Die Spur der Woelfin
sich verzweifelt gegen
den Virus zu wehren versuchte, der sich dennoch unaufhaltsam ausbreitete und
jede Zelle infizierte, brachte ihre Wangen zum Glühen. Schweiß trat auf ihre
Stirn, und unruhig warf sie den Kopf hin und her. Und in Patrick zog sich alles
zusammen, als er sie sich so quälen sah. Er müsste dem jetzt ein Ende bereiten,
hätte ihr wenigstens die Chance auf einen schnellen Tod geben müssen. Aber
alles in ihm sperrte sich dagegen, es so zu Ende zu bringen. Vielleicht ...
Ein schwaches Wimmern entrang sich ihr, als er in ihren Rücken griff und
die Fessel vom Baum riss. Und als er sich an Daniel wandte, um dessen
Taschenmesser zu verlangen, riss dieser überrascht die Augen auf.
»Patrick, das kannst du ihr nicht antun«, stammelte er, doch Patrick
blieb stumm, während er weiterhin die Hand ausgestreckt hielt. Und schließlich
gab Daniel mit einem tonlosen Seufzen nach.
So vorsichtig wie möglich trennte er die Fesseln auf, hörte sie aber
dennoch gequält stöhnen, und für einen Moment schloss er die Augen, als er das
angeschwollene Handgelenk sah. Es besaß die gleiche blaulila Verfärbung .wie
ihre Wange, und Patrick verspürte den primitiven Drang, Dave dafür noch einmal
zu töten. Selbst ...
»Wo ist Jason?« Er ignorierte Lauras Wimmern, als er sie auf seine Arme
hob, und wandte sich mit seiner Frage an Daniel. Sie alle hatten den anderen
Werwolf vergessen, hatten ihm keine Bedeutung zugemessen. Er war jung,
unerfahren ... und er war verschwunden.
Daniel fluchte unterdrückt, als ihm ihrer aller Nachlässigkeit ins
Bewusstsein kam, doch Patrick hatte sich bereits abgewandt.
»Schick ihm Kenneth und Vince nach. Weit kann er nicht gekommen sein«,
meinte er, während er schon auf dem Weg zum Ausgang war.
Daniel hatte den toten Wolf im Kofferraum verstaut, sie würden ihn auf
ihrem Grundstück verbrennen, während der langsam einsetzende Regen die letzten
Spuren im Park verwischen würde. Und er fuhr den Grand Cherokee, während
Patrick mit Laura im Arm auf der Rückbank saß und sie festhielt. Systematisch
drang der Virus in jede einzelne Zelle ihres Körpers vor, wandelte sie um, und
aus Angst und Schmerz gleichermaßen begann Laura nach ihm zu schlagen, bis ihm
nichts anderes übrig blieb, als ihre Hände festzuhalten und schließlich auch
ihre Beine, als sie sich ihm zu entwinden versuchte und in ihrer Panik nach ihm
trat.
»Halt durch, Liebling, hörst du?« Sie stöhnte vor Schmerz, und Patrick
presste die Lippen zusammen bei diesem kläglichen Geräusch. Ihre Haut brannte,
selbst durch seine Kleider hindurch konnte er ihre Hitze spüren, die ihre
Wangen rötete und ihre Augen glasig werden ließ, als sie kurz die Lider hob.
Ihre Lippen waren ausgetrocknet, und als sie sich kurz entspannte, wagte
Patrick es, seinen Arm von ihren Beinen zu nehmen und ihr mit dem Ärmel seines
Mantels über die feuchte Stirn zu wischen. »Du wirst nicht sterben.« Es war ein
unsinniger Befehl, den er da an sie richtete. Sie war weder in der Lage, ihn zu
hören, geschweige denn, ihn zu befolgen. Und als Patrick den Kopf hob und
Daniels Blick im Rückspiegel auffing, sah er hastig zur Seite, nicht in der
Lage, dem stummen Schmerz darin standzuhalten.
Er verlor kein Wort, als er mit Laura auf den Armen das Haus betrat,
dicht gefolgt von Daniel, der den anderen warnende Blick zuwarf, woraufhin
diese sich jede Frage verkniffen. Stumm ging er mit der leblosen Frau die
Treppe hinauf und überließ es Daniel, das Vorgefallene zu erklären. Bilder
zogen durch seinen Kopf, Erinnerungen an ihre kurze Zeit zusammen, während er
Laura auf sein Bett legte, ihr die Kleider auszog und sich zu ihr setzte.
Wie sehr sie sich doch dagegen gewehrt hatte, sich mit ihm einzulassen.
All die kleinen Momente der ersten Wochen, in denen sie ihn erst an sich
gezogen und dann wieder fortgestoßen hatte, bestürmten sein Gehirn, entlockten
ihm ein schwaches Lächeln, das jedoch verschwand, als sie sich auf dem Bett
unruhig hin und her zu werfen begann. Wie sehr sie ihn doch damit gereizt
hatte, überlegte er, hielt sie an den Schultern fest, als sie sich aufbäumte,
und drückte sie zurück auf die Matratze. Undeutlich spürte er, wie sie ihm mit
dem Fuß in die Seite trat, und hielt sie weiter fest, bis sie sich unter seinem
Griff wieder entspannte. Und wie süß es sich angefühlt hatte, als sie ihm
schließlich nachgegeben hatte.
Er lächelte matt, als ihm im gleichen Moment ihre beständigen
Wortgefechte mit Vince in
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