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Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
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nicht in Schwierigkeiten bringt.«
    Also bleibt Frank bei ihnen sitzen und erduldet die hämischen Kommentare und ihr überlegenes Getue, bis sie irgendwann beschließen, dass sie noch weggehen wollen.

    »Sie saßen zu viert auf dem Rücksitz, und meine Wenigkeit hinter dem Steuer. Natürlich landeten sie zum Schluss im Anaconda Club – das war ihr Lieblingslokal, das einzige, in dem sie sich wie die Tiere benehmen konnten. Kaum waren wir drin, ging der ganze Mist von vorne los: ›Hol uns Drinks, Frank‹, ›Besorg uns ein bisschen Koks, Frank‹, ›Sag diesen Flittchen, sie sollen mal zu uns rüberkommen, Frank‹.«
    Und wenn ich sie nicht bediente, stand ich neben Bobby und seinen Kumpels wie ein dämlicher Bodyguard. Jede Faser in mir schrie, dass ich abhauen und sie sitzenlassen sollte, denn ich wusste noch, wie sich Kerle wie ich in den Kneipen und Clubs von Glasgow benahmen, und ich hielt sie für die letzten Wichser, allerunterste Schublade.«

    Um fünf Uhr morgens geht die Party zu Ende. Im stinkenden Nachtclub türmen sich leere Gläser und überquellende Aschenbecher. Die Betrunkenen sind an ihren Tischen eingeschlafen. Frank findet Bobby halb bewusstlos in einer Toilettenkabine, wo er Kokain aus den Ritzen hinter dem Spülkasten schnieft. Er führt ihn nach draußen und schiebt ihn auf den Rücksitz.
    »Nach Hause, Frank«, kommandiert Bobby kichernd, »und schon die Pferde nicht.«
    Während sie Richtung Süden fahren, geht die Sonne über dem ruhigen Meer auf.

    »Wir waren nur noch ein paar Kilometer von der Ranch entfernt. Bobby hatte die meiste Zeit geschlafen, Gott sei Dank, und ich zählte die Kilometer, während ich an das schöne heiße Vollbad dachte, das ich mir gönnen wollte, sobald ich zu Hause war. Da wacht er plötzlich auf und schreit rum, dass er pissen muss. Die Straße war ganz leer, also bin ich rechts rangefahren und hab ihn rausgelassen.
    Noch heute denke ich, dass das alles nicht passiert wäre, wenn ich einfach weitergefahren wäre. Und das arme Mädchen wäre immer noch am Leben.«

    Sie taucht aus dem Nichts auf, wie eine Fata Morgana. Sie ist sechzehn, groß und feingliedrig wie alle Massai-Frauen. Sie trägt einen bunten Baumwoll-Kikoi um die Hüfte. Mit einer Hand stützt sie den schweren Wassereimer, den sie auf dem Kopf trägt, die andere liegt auf der Schulter eines jüngeren Mädchens, das vielleicht dreizehn oder vierzehn Jahre alt ist. Sie lachen, während sie nebeneinander die Straße entlanggehen.
    Dieser Schnappschuss wird Walker ins Gedächtnis eingebrannt bleiben, genauso wie er niemals die folgenden Ereignisse vergessen wird.
    »Schau mal, Frank«, schreit Bobby, der gerade gegen einen Baum pinkelt und die Mädchen auch gesichtet hat. »Wir haben Gesellschaft.«
    Frank kann die Gefahr geradezu riechen. Bobby Spurling scheint sie auszuströmen wie Schweiß und Alkoholdunst. Das ältere Mädchen spürt es ebenfalls, und als sie nur noch fünfzig Meter entfernt sind, bleibt sie abrupt stehen, und das Gelächter erstirbt. Sie fasst die Schulter der Jüngeren fester.
    »Jambo, mama!«, ruft Bobby, zieht seinen Reißverschluss hoch und taumelt auf sie zu. Er breitet die Arme zu einem Willkommensgruß aus, aber das Lächeln auf seinem Gesicht erinnert an einen hungrigen Schakal. »Na, wie geht’s euch an diesem wunderschönen Morgen?«

    »Ich wusste, es würde passieren. Ich hatte ihn schon bei anderer Gelegenheit so erlebt – dieses anzügliche Grinsen, sein prahlerisches Gehabe, der Alkohol und Koks in seinen Adern. Er war ein Tier, ein Scheißraubtier. Und dieses arme Mädchen war seine Beute.«

    Walker steigt aus dem Wagen. »Na komm, Bobby – ich fahr dich jetzt nach Hause, okay?«
    Bobbys Augen hängen am ängstlichen Gesicht des Mädchens. »Warum denn so eilig, Frank? Ich wünsche dieser bezaubernden jungen Dame doch nur einen guten Morgen. Wie heißt du, Schätzchen? Jino lako nani? «
    »Jasmine«, antwortet das Mädchen.
    »Und wer ist das, Jasmine?«
    »Das ist meine Schwester.«
    »Aha, deine Schwester. Und wie heißt du, junge Dame?«
    Die Kleine versteckt sich hinter dem Kikoi ihrer Schwester.
    »Komm, Bobby, wir fahren. Lass die Damen doch in Ruhe, hm?«
    Bobby starrt Walker wütend an. »Was hast du eigentlich für ein Scheißproblem, Frank? Ich versuche doch nur, mich ein bisschen nett zu unterhalten.« Er wendet sich wieder dem kleinen Mädchen zu. »Ich hab dich nach deinem Namen gefragt.«
    »Rose«, sagt ihre Schwester. »Sie heißt

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