Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)
Rosen.
»Tut mir leid, aber die Kneipe ist geschlossen«, sagte sie. »Ein Stück die Straße runter hat noch was geöffnet.«
»Colleen, ich weiß, ich hätte vorher anrufen sollen.«
»Komm rein, Jack.«
Sie ließ mich eintreten und stellte sich auf Zehenspitzen, um mich zu küssen. Sie drückte sich an mich, so lange, wie sie brauchte, bis ich völlig erregt war.
Sie ließ ihre Hand vorne über meine Hose gleiten, dann nahm sie mich bei der Hand und führte mich in ihr Schlafzimmer. Das Mondlicht schien durch die geschlossenen Vorhänge, als Colleen in ein Paar Stöckelschuhe stieg.
»Bist du zum Glotzegucken hergekommen?«, fragte sie. »Oder schwebt dir was anderes vor?«
Ich grinste. »Was gibt’s denn?«
Colleen grinste zurück.
96
Ich legte meine Hände auf die Träger ihres Oberteils und zog sie ein Stück über ihre Schultern. Weiter nicht. Nur als Andeutung.
Immer noch lächelnd, öffnete Colleen meinen Gürtel und ließ meine Hose nach unten gleiten, dann zog sie mir mein Hemd aus und schob mich aufs Bett, wo sie mir Schuhe und Socken abstreifte. »Wie ich diesen Körper liebe«, schwärmte sie. »Lieber Gott, gib mich nicht verloren.«
Es war nicht das, worauf ich aus gewesen war, als ich an der Tür geklingelt hatte, doch jetzt lag ich hier nackt auf einem geblümten Laken und beobachtete Colleen, die ihr Haar löste und als duftenden, schwarzen Vorhang nach vorn über ihre Schultern fallen ließ und zur Seite strich, um ihre Brüste zu entblößen.
Als sie sich über mich beugte, kitzelte ihr Haar auf meinem Gesicht. Sie küsste mich. Es war himmlisch. Schließlich schlüpfte sie ins Bett und schmiegte sich an mich, ließ ihre kühle Haut über meine gleiten, zog sich zurück und drückte sich wieder an mich.
Ich hielt sie an ihrer Hüfte, spürte ihre spitzen Absätze im Kreuz– und schon war ich in ihr.
Im gleichen Moment erloschen meine Gedanken und meine Müdigkeit. Liebe strömte in mich hinein, Liebe, Dankbarkeit und Ekstase, und verschaffte uns beiden vielleicht zehn Minuten später die notwendige Erlösung. Ich rollte von Colleen herab und ließ mich ins Bett sinken.
Langsam trocknete der Schweiß auf meiner Haut, als Colleen zu weinen begann.
Im ersten Moment bereute ich, hergekommen zu sein. Ich hatte keine Energie mehr, konnte mich nicht mehr auf Probleme einlassen. Doch dieses Gefühl löste sich auf, wurde ersetzt durch Mitgefühl für Colleen. Ich nahm sie in die Arme, wo sie leise vor sich hinschluchzte. »Colleen, was ist los?«
Sie schüttelte nur den Kopf.
»Schatz, was ist? Sag doch, was los ist.«
Colleen wand sich aus meinen Armen. Schuhe flogen in die Ecke, die Badezimmertür wurde geöffnet, Wasser lief. Einige Minuten später kam Colleen in einem langen Nachthemd zurück und legte sich wieder ins Bett.
»Ich habe mich lächerlich gemacht«, begann sie.
»Sprich mit mir. Bitte.«
Sie lag auf dem Rücken und starrte an die Decke. Ich legte meinen Arm über ihren Bauch.
»Es ist so schwer, Jack. Das hier… macht mich manchmal so traurig. Ich sehe dich ab und zu um Mitternacht. Ich arbeite mit dir im Büro. Und dazwischen?«
»Es tut mir leid.« Ich konnte nichts sagen, was die Dinge geändert hätte. Wir standen mit dem Rücken zur Wand, und ich musste bei der Wahrheit bleiben. »Mehr habe ich nicht zu bieten, Colleen. Ich kann nicht bei dir einziehen. Ich kann dich nicht heiraten. Ansonsten müssen wir das hier beenden.«
»Du liebst mich nicht?«
Ich seufzte. Colleen umarmte mich, als ich ihren Kopf streichelte. »Doch. Aber nicht so, wie du es brauchst.« Ich fühlte mich genauso schlecht wie sie, doch ich musste mich aus ihrer Umarmung lösen.
»Bleib, Jack. Jetzt geht’s mir wieder gut. Es ist Sonntagmorgen. Ein neuer, herrlicher Tag.«
»Ich muss nach Hause und ein bisschen schlafen. Ich arbeite heute… diese Sache mit dem Football wird heute platzen. Mein Onkel verlässt sich auf mich. Ich habe ihm ein Versprechen gegeben.«
»Ich verstehe.«
Ich sammelte meine Kleider vom Boden auf und zog mich im Dunkeln an. Colleen starrte an die Decke, als ich sie zum Abschied küsste.
»Du bist kein schlechter Mensch, Jack. Du warst immer ehrlich zu mir. Du bist immer geradeheraus. Jetzt kann ich dir nur noch einen schönen Tag wünschen.«
97
Noch immer ging mir Colleen nicht aus dem Kopf, als Del Rio und ich uns am Mittag mit Fred auf dem Stadionparkplatz trafen.
Überall plärrten Hupen, Motorräder spuckten und röhrten durchs Tor, Autos und
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