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Die Spur des Boesen

Die Spur des Boesen

Titel: Die Spur des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.M. Ford
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übliche Wirkung auf Frauen«, spottete Dougherty.
    Als Corso seine Faust erhob, um gegen die Tür zu pochen, klickte und kratzte es, und die Tür öffnete sich nach innen, bis sie von einer dicken, schwarzen Kette aufgehalten wurde.
    Eine Nonne. Schwer zu sagen, wie alt. Mindestens siebzig. Die typische Kopfbedeckung der Tracht, schlichtes, graues Kleid und schwarze Strümpfe. Das schwarze Metallkreuz über ihrer Brust sah aus wie ein Albatross. Sie musterte Corso von oben bis unten, ihr Blick blieb an seiner verwundeten Stirn heften. »Was ist mit Ihrem Kopf passiert?«, wollte sie wissen.
    »Autounfall«, erzählte er. »Hab' ihn mir ordentlich angehauen.«
    Einen Moment lang war sie überrascht, als Dougherty ins Licht trat. »Oh«, stammelte sie. »Ich dachte... ich habe gar nicht gemerkt... eine junge Dame ...«
    Die Tür wurde wieder für einen Moment geschlossen, hinter den Marmorplatten gesprochen. Corso konnte die Worte nicht verstehen, doch offensichtlich wurde heftig debattiert. Die Kette rasselte, dann ging die Tür erneut auf.
    Corso war wie vor den Kopf gestoßen. Irgendetwas war verändert. Gleiches Gesicht, gleiche Brille, alles gleich bis auf den Strickpullover, den sie über ihrem Kleid trug.
    »Kommen Sie bitte herein«, sagte sie.
    Corso trat zur Seite, doch als Dougherty zögerte, ging er vor. Die Luft war schwer und warm und roch nach frisch gebrühtem Tee. Dougherty folgte ihm. Als die Tür ins Schloss fiel, standen sie in einem engen Flur.
    Es waren zwei. In allem gleich bis auf den Pullover.
    »Wir sind Schwestern«, klärte Pullover die Ankömmlinge auf.
    Bevor Corso antworten konnte, bemerkte die andere: »Echte Schwestern. Nicht nur Schwestern im Herrn.«
    »Zwillinge«, ergänzte die andere.
    »Aha«, meinte Corso.
    »Das ist Schwester Agnes. Ich bin Schwester Veronica«, stellte Pullover vor.
    Dougherty wollte etwas sagen, doch Corso fiel ihr ins Wort. »Ich bin Frank Falco. Das ist Meg Dolan.« Dougherty warf Corso einen raschen Blick zu, der besagte, sie bräuchte keine Unterstützung dabei, sich an ihren Decknamen zu erinnern. Sie grinste gezwungen und rieb sich die kalten Hände.
    »Möchten Sie einen Tee?«, fragte Schwester Veronica.
    »Das wäre großartig«, antwortete Dougherty.
    Corso und Dougherty folgten den beiden Frauen den schmalen Flur entlang in eine kleine Küche im hinteren Teil des Gebäudes. Ein einfacher Holztisch und vier Stühle nahmen die Mitte der Küche ein. Der Rest des Bodens stand voller Kartons. Zugeklebt und mit Rotstift beschriftet. Geschirr. Kochgeräte. Kochbücher.
    Schwester Veronica entschuldigte sich für das Durcheinander. »Erstaunlich, was man im Lauf der Jahre alles ansammelt«, meinte sie mit einem matten Lächeln.
    Ihre Schwester machte ein finsteres Gesicht. »Pah! Manche Leute schaden sich mit ihrer Weltlichkeit nur selbst«, schimpfte sie und kniff die Lippen zusammen, als wären sie zugeschnürt.
    »Meine Schwester meint Pater Jonathan.« Veronica deutete mit der Hand über den Küchenboden. »Er hat siebenunddreißig Jahre hier im Kloster gelebt«, erklärte sie. Ihre Augen bekamen Fältchen, als sie lächelte. »Der Pater mochte es bequem.«
    »Viel zu sehr«, fügte Agnes hinzu. »Seine Gewohnheiten waren sein Tod.«
    »Er ist im Februar gestorben. Herzinfarkt.«
    »Faulheit und Gefräßigkeit«, fuhr Agnes fort. »Die Gefahren des weltlichen Lebens.«
    Schwester Veronica verdrehte die Augen. »Entschuldigen
    Sie bitte meine Schwester«, sagte sie. »In all diesen vielen Jahren im Dienste unseres Herrn ist sie den Schwächen der menschlichen Natur niemals erlegen.«
    »Diese Welt könnte noch ein bisschen mehr ehrliche Empörung gebrauchen«, schimpfte Agnes weiter.
    »Vielleicht ein bisschen«, bremste ihre Schwester sie. »Nur ein bisschen.«
    Die Worte wirkten eingeübt. Als spielten sie schon seit langem immer das gleiche Stück, als langweilte sie ihr eigenes Geplänkel bereits. Schwester Veronica berührte Dougherty am Arm. »Wir haben Ihnen doch einen Tee versprochen, nicht wahr, meine Liebe?« Sie lachte. »Langsam benehme ich mich wie eine Einsiedlerin.«
    Sie kicherte noch immer über ihre eigene Vergesslichkeit, als sie zum Herd ging und aus einem der Kartons einen weißen Becher fischte. Corso warf sie einen fragenden Blick zu. Er schüttelte den Kopf. Sie stellte die Tasse ins Spülbecken und füllte sie aus einer kleinen Porzellankanne. Den Becher wie eine Opfergabe mit beiden Händen haltend, kehrte sie zurück und

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