Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent
eines gewöhnlichen Raumes zerfetzt, alles Brennbare in Flammen aufgehen lassen oder die simple organische Molekularstruktur der Dinge einfach auseinandergerissen. Doch an der Kammer, in der sie sich gerade befanden, war absolut nichts Gewöhnliches. Sobald ein Strahl aus geballter Energie die Wände, die Decke oder den Boden berührte, wurde er absorbiert, und das völlig geräuschlos und ohne sichtbaren Schaden in der Umgebung. Als ihnen nach und nach klar wurde, dass sie nicht in einem Sekundenbruchteil explosionsartig in Rauch aufgehen würden, beruhigten sich Clarity und ihre Gefährten zwar nicht völlig, aber immerhin so weit, dass sie das Schauspiel entsprechend bewundern konnten. Obwohl es mit unverminderter Gewalt andauerte, konnten sie keine Auswirkungen auf ihre Umgebung erkennen. Doch, es gab eine, sogar eine sehr bedeutsame. Aufgrund ihres momentanen Aufenthaltsortes entging sie jedoch verständlicherweise ihrer Aufmerksamkeit.
Die planetengroße Tar-Aiym-Waffenplattform hatte begonnen, sich zu bewegen.
Außerhalb des Raumes, hinter der riesigen Luftschleuse, jenseits der künstlichen Atmosphäre, die das gigantische uralte Artefakt umgab, entdeckte die Teacher die Veränderung sofort, welche ihren Passagieren verborgen blieb. Die empfindlichen Instrumente des Schiffes meldeten Werte, deren Existenz beispiellos war. Unter anderen Umständen hätte sie versucht, die bestehende Gleichung zu variieren und irgendeine Art Rettungsmission zu starten. Doch zwei Schlussfolgerungen sprachen dagegen.
Erstens gab es keine Hinweise darauf, dass ihr Besitzer sich in Gefahr oder in Schwierigkeiten befand. Und zweitens gab es nur sehr wenig, was ein Schiff, selbst ein so mächtiges wie die Teacher, gegen ein künstliches Konstrukt ausrichten konnte, das doppelt so groß war wie die Erde. Da hätte man auch gleich einen Einzeller auffordern können, das Eindringen des ihn studierenden Bakteriologen mit Gewalt zu verhindern.
Anstatt also anzugreifen oder der Waffenplattform zu folgen, behielt die Teacher ihre Position relativ zur Sonne von Booster bei, während das riesige Artefakt langsam aber sicher begann, das System zu verlassen und zu beschleunigen. Wenn Flinx beschloss, irgendwo hinzufliegen, ohne sein Schiff darüber zu informieren, dann ging das Schiff davon aus, dass er irgendwann auch wieder zurückkehren und das Kommando erneut übernehmen würde. Das war auch die einzige vernünftige Vorgehensweise, die es für sich sah. Selbst wenn es der gigantischen Struktur folgen wollte, so hatte die KI der Teacher erkannt, dass die Waffenplattform von einem unbekannten Antrieb fortbewegt wurde. Nichts, was einem kolossalen Caplis-Generator glich, war zu erkennen. Bei dem, was auch immer die uralte Kriegsmaschine antrieb, handelte es sich nicht um eine Ableitung oder eine Variante des vertrauten KK-Posigravitationsantriebs.
Kurz bevor die Sphäre komplett verschwunden war, glaubte die Teacher, eine Störung des Kontinuums zu entdecken, was wohl eher ein Effekt des Minusraums als des Plusraums war. Doch durch den Minusraum wurden nur Kommunikationen übermittelt, etwas anderes reiste dort nicht hindurch. Keinem Ingenieur irgendeiner intelligenten Spezies war es bisher gelungen, etwas Komplexeres als eine Reihe aus Wellenformen durch den Minusraum zu schicken. Es wurde als unmöglich angesehen, da der Minusraum offensichtlich ein Reich oder eine Dimension darstellte, die allem, was massiv war, feindlich gegenüberstand.
Doch das war anscheinend ein Transportproblem, das die kriegerischen und unendlich kreativen Tar-Aiym gelöst hatten.
Sobald die Plattform fort war, befand sich die Teacher ganz allein am Rand des Systems von Booster. Dort blieb sie, isoliert und einsam, und bereitete sich darauf vor, auf das zu warten, was irgendwann geschehen würde. Sie hatte es nicht eilig und jammerte auch nicht über das, was ihr möglicherweise alles zustoßen konnte.
Wenn es nicht speziell einprogrammiert worden war, litten künstliche Intelligenzen auch nicht unter Einsamkeit.
Flinx sah, fühlte oder spürte nichts von dem leuchtenden Chaos, von dem er, Pip und die Kontrollplattform, auf der er gerade lag, umgeben waren. Es war, als würde er friedlich schlafen, hätte aber die Kontrolle über seine Träume. Der, in dem er sich gerade aufhielt, beinhaltete einen fernen Lichtpunkt, von dem er sofort wusste, dass es sich dabei um Pip handelte. Es war auch noch eine andere Präsenz anwesend. Sie war stark, direkt, gewaltig
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