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Die Sprache des Feuers - Roman

Die Sprache des Feuers - Roman

Titel: Die Sprache des Feuers - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suhrkamp-Verlag <Berlin>
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Jack.«
    »Wirklich?«
    »Ja.«
    »Weder Lebensversicherung noch Entschädigung«, sagt Jack. »Wir erklären die Policen für ungültig und klagen auf Rückzahlung des Abschlags.«
    »Schreib den Brief«, sagt Goddamn Billy. »Informiere den Versicherten über unsere Entscheidung.«
    Aber sicher, denkt Jack.
    Mach ich doch gern.

76
    Sandra Hansen steigt aus dem Lift des Ritz-Carlton, klopft an die Tür von Zimmer 813 und wartet, bis sich der FBI -Mann von innen meldet. Sie gibt sich zu erkennen, die Tür öffnet sich einen Spaltbreit, sie schlüpft hinein und macht schnell hinter sich zu.
    Der FBI -Mann heißt Young, und sie kennt ihn seit drei Jah-ren – seit sie in der Taskforce »Bandenmäßiger Versicherungsbetrug« mitarbeitet, genauso wie die beiden anderen im Zimmer, Danny Banner von der Einsatzgruppe »Organisiertes Verbrechen mit russischem Hintergrund« und Sergeant Richard Jimenez aus L .  A . Banner und Jimenez sitzen auf dem Sofa, bauen das Tonbandgerät auf und gehen ihre Notizen durch.
    »Hallo, Jungs«, sagt Sandra Hansen.
    »Hallo, Sandy.«
    »Und Dr. Howard«, sagt sie.
    Howard blickt von seinem Sessel hoch und wirkt ziemlich empört.
    »Ich bin Sandra Hansen von California Fire and Life«, sagt sie. »Sie haben uns eine Menge Geld abgenommen.«
    »Am Telefon sagten Sie, keine Polizei«, protestiert Howard.
    »Oje! Da habe ich Sie wohl hintergangen, Dr. Howard, nicht wahr?«
    »Ich könnte sofort gehen!«
    »Dann gehen Sie doch.«
    Aber sie weiß, dass Howard nicht gehen wird. Sie setzt sich in den Sessel gegenüber, holt eine Akte heraus und schlägt sie auf. »Gestern haben Sie eine Frau namens Lourdes Hidalgo mit der Diagnose Muskeltrauma behandelt. Hier ist der Behandlungsbericht. Das ist Ihre Unterschrift, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Das Problem ist nur, dass Lourdes Hidalgo bei einem Autounfall gestorben ist. Und zwar am Tag, bevor sie die Behandlung bei Ihnen begonnen hat.«
    »Das sagte ich doch schon am Telefon! Da muss eine Verwechslung vorliegen. Ein Fehler in den Unterlagen.«
    »Na schön. Wann haben Sie Mrs. Hidalgo behandelt?«, fragt Sandra Hansen. »Und mit wem wurde sie verwechselt?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Sie wissen es nicht, weil Sie total den Überblick verloren haben. Sie haben Lourdes Hidalgo nie gesehen, Sie haben einfach nur Papiere unterschrieben. Sie haben falsche Rechnungen für Leistungen unterschrieben, die Sie nie erbracht haben. Ist es so, Dr. Howard? Oder haben Sie ein Häufchen Asche mit Ultraschall behandelt? Selbst Sie würden das merken, nicht wahr, Dr. Howard? Dass Ihre Patientin aus einem Häufchen Asche besteht?«
    »Sie haben keinen Grund, mich zu –«
    »Doch, den habe ich. Die Asche von Lourdes Hidalgo wurde anhand des Gebisses identifiziert. Ich werde gegen Sie Anzeige erstatten. Wegen Betrugs an California Fire and Life. Sergeant Jimenez wird Sie über Ihre Rechte informieren und die Verhaftung vornehmen.«
    »Das ist doch eine Lappalie!«, protestiert Howard.
    »Wo haben Sie denn Ihren Abschluss gemacht?«, schaltet sich Banner ein. »So dumm können Sie doch gar nicht sein! Dieser Behandlungsbericht bringt Sie mit acht Morden in Verbindung. An acht Menschen, die in einem Lieferwagen verbrannt sind.«
    »Damit habe ich nichts zu tun!«
    »Und ob Sie das haben! Ihre Fließbandrechnungen waren das einzige Motiv für fingierte Unfälle wie diesen, der zufällig aus dem Ruder lief. Das macht Sie zum Mittäter.«
    »Meine Anwälte werden –«
    »– Ihr Testament vollstrecken«, sagt Jimenez. »Denn Sie leben nicht mehr lange. Ich kenne etliche Vollzugsbeamte, die von den Russen geschmiert sind. Die stecken Sie in eine Zelle, aus der Sie nicht mehr lebend rauskommen. Sie werden es nicht mal bis vors Gericht schaffen.«
    »Mit anderen Worten: Todesstrafe – nur auf Grund des Tatvorwurfs«, sagt Banner. »Dazu müssen wir nicht mal einen Prozess gewinnen.«
    »Wenn ich Sie verhaften lasse«, sagt Sandra Hansen, »werden Ihre Komplizen Sie umbringen, schon, damit Sie nicht reden. Wäre es wirklich nur eine Lappalie, würden sie vielleicht ein Auge zudrücken. Aber eine achtfache Mordanklage?«
    Howard ist kein harter Typ. Er fängt an zu flennen. »Was wollen Sie von mir?«
    »So gut wie alles«, sagt Sandra Hansen. »Sie werden uns zuarbeiten. Sie werden alle Ihre falschen Abrechnungen liefern. Sie werden uns die Namen Ihrer Komplizen nennen.«
    »Am besten gleich«, sagt Banner. »Wer bringt Ihnen die Formulare zur Unterschrift?«
    »Da kommen

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