    Sie nimmt Howard beim Arm und hilft ihm aus dem Sessel. Bringt ihn zur Tür und sagt: »Danke fürs Kommen.«
    Als sie wieder sitzt, sagt Young: »Er wird liefern.«
    »Der Mann ist so gut wie tot«, sagt Banner.
    »Üble Geschichte«, sagt Sandra Hansen.
    Aber bei einer Operation dieser Größenordnung muss man Opfer einkalkulieren.

77
    Ding-dong.
    Nicky kommt an die Tür, ein Glas Champagner in der Hand.
    »Trauerarbeit?«, fragt Jack.
    »Jedem das Seine.«
    »Ich weiß, dass Sie gespannt sind auf unsere Entscheidung«, sagt Jack. »Daher dachte ich mir, es gehört zum kundenfreundlichen Service unserer Versicherung, dass ich Sie persönlich informiere.«
    »Worüber genau?«
    Mütterchen Russland steht im Hintergrund und spitzt die Ohren.
    »Das beglaubigte Schreiben geht Ihnen morgen zu«, sagt Jack. »Des Inhalts, dass wir alle Ansprüche aus der Lebensversicherung und der Feuerversicherung zurückweisen, mit der Begründung, dass Sie vorsätzlich gegen die Konditionen beider

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