Die Spuren der Seele
berücksichtigen. Bewegung macht warm und rötet; Kälte dagegen bewirkt blasse bis blaue Hände.
Akut heiße, rote Hände deuten auf Fieber hin. Im chronischen Fall können Bluthochdruck oder Rheuma die Ursache sein. Aber auch ein cholerisches Temperament würde sich so zeigen. Drüsen- und Leberstörungen sowie Gicht führen ebenfalls zu roten Händen. Bei Frauen könnten sie auch ein frühes Anzeichen einer Schwangerschaft sein, vor allem wenn sich auch die Handkanten rötlich verfärben.
Sehr blasse Hände und Nägel können dagegen auf akute oder chronische Blutarmut (Anämie) hinweisen, bei Frauen etwa direkt während und nach der Menstruation. Aber auch tiefe Lustlosigkeit oder Schockerlebnisse lassen die Hände – wie ja auch das Gesicht – erbleichen. Wenn die Farbe aus dem Leben weicht, wird dies letztlich überall deutlich.
Eine anhaltende Blaufärbung der Haut und der Nägel im Sinne der Zyanose kann ein Hinweis auf Störungen des Kreislaufs oder der Atemwege sein. Leicht bläuliche oder, wie Ärzte sagen, livide Hände verraten innere Kältegefühle und einen Körper, der nicht mehr genug Eigenwärme gegen drohende Leblosigkeit aufbringen kann. Möglicherweise sind sie ein Hinweis darauf, dass den Betreffenden das Leben zunehmend kaltlässt und er sich damit nicht mehr so recht einlassen kann oder will.
Nägel – die gestutzten Krallen
Die Nägel sind wie die Haare Anhangsgebilde der Haut. Entwicklungsgeschichtlich sind sie Reste der Krallen, die sich einst wie bei den Raubtieren im täglichen Lebenskampf in der Natur abnutzten. Heutzutage haben wir uns sehr weit von Mutter Natur emanzipiert und wetzen sie nicht mehr ausreichend ab. Folglich müssen wir unsere Krallen selbst aktiv stutzen.
Die aus pragmatischen und auch modischen Gesichtspunkten zurechtgestutzte Form der Nägel kann das Fingerspitzengefühl betonen oder auch Gefährlichkeit vermitteln, etwa bei besonders spitzer, aggressiver Ausprägung. Wenn sich Frauen, die oft Wert auf lange Nägel legen, mit spitzen Feilen die Krallen schärfen, wird dies sehr deutlich. Werden Nägel betont kurz geschnitten, ist es in der Regel ein Zeichen von praktischem Denken. Es könnte aber auch, vor allem bei Frauen, auf Amputationsabsichten gegenüber der eigenen Aggression hindeuten. Meist betonen Frauen, die ihre Krallen äußerlich kultivieren, die eher weiblichen Eigenschaften des Lockens und Verführens. Schneiden sie sie dagegen betont kurz, neigen sie oft dazu, sich im Leben vom archetypisch männlichen Pol zu zeigen.
Bei Männern sind kurze Nägel die Regel. Dafür zeigen sie ihre Krallen – im übertragenen Sinn – meist offensiver im gesellschaftlichen Leben, ähnlich wie sie auch mehr dazu neigen, ihre Ellbogen einzusetzen.
Wenn Kinder Nägel kauen, ist immer der Aspekt der Autoaggression zu bedenken. Im Sinne einer Selbstamputation beißen sie sich mit den Resten ihrer Waffen im Mund, den Zähnen, die Reste ihrer Waffen an den Händen, die Krallen beziehungsweise Nägel, ab. Der Verdacht liegt nahe, dass sie nicht wagen können, ihre Aggressionen offen zu zeigen. Mehr dazu im einschlägigen Kapitel in Krankheit als Sprache der Kinderseele . [1]
In Asien sieht man häufig auch Männer mit einzelnen langen Nägeln am kleinen Finger oder auch am Daumen. Diese betonten Einzelkrallen gelten dort als Zeichen, nicht mit den Händen arbeiten zu müssen oder jedenfalls kein einfacher Bauer zu sein.
Nägel und Gesundheit
Weiße Flecken: Zinkmangel, meist aufgrund von Ernährungsfehlern; Zeichen von Müdigkeit und/oder Stress
Rote Nägel: können Bluthochdruck, aber auch inneren seelischen Druck anzeigen; Indiz für cholerisches, ungeduldiges Temperament
Blasse Nägel: oft Eisenmangel; stehen im seelischen Bereich für Egozentrik bis Egoismus
Hakenförmige Nägel: Atemwegsprobleme, oft bei Rauchern und Asthmatikern; im seelischen Bereich mangelndes Loslassen bis zu Habgier
Konkave Nägel: Eisenmangel, manchmal Schilddrüsenprobleme, häufig auch Ernährungsungleichgewicht; im seelischen Bereich oft Suchtanfälligkeit
Fächerförmige Nägel: Erschöpfung, Mangel an Regeneration und Entspannung
Waagerechte Rillen: Jede Rille entspricht einem prägenden Erlebnis; verraten (bis zu sechs Monate) zurückliegende Diätschocks (den Jahresringen von Bäumen entsprechend), auch seelische Schocks, Traumata
Senkrechte Rillen: zeugen von Darmträgheit, Verdauungsproblemen wie Kolitis; in jungen Jahren oft Anzeichen für Rheumaneigung, ab der
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