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Die Spur des Drachen

Titel: Die Spur des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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stand draußen vor dem Eingang zur Notaufnahme, wo Bürgermeister Krilew ihn fand. Eine zusätzliche Trage wurde mit Hilfe hastig gesetzter Stangen und Seile zwischen Mülleimern zusammengebaut.
    »Wir kommen nicht mit«, sagte Levin barsch. Er warf einen prüfenden Blick aufs ein Clipboard, um sicherzugehen, dass die richtige Verfahrensweise eingehalten wurde.
    »Wie meinen Sie das, Doktor?«
    »Die Krankheit breitet sich rasend schnell aus. Es hat vor drei Stunden angefangen, vor allem bei alten Leuten und Kinder, aber jetzt schon sind es Patienten jeden Alters.«
    Während Krilew noch zuhörte, kam ein Krankenwagenkonvoi mit kreischenden Bremsen hinter einer behelfsmäßigen Barrikade zum Stehen. Das Krankenhauspersonal mühte sich, Patienten auszuladen, die zu dritt in die Fahrzeuge gepackt worden waren. Der Bürgermeister bekam ein flaues Gefühl im Magen, als Trage um Trage vorbeirollte, jede beladen mit einem Opfer, das in einer Lache aus eigenem Blut und Erbrochenem lag.
    »Was ist die Ursache?«, fragte er Dr. Levin.
    »Die Symptome sind Erbrechen, Bluten aus sämtlichen Körperöffnungen, und das Austreten von Sekreten. Schließlich kommt es zu Anfällen und zum Versagen des Nervensystems. Die Kranken, mit denen ich gesprochen habe, behaupten, dass ihnen am frühen Morgen übel geworden ist. Keiner von ihnen hat vor diesem Zeitpunkt irgendwelche Symptome gezeigt. Was immer es ist, es ist rasend schnell gekommen.« Dr. Levin nahm den Blick von der endlosen Reihe der Tragen und schaute wieder Krilew an. »Sie sehen, warum wir den Notstand ausrufen müssen.«
    Der Bürgermeister von Dubna suchte nach Worten. »Was soll ich Moskau mitteilen? Dass es eine Art Seuche ist?«
    Levin schüttelte niedergeschlagen den Kopf. »Sagen Sie, wir wissen es noch nicht. Und sagen Sie, sie sollen herkommen.«

17.
    Jim Black betrat den geschlossenen Flügel des Jerusalemer Gefängnisgebäudes, in dem sich Danielle Barneas Zelle befand. Obwohl er die korrekte Uniform trug, schlich er sich auf Umwegen heran, um so weit wie möglich von den Wachen entfernt zu bleiben. Die Eingangstür zum Block war von innen verschlossen, doch Schlösser bedeuteten für Black lediglich eine kleine Unannehmlichkeit.
    Das Töten war ohne Zugang natürlich unmöglich. Der wahre Schlüssel zu seinem Beruf war, sich an die richtigen Uniformen und Identifikationen zu halten. Die Leute stellten selten Fragen, wenn in dieser Hinsicht alles stimmte. Zugangscodes waren kompliziert, doch es gab Ausweichmöglichkeiten. Doch solch ausgeklügelte Systeme, das wusste Black, waren in diesem altertümlichen Gebäude nicht installiert.
    Black näherte sich dem Flur, in dem sich Danielle Barneas Zelle befand. Er hatte ihre Akte studiert und war beeindruckt. Barnea war eine äußerst fähige Agentin, die selbst oft getötet hatte. Verdammt, sie war beinahe so gut wie er selbst! Sie war in der israelischen Version der amerikanischen Special Forces, die Black hervorgebracht hatten, praktisch aufgewachsen.
    Black fragte sich, ob sie vielleicht sogar besser sein könnte als er. Es hätte ihn gereizt, zur Abwechslung einen anständigen Wettkampf auszutragen. Black war schon lange nicht mehr gegen jemanden angetreten, den er als würdigen Gegner einschätzte. In Barnea steckten viel versprechende Anlagen. Er hätte gerne Erfahrungen mit ihr ausgetauscht, Geschichten über ihrer beider Heldentaten.
    Doch er war hier in einem Gefängnis, und er musste schnell hinein und wieder hinaus. Er würde direkt zu ihrer Zelle gehen, die schallgedämpfte Waffe zwischen den Stäben hindurch stecken und feuern.
    Fast zu simpel, als dass er sich damit befassen sollte.
    Jim Black zog die härteren Jobs vor, die er hin und wieder erledigte. Die Rettung von Geiseln oder politisch motivierte Attentate, wo man Hunderten von Wachen entkommen musste. Solche Aufträge waren eine Herausforderung. Black war kein Idealist. Er hatte in seinem Leben keinen Job erledigt, weil er an irgendetwas geglaubt hätte. Hauptsache, das Geld stimmte.
    Black erwartete keine zusätzlichen Wachen in dem Flügel und sorgte sich nicht groß, sollte es doch welche geben. Auch Überwachungsgeräte störten ihn nicht sonderlich. Er verstand es hervorragend, Kameras zu meiden und wäre aus dem Gebäude heraus, bevor Kräfte mobilisiert werden konnten, um ihn zu verfolgen.
    Black ging weiter. Danielle Barneas Zelle lag jetzt unmittelbar vor ihm. Keine Wachen in Sicht.
    Black ließ eine seiner beiden Sig Sauer aus dem

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