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Die Sprache unserer Organe

Die Sprache unserer Organe

Titel: Die Sprache unserer Organe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Pierre Barral
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seinen Charakter, seine Lebenseinstellung. Körperliche Beschwerden sind auch seelische Leiden. Alles greift ineinander und steht in wechselseitiger Beziehung zueinander. Die innere Einstellung kann das äußere Körpergerüst schwächen und umgekehrt. Probleme finden ihren Widerhall, Schmerzen ihr Echo.
    Körperliches Wohlbefinden sorgt für psychische Ausgeglichenheit. Man sieht, wenn ein Mensch seinen Raum mit
Leichtigkeit einnimmt. Dann präsentiert sich der Körper vorteilhaft in aufrechter Haltung. Er bietet den Blicken der anderen sein Bestes dar. Daraus erwächst das angenehme Gefühl einer harmonischen Funktionseinheit.
    Unbehagen drückt sich hingegen durch Schutzhaltungen und ein introvertiertes Wesen aus. Schützt diese Person einen Schwachpunkt ihres Körpers, so nimmt sie eine bestimmte Haltung ein, welche die Ursache zusätzlicher Schmerzen sein kann, wenn dies zu lange geschieht.
    Obwohl unsere Körperhaltung in ihrem Ursprung grundsätzlich aufrecht ist, können die Zufälle des Lebens uns bisweilen das »Kreuz brechen« und, der Kompensation wegen, zu einem gebeugten Habitus führen. Das verursacht eine Fehlbelastung und kann zu Gelenkproblemen führen. Wenn das Leben uns auf die Probe stellt, leiden unsere Selbstschutzmechanismen, was sich als Erstes an unseren Schwachpunkten bemerkbar macht. Schützt eine Person ihren Ellbogen, so weist das auf körperliche Schmerzen hin, ein Plexus steht häufig in Zusammenhang mit Eingeweideschmerzen, ein eingezogener Hals geht meist mit seelischen Schmerzen einher.
    Jeder nimmt die zu seinem Charakter passende Körperhaltung ein. Einige Beispiele:
▬ Der Eroberer hebt den Kopf und wölbt die Brust vor.
▬ Der Schüchterne zieht die Schultern hoch und läuft mit nach innen gerichteten Füßen. Er riskiert es, sich den Knöchel zu verstauchen.
▬ Der Misstrauische neigt dazu, sich in sich selbst zurückzuziehen und die Arme mit geöffneten Händen vor dem Körper zu verschränken. Bei einem Sturz, bricht er sich das Handgelenk.
▬ Der Kämpferische hält die Arme ebenfalls vor dem Körper, bei ihm sind die Hände jedoch zur Faust geschlossen.
▬ Der Introvertierte schützt sich, indem er sich klein macht. Dabei ist eine Schulter nach vorn geschoben. Er verändert seine Körperhaltung, um sich nicht auszuliefern. Aber Vorsicht
mit der vorgeschobenen Schulter! Sie ist es, die bei einem Sturz verletzt wird.
    Sobald wir merken, dass wir zu einer abweichenden Haltung neigen, sollten wir Abhilfe schaffen. Sie darf nicht zur Gewohnheit werden, denn die Folgen sind häufig unerfreulich oder sogar verheerend.
    Bruno, 19 Jahre alt, leidet unter ständigen Schmerzen der Halswirbelsäule. Er neigt den Kopf immer zur selben Seite. Seine Mutter erzählt mir, dass er mit fünf Jahren angefangen hat, den Kopf in dieser Position zu halten. Die bekannten Ermahnungen wie: »Halt den Kopf gerade!« und gymnastische Übungen brachten keinen Erfolg. Auch durch meine Behandlung ändert sich nichts. Ich beobachte aber, dass er seinen Kopf noch weiter zur Seite neigt, wenn er spricht oder jemandem zuhört. Es stellt sich heraus, dass Bruno auf einem Ohr praktisch taub ist. Der HNO-Arzt, den er aufsucht, diagnostiziert als Ursache eine alte, nicht behandelte Ohrentzündung.
    Dieses Beispiel illustriert sehr schön, dass wirklich alles auf unsere Gelenke Einfluss nehmen kann. Bruno wird wegen der Schwerhörigkeit operiert, sein Kopf, der sehr stark geneigt war, nimmt daraufhin wieder eine normale Position ein.
    Wiederholen wir es noch einmal: Wenn unser Körpergerüst stabil und aufrecht aufgebaut ist und wir ausgeglichen sind, fühlen wir uns wohler in unserer Haut, sind sozial kompetenter und zeigen mehr Mitgefühl für andere. Eine harmonische Körperhaltung hilft uns auf dem Weg zum Wohlbefinden weiter. Dies bedeutet:
▬ Der Körper ist aufgerichtet.
▬ Der Kopf ist erhoben.
▬ Die Schultern sind nicht hochgezogen.
▬ Die Beine sind locker.
    Haltungen, die man meiden sollte
    Der Körper schätzt keine extremen oder zu lange eingenommenen Haltungen. Auf Grund von Beobachtungen an zahlreichen Patienten unterscheide ich verschiedene schlechte Haltungen, die ursächlich für Gelenkschmerzen sein können:
    Zeit für eine Inspektion
    Behandeln Sie Ihren Körper wie Ihr Auto. Auch hier sind regelmäßige Inspektionen nötig. Die zahlreichen Gelenke Ihres Körpers verdienen es. Wenn Schmerzen auftreten, sind die Kompensationskräfte des Organismus an ihre Grenzen gestoßen. Sind sie

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