Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent
vor Abscheu triefender Stimme. »Er war nur ein Medizintechniker, der mich gemocht hat. Sie hätten ihn gehen lassen können. Er hat mir nicht einmal geglaubt, als ich ihm erklärt habe, wer Sie sind und was Sie vorhaben.«
»Er hat uns gesehen«, erwiderte der dickliche Sprecher durch seine Verstärkerkarte. »Er hat Gesichter gesehen. Sie werden verschwinden, und er war offensichtlich so in Sie verliebt, dass er versucht hätte, Sie ausfindig zu machen. Wir vom Orden halten es für das Allerwichtigste, unsere Anonymität zu wahren. Manchmal muss man geschmacklose Dinge tun, um das zu erreichen.«
Als die beiden mit Anzügen bekleideten Gestalten das Netz erreicht hatten und dessen Falten bearbeiteten, bespuckte Scrap sie weiter und versuchte, sie zu verletzen. Er zielte perfekt, doch sein ätzendes Gift konnte die diversen Schichten der Militärvisiere nicht durchdringen. Wie es der Mann vorhergesagt hatte, hatte der Minidrache seinen Giftvorrat nach einer Weile aufgebraucht. Ab diesem Moment konnten sie mit der um sich schlagenden und sich windenden schlangenartigen Gestalt fertig werden, ohne sich größere Sorgen machen zu müssen. Vier starke Hände beförderten Scrap in eine durchsichtige Box mit doppelten Wänden, deren Luftlöcher versetzt angebracht worden waren, damit er sein Gift nicht nach draußen spritzen konnte. Claritys Hände wurden hinter ihrem Rücken gefesselt, und ihre Füße band man mit flexiblen Bändern an einen kleinen horizontalen Querbalken. So konnte sie zwar noch gehen, aber nicht mehr rennen.
Die Kajüte war groß genug, um alle sechs Passagiere des Bootes aufzunehmen. Keiner von ihnen wirkte auf sie wie ein erfahrener Seemann, aber auf den ruhigen und kultivierten Gewässern in Zentral-Nur musste man auch nur bedingt seetüchtig sein, um ein Wasserfahrzeug führen zu können. Die integrierten automatischen Systeme des Bootes übernahmen die meiste Arbeit und ermöglichten es den Menschen an Bord, die Fahrt zu genießen.
Man hatte Clarity einen großen dreieckigen Sprowel über die Schultern geworfen. Während die Abertausend Fäden aus besonders behandeltem, quasi-belebtem hydrophonischen Material auf das Wasser auf ihrer Haut reagierten und begannen, sie zu wärmen und zu trocknen, wurde sie von festen Händen zu einer der Konsolen des Bootes geführt. Dahinter konnte sie durch das geschwungene Bugfenster das Ufer und in der Ferne die vertraute Silhouette der Erholungsanstalt sehen, in der sie so viele Monate mit der Genesung, Heilung und Erholung verbracht hatte. Doch in ihrer augenblicklichen Lage hätte die Einrichtung ebenso gut in einem anderen Sternensystem liegen können.
Armer Barryn, ging es ihr durch den Kopf. Hätte sie nur die leiseste Ahnung gehabt, dass sich der Orden noch immer für Flinx interessierte, wäre sie dem Medizintechniker vom ersten Tag, an dem er ihr ernsthafte Avancen gemacht hatte, aus dem Weg gegangen. Seine Verliebtheit war zu seinem Verderben geworden. Erschrocken fiel ihr wieder ein, was Flinx ihr einmal erzählt hatte: dass Leute, die mit ihm zu tun hatten, oftmals ein sehr unangenehmes Ende erwartete. Und genau das war Tambrogh Barryn geschehen, obwohl er es nur gut gemeint hatte. Und jetzt machte es fast den Anschein, als ob sie ein ähnliches Schicksal erwartete.
Da er den Verstärker jetzt nicht mehr länger brauchte, hatte ihn der trügerisch unschuldig wirkende Mann beiseitegelegt und sprach nun von Angesicht zu Angesicht mit ihr, während seine Hände die altertümlich wirkenden manuellen Steuerelemente an der Konsole bedienten.
»Inzwischen werden Sie sich vermutlich fragen, was aus den beiden Wächtern geworden ist, die in den letzten Monaten ständig auf Sie aufgepasst haben. Wir werden es bald herausfinden.« Sein Lächeln wirkte fast schon bedauernd. »Wie ich zuvor schon gesagt habe, muss man gelegentlich gewisse Maßnahmen ergreifen.«
Selbst wenn sie ihren Häschern entwischen konnte, stand ihr kein Fluchtweg offen, denn mit gefesselten Händen und Füßen konnte sie nicht schwimmen. Also konnte sie nur dastehen, alles mit ansehen und zuhören, wie der Sprecher den ersten der beiden spezialisierten Attentatstrupps des Ordens kontaktierte. Nach außen wirkte sie so ruhig und gefasst, wie jemand in ihrer Lage nur sein konnte. Innerlich war sie verschreckt und hatte große Angst, was in ihrer Situation auch durchaus verständlich war.
Die ersten Worte, die durch die Kabine hallten, waren zwar nicht gerade beruhigend, versetzten
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