Die Spuren der Seele
Idealfuß würde das bedeuten, dass der körperliche Aspekt von Ferse und Gewölbe sich zu Ballen und Zehen beziehungsweise Geist und Seele wie 1,618 zu 1 verhält. Weitergehend verhält sich der Ballen, also der Geist, wieder wie 1,618 zu 1 gegenüber den Zehen, die die Seele darstellen. Der einzelne Zeh wiederholt dies nochmals, da sich seine beiden Grundglieder zum letzten im Idealfall wie 1,618 zu 1 verhalten.
Am individuellen Fuß wird dieses zeitlose Ideal selten erreicht. Dadurch lässt sich am eigenen Fuß sehr gut erkennen, wo Schwerpunkte liegen, ob sich ein Aspekt mehr Raum nimmt, als ihm nach dem Goldenen Schnitt zustehen würde, oder weniger. Ein Überhang des Körperlichen – wenn Ferse und Fußgewölbe mehr Platz einnehmen, als ihnen idealerweise zustünden – wäre ein Hinweis, dies in der Lebensplanung zu berücksichtigen und eine eher körperbetonte Beschäftigung zu suchen. Wenn andererseits die Zehen nach dem Goldenen Schnitt im Verhältnis zum Ballen zu lang sind, spricht es für ein Übergewicht des Seelisch-Spirituellen gegenüber dem Geistigen. Auch dies könnte zu Konsequenzen und damit einem glücklicheren Leben führen, etwa durch einen mit spirituellen Themen verbundenen Beruf. Erfahrungsgemäß fühlt sich ein Mensch umso zufriedener und glücklicher, je mehr er sich seinen Anlagen und Fähigkeiten stellt .
So wie der ganze Fuß, spiegelt – wie erwähnt – jeder Zeh seinerseits nochmals diese Dreigliederung in Körper, Geist und Seele wider. Dabei entspricht das erste oder Zehengrundglied dem Körperbezug. Ein kurzes Grundglied deutet wiederum auf eine praktische Veranlagung hin und die Fähigkeit, Dinge umzusetzen und auf die Füße zu stellen . Ein langes erstes Glied zeichnet – wie bei den Fingern – den Theoretiker aus und damit einen Menschen, der sich eher Gedanken über seinen Körper macht, als ihn einzusetzen. Ein mittellanges Zehengrundglied spricht für die Möglichkeit, Theorie und Praxis im Hinblick auf den Körper zu verbinden.
Das mittlere Zehenglied steht für Intellekt und Geist und ist vor allem für insgesamt lange Zehen verantwortlich. Wieder steht die kurze Ausprägung für den praktisch ausgerichteten Intellekt, die lange für entsprechende geistige Überflieger und die mittlere für die Verbindung von praxisbezogenem Vorgehen und intellektuellem, geistigem Interesse an der Welt.
Das dritte oder Zehenendglied vertritt die Seele und ihre spirituellen Neigungen. Die großen Zehen, wo es wegfällt, drücken in ihrer ganzen Gestalt die Spiritualität aus. Die Zehenendglieder sind stets kurz; sie zeichnen sich höchstens durch einen Tropfen unterhalb an der Zehenbeere aus, was auf ein verstecktes, noch nicht ausreichend bearbeitetes Thema, ein noch brachliegendes Potenzial hinweist. Bei ihnen ist nicht die Länge ausschlaggebend, sondern einzig die Form der Spitze. Diese wird später zum Hauptthema unserer Zehenanalyse und verrät, was die Seele über den Körper ausdrückt.
Entwicklungspotenzial an den Wurzeln
Während wir jedem Finger der Hand einen Namen zugestehen, gehen die Zehen der Füße diesbezüglich eher leer aus. Auch das ist Ausdruck des Zurückbleibens der Füße in der Entwicklung und bei der ihnen zugestandenen Wichtigkeit, obwohl sie andererseits das Menschlichste an uns sind. Dass sich im Laufe der Evolution die Hände an den Füßen vorbeientwickelten, spiegelt sich auch darin, wie gut wir jeden Finger für sich bewegen gelernt haben, aber längst nicht alle Zehen. Entwicklungsgeschichtlich sind die Füße weitgehend geblieben, was sie waren, während sich die Hände aus Füßen entwickelten und folglich sehr stark differenzieren mussten. Sie verwirklichten also weit mehr Entwicklungspotenzial als die Füße, die über Jahrmillionen ihrer angestammten Rolle treu blieben, wenn sich auch ihre Stellung bei der Aufrichtung entscheidend veränderte. Die Hände zeigen demnach die Art unseres Zugriffs aufs Leben – wie wir es in Angriff nehmen und was wir von uns zeigen. Die Füße drücken aus, wo wir herkommen und wo wir hingehen wollen.
Allerdings wurden unsere Füße, besonders die der Männer, im Laufe der Evolution immer größer, was auch der zunehmenden Körpergröße entspricht. Dieses Wachstum beschränkt sich nicht nur auf quantitative Aspekte – es geht in die Länge und Breite –, denn tatsächlich leben wir materiell gesehen und auch im übertragenen Sinn auf immer größerem Fuß, und diesbezüglich gibt es wohl kaum
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