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Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Maxine Paetro
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ich Danny Young aus dem brennenden Hubschrauber gerettet hatte. Doch meine Träume nagten noch immer an mir. Spielte meine Seele ein falsches Spiel mit mir? Schützte sie mich vor einer unerträglichen Erinnerung, drängte mich aber gleichzeitig dazu, mich zu erinnern?
    »Rick, dieser letzte Tag in Gardez…«
    »Der Hubschrauber? Was meinst du, Jack?«
    »Erzähl mir noch mal davon.«
    »Ich habe dir alles erzählt, woran ich mich erinnere.«
    »Die Sache ist mir immer noch nicht klar. Da fehlt etwas, das ich vergessen habe.«
    Del Rio seufzte. »Wir bewegten Truppen nach Kandahar. Es war Nacht. Du warst der Abschnittsführer, ich der Copilot. Wir konnten den Laster mit der Boden-Luft-Rakete auf der Ladefläche nicht sehen. Niemand sah ihn. Wir bekamen einen Bauchschuss ab. Niemanden trifft die Schuld, Jack. Du bist mit dem Hubschrauber gelandet. Er brannte von innen heraus, weißt du noch? Ich entkam durch die Seitentür, du durchs Heck. Jungs vom zweiten Hubschrauber rannten übers Feld. Ich hab nach dir gesucht, fand dich mit Danny Young auf dem Arm. Immer der Held, Jack. Immer das Stehaufmännchen. Dann schlug die Granate ein.«
    »Ich sehe nur Schnappschüsse, nicht den ganzen Film.«
    »Du warst tot, deswegen. Ich habe deine Brust bearbeitet, bis du wieder da warst. Mehr kann ich dir nicht erzählen.«
    Die Bilder strömten nicht in der richtigen Reihenfolge an mir vorbei und ergaben kein Ganzes. Ich sah den Absturz. Ich erinnerte mich, mit Danny über der Schulter losgerannt zu sein. Ich wachte auf.
    Irgendetwas fehlte.
    Was war mir entgangen? Was war sonst noch auf diesem Schlachtfeld passiert?
    Ich blickte immer noch Del Rio an. Er grinste. »Schätzchen, willst du mir jetzt nicht sagen, dass du mich liebst?«
    »Das tue ich, du Arschloch. Ja, ich liebe dich.«
    Del Rio lachte wie ein Wahnsinniger und zog seine Sonnenbrille nach unten, die auf seiner Kappe saß. Ich ging die Checkliste durch.
    Als mir der Tower die Starterlaubnis erteilte, schob ich den Gashebel vor und lenkte die Cessna die Startbahn entlang. Nur mit Hilfe der Seitenruder konnte ich die Maschine auf dem Mittelstreifen halten. Als der Geschwindigkeitsmesser hundert Stundenkilometer anzeigte, berührte ich kurz noch einmal den Hebel. Das Flugzeug erhob sich sanft in die Luft, als würde es selbständig dem blauen, sonnigen Himmel über Los Angeles entgegenfliegen.
    Sanft wie eine Feder.
    Die nächsten hundert Minuten flog ich die Maschine, als wäre sie ein Teil von mir. Fliegen ist reine Übungssache. Ich kannte mittlerweile alles auswendig. Das Plappern der Funksprüche im Kopfhörer lenkte mich von meinen quälenden Gedanken ab.
    Ich vergaß den Traum und verlor mich im Wunder des Fliegens.

23
    Kurz nach Mittag landeten wir auf dem Metropolitan Airport an der San Francisco Bay. Dort mieteten wir einen Wagen, doch wegen des dichten Verkehrs auf dem Harbor Bay Parkway trafen wir eine halbe Stunde zu spät auf dem Trainingsplatz der Oakland Raiders zu unserem Treffen mit Fred ein.
    Ich reichte dem Wachmann am Haupteingang meine Karte. Del Rio und ich wurden zum Trainingsfeld mit dem echten Rasen durchgewinkt, wo Football-Profis Passspiele und Pursuit Drills übten. Am anderen Ende versuchten zwei Spieler abwechselnd, den Ball von der Vierzig-Yard-Linie aus ins Tor zu befördern.
    Fred kam uns von der Seitenlinie auf der Höhe des Mittelfelds entgegen, um uns zu begrüßen. Ich stellte ihm Del Rio vor, der, wie ich Fred mitteilte, mit mir an dem Fall arbeitete.
    Mein Onkel winkte ein paar der hochrangigen Spieler zu sich– Brancusi, Lipscomb und den Tailback Muhammed Ruggins. Diese Jungs verdienten mehrere Millionen pro Jahr. Jesses, waren die groß. Wir unterhielten uns über die bevorstehenden Spiele und wendeten unsere Aufmerksamkeit dem begabten Quarterback der Raiders zu, Jermayne Jarvis, der auf dem Trainingsfeld Bälle fing.
    »Ich kapier nicht, wie er das mit diesen Square-outs hinbekommt. Es ist, als wüsste er genau, wann sich der Receiver dreht.«
    »Du hast in Brown gut gespielt, Jack«, lobte Fred. »Du warst ein messerscharfer Werfer. Allerdings hast du gut daran getan, nicht als Profi zu spielen.«
    Das hätte ich nicht geschafft, hatte nicht die Größe oder vielleicht auch nicht den Arm dazu. Außerdem kann man die Uni-Liga nicht unbedingt auf die gleiche Ebene mit den besten oder größten Vereinen stellen.
    Freds Augen funkelten. »Also, Jack, wollt ihr beide, du und Rick, nicht ein paar Bälle mit meinen Jungs

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