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Die Spur des Boesen

Die Spur des Boesen

Titel: Die Spur des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.M. Ford
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nachgesehen.«
    »Wahrscheinlich eine kluge Taktik«, gab Molina zu.
    Corso versuchte, sich über den Tisch zu lehnen, wurde aber von der Kette aufgehalten. »Was hat das mit einem toten Polizisten in Wisconsin zu tun?«, fragte er.
    Molina griff in seine Hosentasche und zog die geballte Faust wieder heraus, die er mit dem Daumen nach oben über den Tisch hielt, bevor er sie langsam öffnete. Sechs Geschosse schepperten auf den verkratzten Tisch. Fünf noch volle und eine leere Hülse. »Diese hier haben was mit einem toten Polizisten in Wisconsin zu tun.«
    »Und warum?«
    »Die wurden von Hand geladen«, erklärte er. »Alle. In jede wurde fast ein Gramm Pulver zusätzlich gestopft.« Er blickte verächtlich auf die Patronen hinunter. »Officer Richardson hat Glück gehabt, dass er sich mit diesen dummen Dingern nicht die Hand weggepustet hat. Ich würde meine Männer sofort rausschmeißen, wenn sie sich so einen Cowboy-Stunt leisten würden.«
    »Worauf läuft das jetzt heraus?«, wollte Corso wissen.
    »Newark Airport, glaube ich.«
    »Was ist am Newark Airport?«
    »Mr. de Groots Pick-up. Auf dem Langzeitparkplatz.« »Ah.«
    »Mit einem zerbrochenen Scheinwerfer.« Er ließ Corso einen Moment Zeit, um die Information zu verarbeiten. »Die Forensiker von Newark sagen, es war nur ein Schuss. Meine eigenen Leute haben Glasscherben dort gefunden, wo Ihrer Aussage nach Mr. de Groots Wagen stand. Das Glas passt zu den Proben einer Firma, die sich auf die Restaurierung von Transportern spezialisiert hat, die es nicht mehr im Handel gibt.« Er spreizte die Finger und ließ die Hände auf den Tisch fallen. »Oberflächlich betrachtet, wäre das die Erklärung fürdie verbrauchte Patrone, die wir in Officer Richardsons Waffe gefunden haben.«
    »Das habe ich Ihnen doch gesagt. Ich mache doch keinen Polizisten alle, nur weil ich als Zeuge geladen bin. Das ist doch krank. So dumm wäre doch niemand.«
    »Dann legt mir jemand einen Bericht über Sie vor, und mir fällt sofort auf, dass Sie ein gefährlicher Mensch sind, der Probleme damit hat, sich unter Kontrolle zu halten. Aber« — er klopfte leise auf den Tisch — »aber ich habe nach einer Erklärung für die einzige leere Patronenhülse in der Waffe gesucht, die Sie bei einem Verbrechen verwendet haben sollen.« Er holte tief Luft. »Klar... ich bin ein zynischer Mensch in einem zynischen Beruf«, fuhr er fort. »Also mache ich mir Gedanken, wie Sie an weitere von Hand geladene Patronen herangekommen sein könnten. Ich denke mir, dass Sie die Stadt mit einer ganzen Hand voll dieser Munition verlassen haben, von der wir nichts wissen. Ich denke mir, dass Sie vielleicht sogar Richardsons gesamte Ausrüstung mitgenommen haben. Vielleicht haben Sie sie irgendwo unterwegs aus dem Fenster geworfen. Wer weiß?«
    »Also haben Sie in Wisconsin angerufen.«
    Molina nickte.
    »Und?«
    »Und man hat den Rest von Officer Richardsons Ausrüstung dort vollständig gefunden. Zwei Schnelllader... voll mit denselben von Hand geladenen Patronen. Nichts fehlt. Außer seiner Krawatte. Ich glaube, Sie haben in Ihrer Aussage eine Krawatte erwähnt, oder?«
    »Die habe ich verwendet, um ihn zu fesseln. Um seine Fußgelenke und dann nach oben durch die Handschellen, so dass er nicht aufstehen konnte. Er gehörte nicht gerade zu den Leuten, die ich in meinem Rückspiegel sehen wollte.«
    »Natürlich könnten Sie die Krawatte selbst mitgenommen haben in der Hoffnung, sie später zu verwenden, um eine falsche Spur zu legen.« Er runzelte die Stirn, dann wedelte er mit der Hand. »Aber hier kommt das Fernsehen ins Spiel.« Molina wartete vergeblich auf Corsos Zustimmung. »Also ... ich hänge mich wieder ans Telefon. Ich denke, vielleicht hatte Officer Richardson an diesem Tag gar keine Krawatte um. Vielleicht war er nicht im Dienst. Wer weiß?«
    »Was haben Sie rausgefunden?«, fragte Corso.
    »Die Aussagen waren widersprüchlich. Sheriff Trask, seine Chefin, konnte sich nicht erinnern, ob er eine Krawatte umgehabt hatte oder nicht. Seine anderen Kollegen waren sich ziemlich sicher, dass er eine um gehabt hatte.«
    »Und?«
    »Und dann habe ich mich daran erinnert, dass Sie in Ihrer Aussage angegeben haben, Deputy Sheriff Richardson habe eine Schwäche für die Medien gehabt. Dass er sich gern in den Nachrichten sah.«
    »Also haben Sie in Wisconsin nachgefragt, ob es Bilder von ihm gibt«, vermutete Corso.
    »Und wissen Sie was?«
    »Was?«
    »Mit Ausnahme eines Bildes, auf dem das Opfer

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