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Die Spur der Woelfin

Die Spur der Woelfin

Titel: Die Spur der Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Baines
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ausgehen wollte.
    Derweil hatte Patrick es sich nicht nehmen lassen, die übrigen Rudelmitglieder
über die neue Situation zu unterrichten. Wie die Hühner auf der Stange hatten
sie alle zusammen im Wohnzimmer gesessen und sich gegenseitig an ihrer
schlechten Laune ergötzt. Doch jetzt wurde es endlich Zeit, dass etwas
unternommen wurde.
    Entgegen Patricks Art war der Plan um einiges weniger ausgereift als
üblich. Aber niemand verlor ein Wort darüber, wussten doch alle, dass ihnen nur
wenig Zeit bleiben würde, um Laura einigermaßen heil dort herauszuholen. Sie
alle konnten nur beten, dass Dave es sich nicht bereits in der Zwischenzeit
anders überlegte. Zwar hatte er ihm zugesichert, dass er Laura in Ruhe lassen
würde, aber dafür wollte Patrick keine Garantie übernehmen. Dave konnte
unberechenbar sein, wenn er sich etwas in den Kopf setzte, aber er hoffte, dass
dieser sich an seine Worte halten würde. Immerhin hatte er eine Menge zu
verlieren.
    Noch immer spürte Patrick kalte Mordlust, wenn er an Lauras Zustand
dachte. Sie hatte sich zusammengerissen, aber ihm war sehr wohl klar, dass sie
verletzt war. Sie hatte genuschelt, als sie mit ihm gesprochen hatte, und
Patrick schwor sich, Dave dafür büßen zu lassen.
    Ihm blieben noch zwei Stunden, bis sie sich in einem Park im Süden nahe des
Stadtrandes treffen wollten. Bis dahin würde er noch Zeit haben, um die 10.000
Dollar, die Dave gefordert hatte, zu besorgen. Aber, wie dieser ihm erklärt
hatte, wäre ein Scheck auch ausreichend.
    Patrick grinste, als er an diese Aussage dachte. Dave vertraute ihm, und
genau das war sein Fehler. Für gewöhnlich hielt Patrick nicht viel davon,
Vereinbarungen zu brechen, aber ihm fiel schlicht und ergreifend nichts
Besseres ein. Er war zum Schein auf Daves Forderungen eingegangen — allerdings
unter der Auflage, dass dieser in Zukunft sämtliche Hinweise auf seine Natur an
den Mordschauplätzen selbst verwischen würde, damit dieser nicht misstrauisch
wurde, weil er sich zu schnell geschlagen gab. Und er dachte nicht im Traum
daran, sich auch nur an irgendetwas davon zu halten. Allerdings würde er
tatsächlich das Geld holen, und sei es auch nur aus dem Grund, um Dave ein
Gefühl der Überlegenheit zu geben. Um jeden Preis musste Patrick verhindern,
dass dieser
    auch nur den geringsten Zweifel an seiner Aufrichtigkeit bekam.
    Dave hatte gewollt, dass er allein käme, aber darauf hatte Patrick sich
nicht einlassen wollen und vorgeschlagen, dass er Daniel mitnahm, der sich um
den verletzten Jason kümmern würde. Er war der Jüngste und würde von Dave als
geringste Gefahr eingestuft werden. Und nach einigem Zögern hatte dieser auch
nachgegeben.
    Es war eine Farce und ein immenses Risiko, das er dabei einging. Ginge
es schief, wäre Laura mit größter Wahrscheinlichkeit die Leidtragende. Aber er
hatte keine andere Wahl. Gäbe er Dave nach, um dann später erneut zu versuchen,
ihn zu stellen, würde seine Autorität darunter leiden und eine Aufforderung an
alle Streuner sein, es Dave nachzumachen. Das konnte er sich nicht leisten,
nicht, wenn darunter nicht nur er, sondern auch das gesamte Rudel leiden würde.
    Er würde ganz gewiss nicht nur Daniel mitnehmen. Doch er baute darauf,
dass Dave dumm genug war, um ihm in diesem Punkt zu glauben. Patrick hatte mit
Vince vereinbart, dass er und Kenneth nachkommen würden. Sie sollten etwas
später losfahren und im passenden Moment eingreifen. Er hatte es dabei
unterlassen, Vince darauf hinzuweisen, dass >passender Moment< meinte,
wenn Laura außer Gefahr war.
    Genau das war der Schwachpunkt an seinem Plan. Nicht dass er Vince
zutraute, dass dieser bewusst Lauras Leben riskierte. Aber er hatte Sorge, dass
Vince und Kenneth zu früh von Dave bemerkt werden würden. Eine einzige Windböe
aus der falschen Richtung, und sie wären alle aufgeflogen.
    Er hatte sie wieder geknebelt, sodass Lauras Schreie erstickt wurden,
als er sie am rechten Ellenbogen gepackt
    die aufgeweichten Wege zurück zu seinem Wagen zerrte. Durch die Bewegung
verdoppelte sich der Schmerz in ihrem Handgelenk, und ihre Beine, die bereits
vor Stunden auf dem kalten Boden taub geworden waren, brannten, als hätte
jemand dort sämtliche Höllenfeuer entzündet. Aber der Knebel erstickte jegliche
Art des Protestes, einzig ersticktes Stöhnen drang durch den Stoff, was Dave
aber nicht dazu veranlasste, das Tempo zu verlangsamen oder gar etwas sanfter mit
ihr umzuspringen.
    Sie wusste, wo es hinging. Zwar kannte sie

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