Die Spuren der Seele
Gegenständen hinterlassen, die wir berühren, entstehen durch winzig kleine Schweißtröpfchen zwischen den Rillen der Fingerlinien. Nur durch diesen Aspekt des Wässrig-Seelischen werden sie sichtbar, deut lich und deutbar. Somit ist immer auch Seelisches im Bunde, wenn wir die Welt berühren.
Unsere Fingerabdrücke sind in jeder Hinsicht die Muster, mit denen wir die Welt berühren. Natür lich haben sie folglich etwas Mustergültiges und sagen viel über uns aus. Die Frage ist nur, ob wir ihre Botschaft bis ins Detail lesen und verstehen wollen.
Fingerabdrücke sichtbar machen
Bei gutem Licht lassen sich Fingerlinien auch mit bloßem Auge erkennen, darüber hinaus hilft eine Lupe. Um die Fingerabrücke gut sichtbar zu machen, gibt es zwei einfache Möglichkeiten:
• Eine Schwarz-Weiß-Fotokopie der ganzen Hand anfertigen, am besten im Vergrößerungsmodus.
• Die Fingerspitzen leicht einfetten und ohne zu wackeln auf ein sauberes Glas drücken. Zum Ablesen ein Vergrößerungsglas benutzen.
Vier Arten, die Welt zu prägen: Schlaufe, Kreis, Baum, Hügel
Bei den Fingerabdrücken unterscheidet man vier grundsätzliche Mustertypen: Schlaufe, Kreis, Baum und Hügel. Die jeweilige Bedeutung dieser Muster verbindet und mischt sich mit jener der zugehörigen Finger(-Archetypen) und Fingerspitzen. Dadurch ergibt sich eine riesengroße Kombinationsvielfalt, die widerspiegelt, wie bunt und spannend das Leben gemischt ist. Mit Hilfe der Urprinzipien gelingt es relativ leicht, Übersicht und Erkenntnisse zu gewinnen.
Auf wessen Fingerbeeren sich weder Schlaufen noch Kreise, weder Bäume noch Hügel finden, der kann nach Richard Unger davon ausgehen, dass er die jeweiligen Themen schon abgearbeitet hat. Andererseits könnte er sie nach unseren Erfahrungen auch noch vor sich haben. Jedenfalls spielen sie mit diesen Händen in diesem Leben keine entscheidende Rolle.
Das Fingerbeerenmuster Schlaufe wird dem Element Wasser zugeordnet.
Die Schlaufe ist das mit Abstand häufigste Fingerabdruckmuster und dem Element Wasser zuzuordnen. Sie lässt sich auch als Welle interpretieren, die aufsteigt und sich wieder zurückzieht. Bei Schlaufen auf den Fingerbeeren geht es vorrangig darum, in wässrigen Gefühlsbereichen die Mitte zwischen völliger Offenheit und strikter Verschlossenheit zu finden. Die Schlaufe ist einseitig offen und bildet so die Aufgabe ab, Herzoffenheit herzustellen – die Schlaufe gleichsam weiter zu öffnen. Oft gehört dieses Fingermuster zu Menschen, die sich nicht gönnen, (von Herzen) offen zu leben. Sie fürchten, sich dabei etwas zu vergeben oder etwas Unerwünschtes einzufangen, sich überhaupt zu verfangen. Eine große Zahl an Schlaufen weist darauf hin, dass die Betreffenden Konflikten lieber aus dem Weg gehen und es kaum wagen, ihr Herz zu öffnen und es auszuschütten. Unter diesem Muster finden sich Menschen, die sich schnell beleidigt zurückziehen und das Leben an sich vorbeigehen lassen. Nach dem Polaritätsgesetz [1] widerfährt den meisten dann aber genau das, wovor sie am meisten Angst haben.
Über das andere mit der Schlaufe verbundene Bild der Welle ließe sich assoziieren, dass manche dieselbe über sich zusammenschlagen lassen, während sie selbst abtauchen. Was in der Brandung (des Lebens) kurzfristig ein probates Mittel sein mag, findet seinen Sinn aber nur im anschließenden Wiederauftauchen. Darin liegt denn auch die Aufgabe der vielen Schlaufenträger dieser Welt: sich in Gefühls- und Herzensdingen wieder zu öffnen und Auswege aus den (oft selbst gestellten) Fallen des Lebens zu finden, obwohl es zuvor eine oder mehrere Enttäuschungen gab. Bei der Wahl zwischen kühlem Kopf und heißem Herzen sind sie gut beraten, mehr auf ihr Herz zu schauen im Sinne von Antoine de Saint-Exupérys zeitlosem Satz: »Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.«
Wer überwiegend Schlaufen hat, kann im positiven Fall anpassungsfähig und flexibel, aufgeschlossen und mit vielen Interessen, selbstbewusst und wach für sein Herzensthema durchs Leben fließen. Schlaufenträger sind, vorausgesetzt sie haben sich aufgemacht , gute Teamarbeiter in einer abwechslungsreichen und anregenden Umgebung.
Der Kreis entspricht als Fingerbeerenmuster dem Element Feuer.
Der Kreis ist das zweithäufigste Fingerabdruckmuster und dem Element Feuer zuzuordnen. Sind die Fingerbeeren davon bestimmt, ergibt sich die Aufgabe, in der Lebenseinstellung seine persönliche Mitte
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