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Die Spur fuehrt nach Tahiti

Die Spur fuehrt nach Tahiti

Titel: Die Spur fuehrt nach Tahiti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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nebeneinander mit gekreuzten Beinen auf dem Boden, ihre Blumenkronen auf dem Kopf, rauchten Zigaretten und plauderten ausgelassen miteinander. Als jetzt eine Gruppe von jüngeren Inselbewohnern an ihnen vorbeikam, flachste man sich gegenseitig an. Die Männer kamen, um der „Aurora“ beim Löschen der Ladung zu helfen. Sie trugen T-Shirts mit kurzen Hosen oder den bunten Pareo um den Körper geschlungen.
    Als der Baron über das Fallreep kam, den Panamahut leicht aus der Stirn geschoben und seinen Spazierstock unter dem Arm, liefen die Männer auf ihn zu, umringten ihn und überschütteten ihn gleichzeitig mit tausend Fragen.
    „Das sind Taucher und Fischer“, rief der Baron durch das Gedränge zu Krumpeter hinüber. „Sie wollen wissen, ob die Händler auf Nuku Hiva für ihre Perlen gut oder schlecht bezahlt haben
    „Meitaki maata“, besänftigte der Baron die jungen Burschen auf polynesisch. Dabei klopfte er mit dem Goldknauf seines Spazierstocks auf eine schwarze Aktentasche, die er vom Schiff mitgebracht hatte. Jetzt feixten die Männer und schüttelten dem hochgewachsenen Mann im Rohseidenanzug die Hände. Anschließend schlenderten sie fröhlich und zufrieden zur „Aurora“ hinüber, deren Mannschaft bereits die Ladeluken geöffnet hatte.
    „Kommen Sie, wir können gehen“, sagte der Baron zu Krumpeter. „Ich habe veranlaßt, daß Ihr Gepäck zum ,Trois fleurs’ gebracht wird.“
    „Hollà, Baron, gute Reise gehabt?“ fragte in diesem Augenblick eine helle Stimme in gebrochenem Französisch. Sie gehörte einem etwa vierzehnjährigen Jungen mit großen Bernsteinaugen und schneeweißen Zähnen im milchkaffeebraunen Gesicht. Er hatte eine Hibiskusblüte hinter dem linken Ohr und ein pflaumenblaues Tuch mit aufgedruckten großen gelben Blumen um die nackten Hüften. Neben ihm lag ein ganzer Berg von aufgeschlagenen Kokosnüssen am Boden.
    „Das ist Tagi“, erklärte der Baron. „Wenn es mal passiert, daß Touristen auf die Insel kommen, begrüßt er sie mit einem Willkommensschluck von Kokoswasser aus frisch geköpften Nüssen.“
    Inzwischen hatte der Junge mit einem einzigen Schlag seiner breiten Machete eine neue Kokosnuß gespalten und reichte sie dem Baron. Eine zweite steckte er Ekke Krumpeter entgegen. Dabei grinste er von einem Ohr zum anderen...Bienvenu, Monsieur-“
    Und damit war Tagi der erste Eingeborene, der Krumpeter auf Fakarava willkommen hieß.
    Das sagte er dem Jungen auch, legte ihm seine Hand auf die Schulter und bedankte sich.
    Auf dem Weg zum „Trois fleurs“ kamen die beiden an mehreren Hütten vorbei. Sie waren mit Holz gebaut und hatten Dächer aus Palmenblätter oder auch aus Blech von flachgeklopften Benzinkanistern. Sie lagen alle in kleinen, blühenden Gärten und unter Mango- oder Brotfruchtbäumen.
    Das große Haus, das Krumpeter schon aufgefallen war, als sich die „Aurora“ dem Ufer genähert hatte, war tatsächlich aus Backsteinen gebaut und hatte ein Ziegeldach, dessen rote Farbe allerdings von der Salzluft angefressen war. Bis vor fünf Jahren war das Gebäude noch die Residenz eines französischen Gouverneurs für den gesamten Archipel gewesen. Aber man war dann auf das einfacher erreichbare Hao-Atoll umgezogen, und die Einwohner von Fakarava hatten aus dem verlassenen Amtssitz eine Art Gemeinschaftshaus gemacht. Hier kamen sie zusammen, wenn die Nächte kühl wurden oder in der Regenzeit.
    Im Augenblick hatte man die drei Türen weit aufgemacht, und Kinder versuchten den Passagieren der „Europa“ Perlmuttmuscheln, Halsketten und Perlenaustern zu verkaufen.
    Die erwachsenen Dorfbewohner waren nicht neugierig und kümmerten sich nicht um die Touristen. Sie gingen ihrer Arbeit nach wie an jedem Tag.
    Das konnte den Passagieren der „Europa“ nur recht sein.
    Zuvor hatten sie auf den anderen Inseln nur Eingeborene abfotografieren können, die sie angestarrt oder im entscheidenden Moment den Kopf weggedreht hatten.
    Hier konnten sie die Frauen beim Füttern ihrer Hühner und Schweine knipsen, Frauen, die Papayas pflückten, Guajabas oder Ananas. Bei den Männern war die Sache etwas schwieriger. Wenn sie mit nackten Füßen an den Palmen hochkletterten, um Kokosnüsse zu ernten, konnte man sie noch erwischen. Aber die meisten jagten mit ihren Auslegerkanus am Ufer entlang hinter den Fischen her oder tauchten am Riff nach Perlen. Da halfen dann nur noch besonders gute Teleobjektive.
    „Und das da drüben ist das Gefängnishotel, von dem ich Ihnen

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