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Die Spur des Boesen

Die Spur des Boesen

Titel: Die Spur des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.M. Ford
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heraus, als die Tür zum Postamt aufging. Zwei Beamte der New York State Police traten auf die Veranda.
    »Was haben die die ganze Zeit da drin gemacht?«, fragte Corso.
    »Uns überprüft und über die Zuständigkeit gestritten«, antwortete sie. »Wir sind hier in New Jersey. Rosen war...«
    Sie hob eine Hand an den Hals. »Die Schießerei hat in New York stattgefunden.«
    »Wer hat gewonnen?«
    »New Jersey«, sagte sie. »Sie haben den College-Präsidenten aus dem Bett geholt. Rosens Mutter lebt unten in Süd-Jersey im Pflegeheim. Die Staatspolizisten schicken jemanden vom College dorthin, um ihr die Nachricht persönlich zu überbringen.«
    »Hey... Sie beide da«, rief jemand. Bei den Polizeiwagen hatten die Bergen County Deputys Verstärkung von einer Phalanx mehrfarbiger Staats- und Countypolizisten bekommen, die scharenweise aus dem Postamt geströmt waren, wo sie sich die vergangenen eineinhalb Stunden eingeigelt hatten. Corso und Dougherty gingen auf sie zu.
    »Der im Smoking und dem langen Mantel ist ein Lieutenant von der New Jersey State Police«, flüsterte Dougherty. »Heißt Hollister. Alle kriechen ihm in den Arsch. Er hat ganz offen seine Muskeln spielen lassen und dafür gesorgt, dass New Jersey den Fall kriegt.«
    Lieutenant Hollisters elegante Kleidung ließ darauf schließen, dass er auf irgendeiner schicken Veranstaltung gewesen war, als die Meldung kam. Sein gequälter Gesichtsausdruck verriet, dass es irgendwo eine Mrs. Hollister geben musste, die von der Störung ganz und gar nicht erbaut war, und dass ihr Mann sich sehr klar vorstellen konnte, wer für diese ärgerlichen Umstände würde büßen müssen.
    Die Rockland County Police und die Jungs von der New York State Police verabschiedeten sich und gingen zu ihren Autos. Hollister kam auf Corso und Dougherty zu, im Gefolge die Mannschaft aus New Jersey.
    Er stellte sich Corso vor. Reichte ihm die Hand, was Corso ignorierte. Ein halbes Dutzend Motoren heulten auf. Der
    Nebel wurde kreuz und quer von Scheinwerferkegeln durchbohrt, als die Streifenwagen der New York Police den Parkplatz verließen und den Berg hinunterfuhren.
    »Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat«, entschuldigte sich Hollister. »In so einem Fall, also wenn's direkt an einer Staatsgrenze passiert, wird eine Situation, die eigentlich ganz einfach ist, richtig kompliziert.« Als er zu dem Sergeant mit dem roten Gesicht blickte, der rechts von ihm stand, kontrollierte die gesamte Delegation von New Jersey, ob ihre Schuhe geputzt waren. »Die Kombination aus nicht geklärter Zuständigkeit und der Tatsache, dass die örtliche Polizei nicht gerade entgegenkommend ist, führt immer zu so einem beschissenen Durcheinander.« Er nickte respektvoll zu Dougherty. »Entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise, Miss Dolan. Mir ist heute Abend ein bisschen die Laune vergangen. Ich war im Theater, als ich den Anruf erhalten habe.«
    Wieder schaute er zum Sergeant, bevor er sich Corso und Dougherty widmete. »Also gut, die Sache sieht folgendermaßen aus«, begann er zu erklären. »Der Vorbericht aus dem Labor kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Szene mehr oder weniger so abgespielt hat, wie Sie ausgesagt haben.« Er trat auf Corso zu und fasste ihn am Ellbogen. »Die einzige Sache, die noch nicht ganz klar ist, Mr. Falco, ist die, warum Sie die Leiche an eine andere Stelle gelegt haben. Würden Sie mir das bitte erklären?«
    »Er ist auf der Straße zusammengebrochen«, antwortete Corso.
    Die Kugel hatte Randy Rosen direkt unter dem rechten Auge erwischt, war durch die Augenhöhle gerauscht und hatte auf dem Weg nach draußen fast den gesamten Hinterkopf mitgerissen. Corso hatte die Leiche wie ein schlafendes
    Kind auf die Arme genommen und mit zitternden Händen ins feuchte Gras neben der Straße gelegt, bevor er sich ans Steuer gesetzt hatte.
    Hollister blickte zum Ford herüber, der mit ein paar Einschusslöchern in der Windschutzscheibe vor dem Laden stand. »Dieses Ding hat 'ne ganze Menge Bodenfreiheit«, meinte Hollister. »Sie hätten...«
    »Ich wollte nicht über ihn drüberfahren«, unterbrach ihn Corso. »Bodenfreiheit oder nicht, der Mann hat es nicht verdient, dass man über ihn drüberfährt.«
    Hollister biss die Zähne zusammen und nickte widerstrebend. »Ja«, sagte er. »Verstehe ich.« Er seufzte. »Aus den Voruntersuchungen geht hervor, dass Mr. de Groot in der Vergangenheit psychische Probleme hatte, die bis in seine Kindheit zurückreichen. Wir haben ihn als

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