Die Spur der Woelfin
Es
war triumphierend, doch sie konnte es ihm nicht verübeln. Immerhin hatte er
gewonnen.
Als er aufstand und mit ihr auf den Armen Richtung Tür gehen wollte,
klammerte Laura sich erschrocken an seinen Hals. Sie war keine kleine Frau, und
sie hielt definitiv nichts davon, durch die Gegend getragen zu werden.
»Patrick, lass mich runter!«, keifte sie aufgebracht, doch er grinste
nur. »Ich bin viel zu schwer«, versuchte sie es daraufhin etwas ruhiger, doch
er verneinte, während er mit einer Hand die Tür aufstieß.
»Ganz bestimmt nicht, Liebling. Und es fallt mir überhaupt nicht ein,
dich jetzt runterzulassen, damit du es dir gleich wieder anders überlegst.«
»Patrick, bitte. Ich überlege es mir auch ganz bestimmt nicht anders«,
gab sie zurück, musste aber dennoch grinsen. Es behagte ihr überhaupt nicht, so
die Treppe hinaufgetragen zu werden, aber die fast schon jungenhafte Freude in
seinem Gesicht war definitiv ansteckend. Und als er erneut den Kopf schüttelte,
verdrehte sie die Augen.
»Und wenn uns jemand sieht?«, fragte sie weiter. Es wäre ihr wirklich
peinlich, derart von den anderen erwischt zu werden.
»Dem drehe ich höchstpersönlich den Hals um und vergrabe ihn im Garten.«
Seine Belustigung drang durch den gespielt grimmigen Ton, und Laura lachte.
»Ich hoffe doch, dass er zumindest ein paar Blumen auf sein Grab
bekommt«, überlegte sie, und er grinste.
»Vergissmeinnicht«, knurrte er, und sie lachte.
Doch endete ihre Belustigung mit einem Schlag, als er nur wenige Augenblicke
später die Tür zu seinem Schlafzimmer hinter sich zutrat. Angst und Nervosität
traten an ihre Stelle, die sich anscheinend auch in ihrem Blick
widerspiegelten, denn auch Patricks Belustigung schwand, als er sie auf dem
Bett absetzte. Sein Arm legte sich um sie, und mit einer Hand strich er eine
Strähne hinter ihr Ohr, als er sich neben sie setzte, und Laura biss sich auf
die Unterlippe. Es war ihm gegenüber nicht fair, dass sie jetzt am liebsten
gekniffen hätte, aber sie kam gegen dieses Gefühl einfach nicht an.
»Laura, ich werde nichts tun, was du nicht willst. Du musst es nur
sagen.« Sie nickte stumm und ließ sich von ihm küssen, doch dann schob sie ihn
sacht von sich.
»Ich habe Angst«, gestand sie leise und spürte, wie er sie enger in
seine Arme zog.
»Vor mir?« Es klang weder Überraschung noch ein Vorwurf daraus hervor.
Es war eine schüchte Frage, und Laura wagte es, sie auch zu beantworten.
»Nein, vielleicht ein wenig. Es ist nur ...« Sie seufzte schwer und
drückte sich enger an ihn. »Frag bitte nicht, ja?«
Sie konnte spüren, wie er mit sich rang, doch siegte seine Höflichkeit,
als sie den Kopf hob und ihn küsste. Es war das erste Mal, dass sie die
Initiative ergriff, und Patrick ließ sich auch nicht lange bitten.
Als er sie zurück auf die Matratze drückte, schlang sie die Arme um
seinen Hals. Doch, das war es, was sie gewollt hatte. Sein Oberkörper drängte
sich gegen den ihren, sie konnte die Wärme seines Körpers durch den Stoff ihrer
Kleidung spüren. Und sie seufzte leise, als seine Fingerspitzen von ihrer Wange
hinab ihren Hals entlang zu ihrem Schlüsselbein fuhren. Federleicht zog er die
Konturen nach, ehe er vorsichtig weiter an ihr hinabglitt, durch das Tal ihrer
Brüste, bis sie seine Hand auf ihrem Bauch
spürte, wo sie ein leichtes Kribbeln hervorrief, ehe sie an
ihrer Seite wieder hinauffuhr und schließlich unter ihrer Brust zu liegen kam.
Es lag keine Eile in seinem Vorgehen, und das war es, was
ihre Angst besänftigte. Er hatte Zeit, und er würde aufhören, wenn sie es nicht
wollte. Doch sie wollte nicht, dass er aufhörte. Schwach stieg ihr der Geruch
seiner Haut in die Nase, hüllte sie ein, und gespannt hielt sie die Luft an,
als er ganz langsam die Hand um ihre Brust schloss. Vorsichtig strich er mit
dem Daumen über die Spitze, die sich unter dem dünnen Stoff ihres Oberteils
sofort aufrichtete, und Laura ließ einem stummen Seufzer gleich die Luft wieder
ihren Lungen entweichen.
Ihre Lider flatterten leicht, als er den Kuss beendete, und
öffneten sich schließlich, als er sich zurücklehnte. Er schien etwas sagen zu
wollen, schwieg aber, als Laura ihm lächelnd mit einem Finger den Mund
verschloss. Und sie hörte ihn stöhnen, als sie eine Hand in seinen Nacken legte
und wieder zu sich herabzog.
Es gab keinen Platz für Worte. Alles, was sie hätten sagen können, hätte
diesen Moment zerstört, der so zerbrechlich war, dass Laura es nicht
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