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Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
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herunterfahren konnte. Doch da schon einer von ihnen lahm war und von den anderen beiden gestützt werden musste, und obendrein einer dieser beiden angeschossen war, gaben sie die perfekten Zielscheiben ab für jeden, der sein Glück versuchen wollte, dachte Jake.
    Außerdem gab es da noch ein Problem, das ihm erst aufging, als er ans andere Ufer blickte.
    »Walker …«, begann er.
    Der Blick des Schotten folgte dem ausgestreckten Finger.
    »Ach du Scheiße«, fluchte er.
    »Was ist los? Warum bleiben wir stehen?«, wollte Jouma wissen.
    Dann sah er sie selbst. Ein Dutzend dicker, bösartiger Krokodile, die am schlammigen Ufer auf der Lauer lagen, wie eine Ghetto-Gang, die an der Straßenecke auf ihr nächstes Opfer wartet. Jouma, der immer noch Alpträume hatte, nachdem er vor nicht allzu langer Zeit in einem Krokodilpark in Flamingo Creek diesen Reptilien Auge in Auge gegenübergestanden war, stellte fest, dass die in Gefangenschaft gehaltenen Exemplare im Vergleich zu diesen hier die reinsten Eidechsen gewesen waren.
    »Na los, Frank«, kam es aufmunternd von Jake, »wir müssen unsere Chance nutzen.«
    Er versuchte, Walker mit seinem gesunden Arm auf die Beine zu hieven, doch der schüttelte nur traurig den Kopf.
    »Ich bin verloren, Jake. Jouma und Sie sollten die Chance ergreifen. Er will doch sowieso mich.«
    »Verdammt noch mal, Frank!«
    Doch Jake wusste, dass Walker recht hatte. Beye war mittlerweile ebenfalls den Abhang hinuntergeklettert und näherte sich nun am Ufer entlang. Die Mauser stützte er auf die Hüfte, Malachis uralte Winchester hatte er sich über die hünenhafte Schulter gehängt. Jetzt erkannte auch Jake ihn wieder: Das war der Gorilla aus der Spurling-Truppe, der in Jalawi einem seiner eigenen Männer den Baseballschläger ins Gesicht gedroschen hatte. Irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass dieser Mann nicht zu der Sorte Mensch gehörte, die die Vergangenheit auch mal ruhen lassen konnte.
    »Na los«, drängte Walker, »sehen Sie zu, dass Sie von hier wegkommen.«
    Jake wandte sich zu Jouma um, und ihre Blicke trafen sich – und im gleichen Augenblick wusste er, dass sie nirgends mehr hingehen würden. Außerdem begriff er genau, was der Inspector vorhatte – und dass er ihn nicht davon abhalten konnte.
    Jouma atmete tief durch und trat dem riesenhaften Mann direkt in den Weg. Der war im ersten Moment tatsächlich so verblüfft, dass er stehen blieb.
    »Mein Name ist Detective Inspector Daniel Jouma, ich bin von der Polizei der Küstenprovinz und befehle Ihnen, sofort die Waffen niederzulegen«, verkündete er, wobei er die Hand gebieterisch ausstreckte, als würde er den Verkehr auf der Digo Road aufhalten.
    Beye glotzte auf ihn nieder wie ein riesiges Rhinozeros, dem ein schmächtiges Vögelchen die Stirn bieten will. »Detective Inspector Jouma?« Er lächelte. »Jetzt erinnere ich mich an Sie.«
    »Und ich erinnere mich an Sie, Tom Beye. Ein Raufbold und ein verkommener Mensch aus Chamgamwe.«
    »Vielleicht sollte ich Sie dann als Ersten umbringen.«
    »Sie sind ja so groß, mit Ihren Gewehren und Ihrem Gerede«, höhnte Jouma. Er machte einen Schritt zur Seite Richtung Fluss – und wie Jake gehofft hatte, folgte Beye ihm mit der Mündung der Mauser.
    »Was soll Ihre Mutter nur von Ihnen denken?«, fuhr Jouma fort und machte noch einen Schritt weg von Jake und Frank Walker. »Dabei hätten Sie sie so stolz machen können.«
    »Meine Mutter war eine Nutte, der völlig egal war, ob ich lebe oder verrecke.«
    Jouma machte noch einen Schritt, dann trat er direkt vor Beye und stieß ihm herausfordernd den spitzen Zeigefinger gegen die Brust. »Sie sind eine Schande, Tom Beye. Ihre Mutter hat mein ganzes Mitgefühl.«
    Mit einem Aufheulen schlug Beye ihm den Gewehrkolben ins Gesicht.
    Jouma landete rücklings am Rande des Flusses. Jake wusste, das war die Chance, die der Inspector hatte einfädeln wollen. Doch als er die Muskeln spannte und zum Sprung ansetzen wollte, schnellte plötzlich Frank Walker hoch. Mit einem ebenso schmerz- wie zornerfüllten Schrei stürzte sich der Schotte auf Beye. Der große Mann sah ihn kommen und hob das Gewehr, um sich zu verteidigen, doch er hatte das Gleichgewicht verloren und stand in der falschen Richtung. Verbissen rangen die beiden Männer miteinander, Beyes brutale Kraft gegen Frank Walkers Adrenalin. Einen Moment lang trafen sich ihre Blicke, dann stolperten sie und fielen hintenüber ins schnell dahinfließende Wasser.
    Am anderen

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