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Die Spur des Boesen

Die Spur des Boesen

Titel: Die Spur des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.M. Ford
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wissen.
    Corso dachte nach, während sie weitergingen. »Ich denke, wir schnappen uns ein Telefonbuch von Allentown und schauen mal, wie viele Warwicks wir finden.«
    Sie ließ seinen Arm los. »Mehr fallt dir nicht ein? Wir blättern im Telefonbuch?«
    »Genau.«
    »Das hört sich ziemlich hoffnungslos an«, zweifelte sie.
    »Was du nicht sagst.«
    Hinter einer Baumreihe im Norden lugten ein paar Gebäude hervor. Erst nach fünfzig Metern schaute Corso wieder dorthin, blieb schließlich stehen und deutete dann mit dem Finger auf die Gebäude. »Das da in der Mitte ist eine Kirche«, stellte er fest.
    »Klar.«
    Der steile Turm war zwischen dem Gewirr von Ästen nicht zu sehen gewesen. Vier Gebäude, einschließlich der Kirche. Links zwei dreistöckige Häuser. Schwarz und scharfkantig vor dem dunkler werdenden Himmel. Links von der Kirche ein kleineres Gebäude, dessen Backsteinschornstein mit einer dünnen Rauchsäule seinen eigenen Beitrag zum Smog leistete. Drei schwach beleuchtete Fenster warfen ihr Licht auf den Boden.
    »Wahrscheinlich die Schwestern von was weiß ich«, vermutete Dougherty.
    Corso nickte. »Ja.«
    Sie wandte sich ab und ging weiter. »Komm«, verlangte sie und blickte nach hinten. Als sich Corso nicht bewegte, kam sie zurück. »Gehen wir. Hier kriege ich eine Gänsehaut.«
    »Wir statten den Schwestern einen Besuch ab«, sagte er.
    »Nonnen machen mich nervös«, wehrte Dougherty ab. »Irgendwie schaffen sie es, mir das Gefühl zu vermitteln, was Falsches getan zu haben und beichten zu müssen.«
    »Du kannst im Wagen warten, wenn du willst.«
    Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Ach ja, als würde ich alleine auf dem Friedhof rumsitzen und darauf warten, dass ...« Corso hörte nicht zu. Sein schwarzer Mantel verschmolz mit der Dunkelheit, als er auf die Lichter zuging. Dougherty wägte ihre Möglichkeiten ab. Blickte sich auf dem Friedhof um. Zog es vor, Corso einzuholen.
    14
    Jemand war da drin. Das spürte Corso. Wieder zog er an dem eisernen Griff. Zog dreißig Zentimeter einer verrosteten Kette aus dem Mauerwerk, dann ließ er los. Im Innern schepperte dumpf eine Glocke.
    »Das Kloster wirkt ziemlich verlassen«, meinte Dougherty. »Ich wette, das Licht ist nur zur Sicherheit eingeschaltet.«
    »Da ist jemand drin«, beharrte Corso. »Das weiß ich.«
    »Röntgenblick, was?«
    »Ich entstamme einer alten Familie, in der nie jemand die Tür aufgemacht hat. Glaub mir, da ist wer drin.«
    Der Wind war hier stärker. Die Baumwipfel entlang der Einfahrt von Unserer Lieben Frau des ewigen Kummers wogten wie gespenstische Tänzer. Die kreisförmige Einfahrt war seit Jahren von keinem Fahrzeug mehr benutzt worden. Die Steine waren mit vertrockneten Blättern, Eicheln und kleinen Stücken zerbrochener Aste übersät. Das im Sommer gewucherte Unkraut auf den ungepflegten Blumenbeeten war gefroren und umgeknickt und bildete eine gleichmäßige Matte. Der Geruch nach Schimmel, Verwesung und Tod, den der Wind herüberwehte, hatte etwas Schöpferisches.
    Die alte Eingangstür des Klosters bestand aus einem halben Dutzend Marmor platten, die von einem kunstvoll verzierten schmiedeeisernen Gestell zusammengehalten wurden. Darin befand sich ein kleines Guckfenster mit Schiebe-türchen. Corso versuchte, es zur Seite zu schieben, doch es bewegte sich keinen Millimeter. Als er es noch einmal probierte, wurde das Fenster plötzlich zur Seite gerissen, so dass Corsos Daumen zwischen Metall und Holz eingeklemmt wurde. Automatisch steckte er den Finger in den Mund.
    So beugte er sich nach unten und spähte durch die Öffnung. Auf der anderen Seite blickte ihm jemand aufrecht stehend entgegen, doch er erkannte nur eine randlose Brille und funkelnde, blaue Augen.
    »Wir haben Sie erst morgen früh erwartet«, meldete sich eine Frauenstimme.
    »Bitte?«, fragte Corso nach.
    »Sie sind doch die Umzugsleute, oder?«
    »Nein, Ma'am, sind wir nicht. Ich wollte mich wegen des Friedhofs erkundigen.«
    Er hörte ein Seufzen. »Wir nehmen keine Beerdigungen mehr an«, erwiderte die Stimme.
    »Nein, ich wollte mich nach einem bereits bestehenden Grab erkundigen.«
    Corso hatte den Eindruck, dass auf der anderen Seite jemand flüsterte, war sich aber nicht sicher.
    »Welches Grab?«, fragte die Stimme.
    »Drüben auf der anderen Seite vom Friedhof. Sissy Marie Warwick.«
    Diesmal war er sich sicher. Das Flüstern war eindringlicher, bis das kleine Fenster ohne Vorwarnung schwungvoll zugeschoben wurde.
    »Deine

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