Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent
die Ansprüche des Ordens.«
Der Sprecher nahm das Paket begierig entgegen. »Kann es ein Shuttle zerstören?«
Die Frau schien sich rechtfertigen zu wollen. »Ich hatte keine Zeit, es anzupassen. Es wird einen Großteil des kompletten Raumhafens in die Luft jagen.«
Weder der Sprecher noch der in der Nähe stehende alte Mann schienen etwas an der potenziellen Überdosierung auszusetzen zu haben. Warum sollte man sich auch Sorgen um Kollateralschäden machen, um den Tod von Hunderten oder gar Tausenden, wenn alle angesichts der nahenden gesegneten Reinigung sowieso sterben mussten? Als er das Paket studierte, war dem Sprecher bereits klar, dass derjenige, der es an seinen Zielort bringen würde, ebenfalls dem Tode geweiht war. Doch er würde es als Ehre ansehen. Außerdem war das alles ohne Belang, solange die eine potenzielle Gefahr für das Nahen der Läuterung beseitigt werden konnte. Wie seine Leute hatte auch er keine Angst vor dem Tod.
»Ich werde ebenfalls mitkommen«, informierte ihn der alte Mann ernst, »solange ich Schritt halten kann.«
»Mein Übergewicht wird die Nachteile Ihres Alters wieder ausgleichen, verehrter Herr.« Der Sprecher lächelte. Das Ziel des Ordens war nobel, und er war schon immer bereit gewesen, für eine noble Sache sein Leben zu opfern.
Niemand sprach sich dagegen aus, dass der Rechtsanwalt, der ihre Flucht organisiert hatte, zurückblieb. Es war notwendig, dass er überlebte, da man seine Fähigkeiten in Zukunft noch gebrauchen konnte - obwohl sich der Orden, wenn die Flinx genannte Person endlich ausgeschaltet worden war, erst einmal entspannen, sich wieder in die selbstgefällige Kultur von New Riviera eingliedern und geduldig auf die nahende Zerstörung warten konnte. Der Sprecher war ein wenig enttäuscht, dass er nicht die Gelegenheit bekommen würde, an der bevorstehenden Ruhe teilzuhaben - aber eigentlich war es ihm auch nicht so wichtig, schließlich konnte er ja als Märtyrer sterben.
Was die vielen Unschuldigen anging, die am Raumhafen das Zeitliche segnen würden, wenn das Paket seine einfache, lokal begrenzte Säuberung durchführte, so würden sie einfach nur ein wenig früher sterben.
Kein Polizeifahrzeug überwachte den Skimmer des Rechtsanwalts, als dieser das Lagerhaus verließ und in Richtung des Hauptraumhafens der Stadt flog. Kein offizielles Schiff reihte sich hinter ihm ein, als er sich so vorsichtig wie möglich durch so viele schützende Gebäude wie möglich schlängelte. Unentdeckt kam der Skimmer schließlich am Raumhafen an.
Die gefährlichste Zeit liege jetzt hinter ihnen, erklärte der dankbare alte Mann seinen aufmerksamen Akolythen. Wenn die Arbeit ihrer Kollegin ebenso gründlich gewesen sei, wie sie behauptet habe, dann würde ihr anhaltendes Ärgernis schon sehr bald nicht mehr existieren.
Einer von ihnen befragte ruhig eine Hafenarbeiterin, die in ihren Unterlagen nachsah, um ihm weiterzuhelfen. Ja, ein Shuttle des beschriebenen Typs parke auf der Startbahn, und das schon seit einigen Tagen. Die Monitore in seiner Nähe hätten seit seiner Ankunft nur sehr wenige Aktivitäten feststellen können. Es sei als privater Transporter registriert. Ob sie wohl ein Bild oder eine Beschreibung des Besitzers/ Piloten habe?, wollte das Ordensmitglied wissen. Es sei ziemlich dringend, da einiges auf dem Spiel stehe.
Die Arbeiterin entschuldigte sich und sagte, dass sie derartige Informationen nur an befugte Personen herausgeben dürfe. Zwei der anderen Flüchtlinge näherten sich ihr heimlich von hinten und lösten das Problem, indem sie ihr das Register einfach aus der Hand rissen. Als sie sich widersetzte und versuchte, es erneut an sich zu nehmen, schoss ihr einer der beiden ohne Umschweife in den Rücken.
Nachdem sie eine Minute lang im Register gesucht hatten, wussten sie alles, was sie wissen wollten. Und als die Hafensicherheit erfuhr, dass ein Mord innerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs verübt worden war, eilten die sechs bereits den entsprechenden Korridor zum Shuttle entlang.
Da der Fußgängerweg zu dem Teil des Hafens führte, der privaten Schiffen vorbehalten war, wurde er kaum überwacht. Nachdem sie an dem erbitterten Feuergefecht in einem ähnlichen Gang vor vielen Monaten teilgenommen hatten, erlebten der alte Mann und der Sprecher ein heftiges Déjà-vu, während sie keuchend und schnaufend versuchten, mit ihren Begleitern mitzuhalten. Anders als bei den vorangegangenen Zwischenfällen überraschte sie dieses Mal kein
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