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Die Spur Des Feuers

Die Spur Des Feuers

Titel: Die Spur Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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aus dem SUV und ließ Sam heraus. »Denn ich habe vor, Sie noch ein bisschen zappeln zu lassen.« Sie ging in Richtung Terminal. »Los, komm, Sam!«
    »Mir ist gerade was eingefallen. Wie gut verträgt Sam das Fliegen?«

»Keine Ahnung. Er ist noch nie in einem Flugzeug gewesen.«
    Sie warf ihm einen schelmischen Blick zu. »Aber beim Autofahren wird ihm manchmal schlecht.«

    »Hier wohnen Sie?« Kerry ließ ihren Blick über das mit weißen Säulen versehene Herrenhaus schweifen, das sie ebenso in Staunen versetzte wie das schmiedeeiserne Tor, durch das sie auf das Anwesen in Oakbrook gefahren waren. »Das ist ja ein Ding. Es passt überhaupt nicht zu Ihnen.«
    »Woher wollen Sie das wissen?« Silver öffnete die Beifahrertür und half ihr beim Aussteigen. »Sind Sie denn nicht beeindruckt?«
    »Nein.«
    »Sie haben Recht. Ich habe das Anwesen von meinem Bruder Cameron geerbt. Er passte wie angegossen in das alte Südstaatenszenario. Andererseits passte er eigentlich fast überall hinein. Er war ein Typ, der –« Er räusperte sich. »Er war ein toller Typ.«
    Und Silver hatte ihn offenbar sehr geliebt. »Tut mir Leid.«
    »Ja, mir auch.« Er stieg die Stufen zur Eingangstür hinauf. »Er hat immer versucht, mich seinem Weltbild anzupassen. Er meinte, das wäre sicherer für mich.« Er lächelte bitter. »Aber es war eine trügerische Sicherheit, nicht wahr?«
    »Ja, wahrscheinlich.«
    »Er wollte, dass ich ihm dabei helfe, Trask zu finden. Er hat mich mehrmals zu einem Gespräch eingeladen, aber ich habe es immer vor mir hergeschoben. Hatte einfach zu viel zu tun. Und ausgerechnet an dem Abend, als ich mich endlich aufgerafft habe und hergekommen bin, hat Trask ihn zu Asche verbrannt.«
    »Aber Sie wussten doch nicht, dass er in Gefahr war. Es war nicht Ihre Schuld.«
    »Ich versuche nicht, den Märtyrer zu spielen. Ich wünschte nur
    – Hallo, George«, sagte er zu dem hoch gewachsenen, geschniegelten Mann, der die Tür geöffnet hatte. »Wie geht es Ihnen?«
    »Ich langweile mich, Sir.« Der Butler schaute Silver resigniert an. »Haben Sie Gepäck?«
    »Ja.« Silver reichte ihm die Autoschlüssel. »Das ist George Tarwick, Kerry. – Das ist Miss Murphy, George. George hat für Cameron gearbeitet, ich bin eine schreckliche Enttäuschung für ihn.«
    »Keine Enttäuschung.« George lächelte schwach. »Eher eine Herausforderung. Wenn Sie mir die Gelegenheit geben. – Sehr erfreut, Miss Murphy. Welch eine Freude, dass Sie uns mit Ihrem Besuch beehren.«
    Er ging an ihnen vorbei auf den Wagen zu. »Wenn Sie Miss Murphy in die Bibliothek geleiten würden, Mr Silver. Ich werde Ihnen umgehend ein paar Erfrischungen servieren.«
    »In Ordnung.« Silver nahm Kerrys Arm. »Kommen Sie, Kerry. Befehl ist Befehl. Wir dürfen George nicht verstimmen, sonst wird er es uns heimzahlen.«
    »Darauf können Sie sich verlassen«, murmelte George vor sich hin.
    An der Tür drehte Kerry sich noch einmal kurz nach dem Butler um. George Tarwick bewegte sich mit einer Behändigkeit, die in krassem Gegensatz zu seiner gespreizten Art stand. Auf den ersten Blick hatte Kerry ihn auf Mitte vierzig geschätzt, doch der entschlossene Gang und die unterdrückte Energie ließen eher auf einen jüngeren Mann schließen. Mitte dreißig? Seine Schläfen waren ganz leicht ergraut und seine Augen versprühten Intelligenz und Humor. »Er ist nicht gerade Mr Jeeves, was?«
    »Überhaupt nicht. Bevor er sich für den Beruf des Butlers entschied, hat er zwei Jahre lang beim Geheimdienst gearbeitet.
    Er hat den schwarzen Gürtel in Karate, hat früher mal eine Kommandoeinheit geführt und ist ein exzellenter Schütze.«
    »Wie bitte?«
    »Es gibt alle möglichen diskreten Organisationen, die als Butler getarnte Leibwächter vermitteln. Vor vier Jahren habe ich meinen Bruder überredet, einen davon anzuheuern. Ich dachte, ein bisschen Schutz könnte ihm nicht schaden. Immerhin stand er dauernd im Licht der Öffentlichkeit und es laufen überall Verrückte herum.«
    Er brachte ein schiefes Lächeln zustande. »Aber George konnte Trask nicht aufhalten. Keiner von uns war dazu in der Lage. Wir haben dagestanden und zugesehen, wie mein Bruder und seine Frau vor unseren Augen verbrannten.«
    »Wie ist es denn passiert?«
    »Trask hatte die Elektronik der Limousine manipuliert. Die Schlösser wurden automatisch verriegelt, so dass die beiden nicht rauskonnten. Anschließend hat er eine kleine Feuersbrunst auf sie losgelassen. Eine unglaubliche Hitze …

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