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Die Spur der Woelfin

Die Spur der Woelfin

Titel: Die Spur der Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Baines
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Dave ihr nichts tun
würde - zumindest solange er nicht auf ihre Angst ansprang.
    Als das Telefon unangenehm laut die Stille durchbrach, zuckte Laura zusammen.
Die ganzen letzten Stunden hatte in der Hütte tödliche Stille geherrscht, und
mit klopfendem Herzen sah sie nun dabei zu, wie Dave das kleine Handy aus der
Innentasche seiner Jacke zog.
    »Dein Liebhaber«, erklärte er mit einem wissenden Grinsen, nachdem er
einen Blick auf das Display geworfen hatte, und Laura hätte ihn am liebsten
angeschrien, als er keine Anstalten machte, den Anruf anzunehmen. Doch dann
nahm er schließlich ab. »Du bist spät dran.«
    Laura hörte die Stimme am anderen Ende der Leitung, konnte aber die
Worte nicht verstehen, und gebannt hielt sie still, während Dave sie amüsiert
beobachtete. »Sie lebt.«
    Erneut hörte sie Patrick reden, dann erhob sich Dave und kam auf sie zu.
    Laura hielt die Luft an, als er vor ihr in die Hocke ging, und schrie
unterdrückt auf, als er mit einer Hand in ihre Haare griff und sie zu sich zog.
    »Hörst du dein kleines Täubchen? Sie lebt — noch.« »Ich will sie
sprechen.«
    Deutlich konnte sie Patrick am anderen Ende der Leitung hören, und
erleichtert atmete sie auf, als Dave ihr tatsächlich das Telefon ans Ohr hielt.
    »Patrick?« Sie mühte sich, so klar wie möglich zu sprechen, doch ihre
geschwollene Wange ließ es unmöglich werden, dass er nichts bemerkte.
    »Bist du verletzt?« Wie auch vor ein paar Wochen, als sie bei den
D'Abots auf die Polizei gewartet hatte, hatte der Klang seiner Stimme eine
beruhigende Wirkung auf sie.
    »Es könnte schlimmer sein«, erklärte sie ausweichend und hörte ihn
fluchen.
    »Hat er ..,« Als er zögerte, beeilte Laura sich mit ihrer Antwort.
    »Nein.« Sie hatte noch mehr sagen wollen, doch unvermittelt entzog Dave
ihr wieder den Hörer und ging zurück zu dem Stuhl, auf dem er die ganze Zeit
gesessen hatte.
    »Wie du gehört hast, ist sie noch am Leben. Und gegen ein paar
Bedingungen könnte ich mich vielleicht auch darauf einlassen, sie dir
zurückzugeben«, erklärte er belustigt, und Laura stöhnte.
    Patricks Blick verhieß nichts Gutes, als er den Hörer auflegte.
    »Ich bringe ihn um«, stieß er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor,
doch Vince schüttelte den Kopf. Patrick brauchte ihm nicht zu sagen, was Dave ihm vorgeschlagen hatte, er hatte sehr genau gehört, was dieser am anderen Ende der
Leitung gesagt hatte, und er war genauso verärgert wie Patrick darüber.
    Dave wollte nicht nur seinen kleinen Handlanger wiederhaben. Darüber
hinaus wollte er auch Geld und Straffreiheit für seine bisherigen Taten - und
für alle, die noch folgen würden. Vince wusste, dass es hinfällig wäre, Patrick
vorzuschlagen, Laura zu opfern. Nicht mal er selbst war dazu bereit, und auch
keines der anderen Rudelmitglieder würde sich einer solchen Entscheidung fügen.
Laura war zu einem Teil von ihnen geworden, und sogar er hatte das akzeptiert,
wie er nun erkannte.
    »Aber vorher müssen wir Laura von ihm wegbekommen.«
    Diesmal ließ Dave sich weniger Zeit, als das Telefon klingelte. Bereits
beim zweiten Mal nahm er ab. »Du hast dich also entschieden?«
    Laura hatte die wahnwitzige Forderung gehört, die Dave an Patrick
gestellt hatte, und war nun mindestens genauso gebannt auf dessen Antwort wie
er selbst. Straffreiheit - es war eine Utopie, die der Mann ausgesprochen
hatte. Selbst Laura war klar, dass Patrick sich niemals darauf einlassen würde.
Und wenn Dave nur einmal darüber nachgedacht hätte, hätte er das auch erkannt.
    Würde er sie opfern? Laura war keine Heldin, und sie wollte auch keine
sein. Auch wenn sie das Rudel ins Herz geschlossen hatte, war sie nicht bereit,
für dessen Erhalt draufzugehen. Und sie bekam es mit der Angst zu tun, als
Daves Miene sich verdüsterte.
    »Straffreiheit, Patrick, wirst du mir das garantieren?«
    Es folgte eine längere Erwiderung, an deren Ende Dave abfällig
schnaubte. »Jason ist nicht von Interesse für mich. Ich werde ihm keine Träne
nachweinen, wenn er zufällig mal draufgehen sollte.« Schweigen, dann: »Sind wir
uns einig?« Und Laura schluckte, als Daves Miene sich aufhellte.
    Nachdem Patrick Dave seine Antwort gegeben hatte, war Vince in den
Keller gegangen, um Jason wieder auf die Beine zu bringen. Zumindest auf das eine,
das andere würde noch eine Weile brauchen, ehe es wieder verheilt sein würde -
sofern er die nächsten Stunden überhaupt überleben würde, wovon Vince
allerdings nicht

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