Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Spur der Woelfin

Die Spur der Woelfin

Titel: Die Spur der Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Baines
Vom Netzwerk:
sich in der Gegend nicht aus,
aber sie wusste, dass er sich mit Patrick in einem Park verabredet hatte. Der
Name war ihr in ihrer Panik bereits entfallen, noch ehe Dave sie so wüst vom
Boden hochgerissen und aus dem Haus geschleift hatte.
    Noch immer erschien es ihr unmöglich, dass Patrick tatsächlich auf Daves
irrsinnige Forderung eingegangen war. War er denn vollkommen lebensmüde? Oder
plante er etwas?
    Mit ihren Gedanken beschäftigt, wurde Laura unachtsam, und sie hörte
Dave fluchen, als sie über etwas stolperte und zu Boden ging. Seine Hand hielt
noch immer ihren Ellenbogen umfasst, und sie schrie unter ihrem Knebel auf, als
ihr Handgelenk dadurch ein weiteres Mal verdreht wurde. Und sie kämpfte mit
einem Brechreiz, als er sie an genau diesem Arm wieder vom Boden hochzerrte.
    »Dummes Ding«, zischte er, während er sie grob weiterzog. Tränenblind
stolperte Laura zum Auto und lehnte sich zitternd dagegen, als er den Schlüssel
aus seiner Jacke hervorholte und die Tür zur Rückbank öffnete.
    Sie erkannte die Boshaftigkeit in seinem Blick zu spät, aber selbst wenn
sie es vorher bemerkt hätte, sie glaubte nicht, dass es etwas geändert hätte.
Gerade als sie sich in den Wagen ducken wollte, verpasste er ihr einen Stoß,
und bewusstlos sank Laura in sich zusammen, als sie mit der Stirn gegen die
obere Kante der Tür knallte.
    Mit einem unterdrückten Stöhnen kam sie wieder zu sich. Ob sich jemand
die Nummer der Dampfwalze gemerkt hatte, die über sie gerollt war? Ihr Schädel
dröhnte, und sie glaubte, dass er platzen würde, sollte sie es auch nur wagen,
die Lider zu heben. Ihr Handgelenk sandte glühend heißen Schmerz durch ihren
Arm, und ihre linke Gesichtshälfte fühlte sich an, als hätte man sie in Zement
verewigt. Der Knebel war verschwunden. Probehalber öffnete sie den Mund, doch
schloss sie ihn mit einem unterdrückten Stöhnen wieder, als so der Riss in
ihrem Mundwinkel wieder aufging.
    Wie lange war sie weg gewesen? Sie hatte keine Ahnung, registrierte aber
selbst mit geschlossenen Augen, dass sie sich nicht mehr im Wagen befand und
die Sonne mittlerweile zur Gänze untergegangen war. Vorsichtig hob sie die
Lider, konnte aber dennoch nicht wirklich etwas erkennen. Alles wirkte
irgendwie verschwommen, als ob sie durch die Schlieren, die ein alter
Scheibenwischer auf der Windschutzscheibe hinterlassen hatte, versuchen wollte,
auf eine unbeleuchtete Straße zu sehen. Vor ihr offenbarte sich das gesamte
Spektrum, das schlichtes Schwarz zu bieten hatte.
    »Geruht das Vögelchen also wieder aufzuwachen?« Nur verzerrt drang die
Stimme an ihre Ohren, irgendwie blechern, und stöhnend ließ sie den Kopf nach
hinten sinken, bis sie die raue Rinde eines dicken Baumes an ihrem Hinterkopf
spürte.
    »Halt die Schnauze«, stieß sie tonlos aus und schrie auf, als etwas sie
in ihre Seite traf. Am Rande bemerkte sie, dass etwas dort knackte und dann
nachgab, hätte aber beim besten Willen nicht mehr sagen können, was ein solches
Geräusch hätte von sich geben können. Doch der Schmerz, der daraufhin in ihrem
Körper explodierte, war für sie überaus greifbar und verdrängte sogar den
Schmerz ihres gebrochenen Handgelenks.
    »Du solltest nicht so vorlaut sein, junge Dame«, meinte Dave
missbilligend.
    Dave? Wer zum Henker war Dave? Nur ganz langsam dämmerte ihr, was
überhaupt los war, und sie hielt die Luft an, als sie begriff, stieß sie aber
aus, als durch das Heben ihres Brustkorbs ihre Seite zu brennen begann.
    »Wo ist Patrick?«, fragte sie schließlich und hörte, wie er mit der
Zunge schnalzte.
    »Kannst es wohl kaum erwarten, zu deinem Liebhaber zurückzukehren, wie?
Sag, macht es Spaß, von einem Werwolf gefickt zu werden?« Als sie nicht sofort
antwortete, packte er ihre Haare und riss sie vom Baum weg. Hilflos fiel sie
mit dem Oberkörper vor und keuchte unterdrückt, als sich so die Fessel tiefer
in ihr Handgelenk schnitt.
    »Dann dürftest du ja nichts dagegen haben, wenn ich das übernehme«,
hörte sie ihn dicht an ihrem Ohr flüstern. Instinktiv kreuzte sie ihre Beine
und verhakte die Fußknöchel, als eine Hand sich zwischen ihre Knie schieben
wollte. Doch noch bevor irgendetwas passieren konnte, ließ eine Stimme Dave in
seinem Tun innehalten.
    »Lass sie los!« Scharf und kalt schnitt sie durch die ruhige Nacht und
machte, dass Dave sie losließ und sich erhob.
    »Ah, der edle Retter naht«, spottete er.
    »Was hast du mit ihr gemacht?« Bs war eine ruhige Frage, doch

Weitere Kostenlose Bücher