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Die Spur des Drachen

Titel: Die Spur des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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auch sie ihn abschätzte. »Oder von Mann zu Frau.«
    Black zwinkerte ihr zu. »Wissen Sie, warum Sie so gut sind? Weil Sie lieben, was Sie tun.« Black prostete ihr mit einem imaginären Glas zu. »Es war mir ein Vergnügen, Ihnen bei der Arbeit zuzusehen.«
    »Ich wünschte, ich könnte dasselbe sagen«, erwiderte Danielle, ohne den Zorn zu verbergen, der in ihrer Stimme mitschwang.
    Black grinste. »Stimmt. Sie haben mich auch bei der Arbeit gesehen, nicht wahr?«
    Danielle verbarg ihre Überraschung, dass er das herausgefunden hatte.
    »Sie müssen die ganze Sache im Fernsehen verfolgt haben, damals in Beirut. Super Show, was?«
    »Sie hätte ein anderes Ende genommen, wäre ich zusammen mit den anderen drinnen gewesen.«
    »Das habe ich mir auch gedacht. Nachdem ich Ihren Hintergrund überprüft habe, als die Sache im Gefängnis schieflief«, erklärte Jim Black. »Hab vermutet, dass Sie etwas Besonderes sind. Und nun stelle ich fest, dass Sie so gut sind, wie es besser nicht geht.« Er musterte sie wieder. »Zumindest waren Sie's. Dieser alte Typ, den ich erledigt habe, war Ihr Boss. Sie haben eine Menge Loyalität einem Mann gegenüber, der Sie aus seinem Kommando gefeuert hat.«
    »Er hatte keine Wahl.«
    »Das sagen alle. Es erklärt, warum ich aus den Reihen der Offiziellen ausgeschieden bin, wo man für alles und jedes eine Erklärung abgeben muss. Jede Kugel und jeden Kilometer abzählen und aufschreiben.« Black schüttelte den Kopf. »Nein. Dannygirl, nicht mit mir.« Er schnippte den Zahnstocher zur Seite und schmatzte mit den Lippen. »Sehen Sie es einmal so: Ich hätte Sie in Beirut zusammen mit den anderen getötet, und wir hätten jetzt diese Unterhaltung nicht.«
    »Was hält Sie zurück, mich auf der Stelle zu töten?«
    »Ich soll die Steine zurückbringen. Ich kann Sie nicht umbringen, bevor Sie die Steine nicht rausgerückt haben.«
    »Ich bekomme die Gelegenheit, mit Ihrem Boss zu sprechen, und er bekommt die Steine.«
    »So einfach?«
    »Ich brauche seine Hilfe.«
    Jim Black streckte die Beine aus und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Dabei ließ er Danielle die zwei Neunmillimeter-Pistolen sehen, die in Halftern unter seiner Jacke steckten. »Sie sind vielleicht ein neurotisches Miststück. Sie sollten aufhören, sich um so vieles zu kümmern. Das nimmt einem den Spaß. Ich mache es besser. Bei mir gibt es kein lästiges Gepäck.«
    Jim Black setzte sich gerade hin. Die zwei Pistolen schlugen klackend gegen seine Seiten. Dann beugte er sich wieder vor, die Hände flach auf den Tisch gestützt; er kam Danielles Händen nahe genug, dass sie die Hitze spüren konnte, die von ihnen ausging.
    »Wir sollten jetzt auf die Höflichkeiten scheißen und die Sache angehen.« Seine Augen leuchteten, als hätte jemand eine Glühbirne in seinem Kopf angeknipst. »Ich gebe Ihnen eine meiner Knarren, und wir tragen es gleich hier aus. Was meinen Sie?«
    »Darf ich mir eine aussuchen?«
    »Trauen Sie mir nicht?«
    Danielle zuckte die Achseln. Sie wusste, dass der Cowboy jedes Wort ernst meinte. »Eine leere Waffe bringt bei einer Schießerei nicht viel.«
    »Haben Sie keine eigene Waffe mit?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich hab sie im Wagen gelassen.«
    »Ziehen Sie eine bestimmte Waffe vor?«
    »Beretta.«
    Jim Black verhöhnte sie mit seinem Blick. »Zu langsam und viel zu unhandlich. Hier, versuchen Sie meine Sig«, sagte er, riss eine seiner Pistolen aus dem Halfter und reichte sie Danielle.
    Danielle prüfte Gewicht und Ausgewogenheit der Sig Sauer. Sie musste zugeben, dass der Cowboy Recht hatte. »Hübsch«, erklärte sie. Sie reichte ihm die Waffe über den Tisch zurück, als er keine Anstalten machte, nach seiner zweiten Pistole zu greifen.
    Wieder ließ er sein Grinsen aufblitzen, als er die Waffe zurück in ihr abgetragenes Lederhalfter gleiten ließ. »Wollen Sie, dass ich jetzt meine raushole?«
    »Sind Sie wirklich deswegen hergekommen?«
    Jim Black sah enttäuscht aus. »Sie haben Recht. Wir sollten gehen.«
    Danielle beobachtete, wie er aufstand, blieb jedoch sitzen. »Wohin?«
    »Sie wollen doch mit dem Boss reden«, sagte Black. »Das trifft sich gut, denn er will auch mit Ihnen sprechen.«

52.
    »Er lebt noch.«
    Ben hörte die Stimme, doch er war sich nicht sicher, woher sie kam, denn seine Augen waren noch geschlossen. Raue Hände packten seine Schultern und zerrten ihn mit Gewalt aus der Enge seines zerdrückten Mietwagens. Schmerz explodierte in einem seiner Arme bis hinauf

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