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Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
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Rose.«
    »Jasmine und Rose! Hast du das gehört, Frank? Zwei wunderschöne Blumen.« Bobby lächelt Jasmine an und schwankt leicht. »Ob du wohl so gut duftest, wie dein Name vermuten lässt?«
    Sie zuckt zurück, als er auf sie zu torkelt, aber er packt sie blitzschnell beim Oberarm. Der Eimer fällt ihr vom Kopf und landet polternd auf dem Boden, so dass das ganze Wasser sich in den Staub ergießt.
    »Jetzt renn doch nicht weg, Jasmine«, schmeichelt er. »Ich will doch nur mal schnuppern.«
    Frank dreht sich der Magen um, als Bobby das Mädchen zu sich heranzieht und sein Gesicht an ihrem Hals vergräbt. »Hm, fein«, murmelt er, und ohne sie loszulassen, legt er ihr seine freie Hand in den Schritt und drückt zu. »So fein.«
    »Um Gottes willen, Bobby!«
    Frank versucht ihn fortzuziehen, doch Bobby geht auf ihn los wie ein wildes Tier. Sein Ellbogen trifft Walkers Kinn, und der Schotte geht zu Boden. Als er wieder zu sich kommt, hört er das schrille Kreischen des jüngeren Mädchens. Er blickt auf und sieht, wie Rose verzweifelt an Bobbys Beinen zerrt, während er ihre Schwester zwischen die Bäume am Wegesrand schleppt.

    »Ich konnte nicht zulassen, dass sie mit ansieht, was der Widerling ihrer Schwester antut. Also hab ich sie gepackt, ins Auto gesetzt und die Türen verriegelt. Dann bin ich losgegangen und hab ihn gesucht.
    Ich hab sie gefunden – ihn vielmehr. Er hatte die Hose bis auf die Knöchel runtergelassen und drückte sie gegen einen Baum. Sie schrie nicht mehr, sie starrte mich nur aus ausdruckslosen Augen an. Ich weiß nicht mal, ob sie mich überhaupt wahrgenommen hat. Im nächsten Moment habe ich auch schon einen Knüppel in der Hand, einen Ast oder so was, und ziehe ihn von ihr runter, am Genick, wie einen besinnungslos rammelnden Köter. Sein Gesicht hab ich heute noch vor Augen: die Augen aus den Höhlen getreten, speichelnasser Mund. Ich hab so heftig zugeschlagen, wie ich noch nie jemanden geschlagen habe, und ich hab auch noch immer weiter zugeschlagen, als er schon hilflos am Boden lag – und, bei Gott, wäre nicht sein Vater gewesen, ich hätte ihn an Ort und Stelle umgebracht.«

75
    J ake trank den heißen, starken Kaffee und wünschte sich, er hätte etwas Stärkeres zur Hand. Ein bisschen Alkohol hätte ihm geholfen zu verdauen, was Frank Walker ihnen gerade erzählt hatte.
    Die widerliche Vergewaltigung.
    Das noch widerlichere Nachspiel.
    »Bitte fahren Sie fort, Mr.Walker«, bat Jouma. Der Inspector bemühte sich um einen professionellen Ton, doch seine geschürzten Lippen verrieten, wie schwer es ihm fiel, seine Wut und seinen Ekel zu zügeln.
    »Ich konnte Bobby nicht einfach ungeschoren davonkommen lassen«, fuhr Walker leise fort. »Diesmal nicht. Also hab ich Clay alles erzählt. Ich sagte ihm, dass er Bobby bei der Polizei anzeigen muss, zu seinem eigenen Besten. Der Junge lief ja völlig aus dem Ruder. Er hätte das Mädchen umbringen können. Aber ich war naiv. Ich begriff nicht, dass Leute wie Clay Spurling nicht zur Polizei gehen – wenn sie ein Problem haben, kümmern sie sich selbst darum. Bobby hat eine Abreibung kassiert, die er niemals vergessen würde. Dann wurde er nach Johannesburg geschickt. Dougie Roarke hielt es für das Beste, bis sich die Aufregung gelegt hatte.«
    »Und was geschah mit dem Mädchen?«, fragte Jouma.
    »Clay bot ihr Geld, damit sie den Mund hielt. Er versprach, ihrem Vater einen neuen Bauernhof zu kaufen und ihrer Schwester Rose eine erstklassige Ausbildung zu ermöglichen. Doch Jasmine war ein schlaues Mädchen. Die hätte zur Universität gehen können. Sie war nicht wie die anderen Dorfmädchen, die einfach nachgegeben hätten. Und sie wollte Bobby nicht mit seinem Verbrechen davonkommen lassen.«
    »Sie ist also zur Polizei gegangen?«
    Walker nickte.
    »Sagen Sie’s mir nicht«, stöhnte Jake und fühlte, wie sich die unvermeidliche, schreckliche Wahrheit näherte wie eine Welle. »Der örtliche Polizeichef war Clay Spurlings Kumpel.«
    »Nein.« Walkers ramponiertes Gesicht zeigte keine Regung, doch Jake spürte den Aufruhr hinter der Fassade. »Er war Douglas Roarkes bester Kumpel. Und das war Jasmines Todesurteil.«

    Douglas Roarke. Der treue Rottweiler.
    Frank kann nicht begreifen, warum Clay den Mann zum Chef der Sicherheitsabteilung gemacht hat. Niemand begreift es. Der Typ ist ein Schläger der übelsten Sorte, ein arroganter Türsteher aus Mombasa mit ungesundem Ehrgeiz. Vielleicht will Clay dem Rest seiner Angestellten

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