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Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Maxine Paetro
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einem Taschenmesser durch. Der Sack öffnete sich.
    Wie in Zeitlupe fiel ein Arm mit ausgestreckten Fingern heraus. Justine brauchte einen Moment, bis sie kapierte, was sie hier sah.
    »Was soll das?« Cronin zog den Saum der Plastiktüte nach unten, um den Oberkörper einer Schaufensterpuppe freizulegen. Zwei andere Polizisten zogen sie ganz heraus.
    Cronin beugte sich über die Puppe, um sie in Augenschein zu nehmen. Es befand sich keine Nachricht darauf, genauso wenig wie in dem schwarzen Sack.
    »Also, wie lautet die Botschaft?«, fragte Cronin die Luft. »Sie sind doch Seelenklempnerin, oder?«
    »Das Medium ist die Botschaft«, antwortete Justine. »Es ist eine Puppe. Der Sinn dahinter ist, dass man mit uns spielt.«
    »Wow, toll, danke, Justine«, sagte Cronin. »Das ist sehr scharfsinnig. Es ist eine verdammte Zeitverschwendung, das ist es. Und es ist eindeutig nicht Serena Moses.«
    Der Erleichterung, die Justine ergriff, folgte unmittelbare Traurigkeit. Serena Moses wurde immer noch vermisst. Die Polizei wusste immer noch nicht, wo sie steckte oder ob sie noch lebte oder bereits tot war.
    Sie warf Cronin einen wütenden Blick zu. »Also, wo ist Serena, Lieutenant? Ich denke, da müssen Sie weitersuchen, und hoffe, Sie sind so gut, wie Sie sich einbilden.«

27
    Justine dankte der Direktorin Barbara Hatfield für ihre Einleitung und betrat die Bühne der Aula.
    Fünftausend Schüler besuchten die Roybal High School, doch nur die Mädchen der Mittel- und Oberstufe durften an diesem Nachmittag an dem Vortrag teilnehmen. Der Direktorin war die Schilderung für die jüngeren Mädchen zu anschaulich und beängstigend.
    Justine hatte einerseits Verständnis dafür, doch die Mädchen zu verängstigen war ein Nebenprodukt dieser Veranstaltung. Und die meisten der getöteten Mädchen waren in den unteren Klassen gewesen. Die Direktorin hatte sich jedoch nicht überzeugen lassen.
    »Ich bin Psychologin«, begann Justine. »Aber ich ermittle auch in den Mordfällen an den Highschool-Mädchen, von denen ihr durch Internet und Fernsehen erfahren habt.«
    In einer der vorderen Reihen nieste jemand. Justine wartete, bis das nervöse Lachen verebbt war.
    »Zuerst möchte ich euch mitteilen, dass Serena Moses in Sicherheit ist. Sie wurde von einem Auto angefahren und in ein Krankenhaus gebracht. Als sie an diesem Vormittag aufwachte, nannte sie den Ärzten ihren Namen. Serena hat einen gebrochenen Arm, doch ansonsten geht’s ihr gut, und sie wird bald wieder in die Schule gehen können.«
    Die Mädchen applaudierten. Justine lächelte zwar, doch dass Serena in Sicherheit war, hatte eine andere Frage aufgeworfen: Wieso hatte der Mörder der Polizei einen Hinweis auf das Mädchen gegeben? Hatte er sie beobachtet? Hatten sie sie beobachtet?
    »Wir sind alle sehr erleichtert«, fuhr sie fort. Ihre Augen wurden feucht. »Aber wir müssen über die Mädchen aus dieser Gegend sprechen, die nicht so viel Glück hatten.«
    Justine nickte der Sekretärin zu, die für die Powerpoint-Präsentation zuständig war.
    Der Saal wurde abgedunkelt, und das zarte, lächelnde Gesicht einer Jugendlichen erschien auf der Leinwand.
    »Das ist Kayla Brooks. Sie war an der John Marshall High School in der Mittelstufe. Sie wollte Ärztin werden, doch noch bevor sie den Abschluss machen konnte, wurde aus keinem erfindlichen Grund viermal auf sie geschossen. Ihr Leben, ihre Zukunft, die Kinder, die sie hätte haben können, die Ärztin, die sie hätte werden können– das alles ist vorbei.«
    Justine ertrug es kaum, als das Bild von Kaylas Leiche auf der Leinwand erschien und einige Mädchen zu weinen begannen, doch sie musste weitermachen. Als Nächstes erschien Bethanys Bild, dann das von Jenny, einer Schülerin dieser Schule, und die aller weiteren Mädchen einschließlich dem von Connie Yu, die erst fünf Tage zuvor gestorben war.
    »Wir wissen, der Mörder verfügte über Informationen über diese Mädchen und nutzte sie, um ihr Vertrauen zu gewinnen.«
    Justine berichtete von Connies Mobiltelefon und der SMS , die von einem Prepaid-Handy aus geschrieben worden war. »Wisst ihr, Connies Freundin hat diese SMS nicht geschrieben. Sie war gefälscht, ein Trick– und der hat funktioniert. Wie könnt ihr also wissen, dass euch jemand reinlegen will? Wenn euch jemand auffordert, allein irgendwohin zu kommen, geht nicht! Sagt den Mädchen in den unteren Klassen, sie dürfen nirgendwo allein hingehen. Habt ihr das verstanden?«
    Ein murmelnder

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