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Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
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sofort Staub und schüttelte stattdessen nur den Kopf.
    »Lebt Jake Moore hier?«
    Harry nickte.
    »Ich bin FBI Special Agent Clarence Bryson«, brüllte der Amerikaner. Er deutete auf den anderen Mann, der ungefähr zwanzig Jahre jünger war und seinem Äußeren nach zu urteilen offenbar regelmäßig Sport trieb. »Und das ist Special Agent McCrickerd. Wollen wir nicht reingehen? Wir müssen uns unterhalten.«

8
    A ls Jouma in nördlicher Richtung über den Mombasa-Malindi-Highway fuhr, bemerkte er den kleinen, tieffliegenden Helikopter ebenfalls. Und wie Harry betrachtete er ihn einen Moment mit einem gewissen Neid, denn der Motor seines antiken Fiat Panda schepperte unheilverkündend, wie immer, wenn die Tachonadel auf mehr als sechzig Stundenkilometer kletterte.
    »Wussten Sie, Mwangi, dass man mit einem Hubschrauber weniger als zwanzig Minuten braucht, um von Mombasa nach Malindi zu kommen? Stellen Sie sich bloß vor, wie viel Arbeitsstunden man damit einsparen könnte.«
    Detective Constable David Mwangi war vierundzwanzig Jahre alt und eins neunzig groß. Um auf den Beifahrersitz von Joumas Panda zu passen, musste er sich geradezu zusammenfalten.
    »Ein Hubschrauber wäre schon sehr praktisch, Sir«, stimmte er aufrichtig zu.
    Jouma musste in sich hineinlächeln. Mwangi war ihm erst vor einer knappen Woche zugeteilt worden, aber er war ihm bereits sympathisch. Der junge Mann war eifrig, scharfsinnig und respektvoll – alles, was sein Vorgänger, Sergeant Nyami, nicht gewesen war. Des Weiteren hatte er in Oxford studiert und war noch nicht ganz trocken hinter den Ohren. Nichtsdestoweniger war er vielversprechend, sonst wäre er nicht in der handverlesenen Truppe zukunftsträchtiger Beamter dabei gewesen, die Elizabeth Simba aus Nairobi mitgebracht hatte.
    Sie überquerten die Brücke über dem Flamingo Creek, fuhren dann vom Highway ab und folgten dem Flussverlauf am nördlichen Ufer. Die Straße war frisch asphaltiert, wie es sich für eine der wohlhabendsten Enklaven der Küste gehörte. Imposante Granitmauern schützten die Anwesen vor neugierigen Blicken, und die Einfahrten wurden durch uniformierte Askari von privaten Sicherheitsfirmen bewacht.
    »Wie viel das wohl kostet, hier zu wohnen?«, sinnierte Mwangi, während er aus dem Fenster blickte.
    »Fangen Sie schon mal an zu sparen, Mwangi. Bei unserer Bezahlung haben Sie nach dreihundert Jahren die erste Anzahlung beisammen.«
    Nach weiteren zwei Kilometern endete die Wohnsiedlung abrupt, und die glatte Straße wurde wieder zu einem holprigen Feldweg, der durch einen dichten Wald aus Kasuarinen, Flammenbäumen und Mbambakofi -Bäumen verlief. Es roch nach verbranntem Holz, also konnte das Dorf nicht mehr weit sein. Behutsam lenkte Jouma sein Auto um dumme Ziegen und aufgeregte Kinder herum, während die Dorfbewohner dastanden und das Fahrzeug und seine Insassen mit argwöhnischen Mienen betrachteten.
    »Was gucken die denn so?«, wollte Mwangi wissen.
    »Zwei Afrikaner im Anzug – das ist in dieser Gegend kein alltäglicher Anblick.«
    Die Straße endete vor einem Abfallhaufen, in dem ein paar Hunde wühlten. Im brackigen Wasser des Flamingo Creek standen Frauen und wuschen ihre Wäsche, während die Männer – wie konnte es anders sein – rauchend und Karten spielend herumsaßen.
    Dahinter sah man eine Ansammlung zerfallener Holzhütten, die sich bis zum Flussufer erstreckte, wo mehrere zusammengebundene Auslegerboote festgemacht waren. Als die beiden Polizisten ausstiegen, konnten sie in der Ferne, wo der Flamingo Creek in den Ozean mündete, das Donnern der Brandung hören.
    »Machen wir’s kurz und schmerzlos, okay?«, schlug Jouma vor. »Und immer einen kühlen Kopf bewahren, Mwangi. Bruder Willem kann ganz schön schwierig werden.«
    Jouma und Mwangi durchquerten das Dorf bis zu einer weißgetünchten Holzkirche, die sich über einer seichten Bucht erhob und in ihrer massiven, kantigen Bauweise ziemlich europäisch aussah. Auf einem Dach aus Teerpappe thronte ein Kreuz, und über der Tür war in riesigen Buchstaben aufgemalt: Redeemed Apostolic Gospel Church.
    »Mit dieser Konfession bin ich nicht sehr vertraut«, bemerkte Mwangi.
    Jouma nickte. »War ich auch nicht, bis Schwester Gudrun verschwunden ist.«
    Die Tür ging auf, und ein dünner, bärtiger Mann Mitte dreißig trat ins Sonnenlicht hinaus. Er trug einen langen, weiß-roten Talar mit staubigem Saum. Wie es aussah, war er vom Erscheinen der beiden Polizisten völlig

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