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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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Primadonna«, sagte L. A. »Sie verträgt die Hitze nicht gut.«
    L. A. hielt sie an der Leine. Er trug Jeans, Flip-Flops und ein T-Shirt. Ich nahm an, er kam direkt von der Arbeit. Ich hatte immer noch mein Bikinioberteil und Shorts an. L. A. fing an, Fragen über das Kajak zu stellen, als wolle er es womöglich ausprobieren.
    Ich wusste, er war ein guter Sportler, aber ich wusste auch, dass mein Rennkajak extrem wacklig war. Ich hatte noch keinen getroffen, der beim ersten Versuch aufrecht blieb.
    Â»Willst du's mal ausprobieren?«, fragte ich.
    Â»Ich habe keine Shorts dabei.«
    Â»Du kannst die Hosenbeine hochkrempeln. Aber ich meine, wenn du nicht damit zurechtkommst …«
    Nach einigem Herumdrucksen willigte er ein, einen Versuch zu wagen. Er trug es für mich zum Wasser, als könne eine Frau irgendwie nicht mit einem Boot von vierzehn Kilo umgehen, obwohl ich es ja vorher getan hatte. Ich demonstrierte kurz, wie es ging, und ließ es einfach aussehen. Ich zeigte ihm, wie man sich seitlich aufstützte und wie mangerade saß und mit den Beinen trat, während man den Oberkörper drehte, um die maximale Kraft in jeden Schlag zu legen. Ich fuhr ein paar Meter den Fluss hinauf, bevor ich eine scharfe Kurve fuhr und zu ihm zurückgeschossen kam. Dann hielt ich an dem Steg, wo L. A. bis fast zu den Knien im Wasser stand.
    Er zog sein Shirt aus, und ich versuchte, seinen Sixpack nicht zu bemerken. Ich hielt das Boot gerade, während er hineinstieg und das Paddel nahm.
    Â»Bereit?«
    Â»Eigentlich nicht.« Er wackelte schon ein wenig, und er hatte noch nicht einmal angefangen.
    Â»Es ist wie Fahrradfahren. Wenn man erst mal drin ist, ist es leichter, das Gleichgewicht zu halten.
    Ich gab ihm einen sanften Schubs, und er fuhr in die Strömung. Das Boot wackelte, aber er war schlau genug, die Kraft seines Schlags zu benutzen, um sich abzustützen. Er sah aus, als bekäme er den Dreh heraus. Er hatte breite, muskulöse Schultern und blieb aufs Wasser konzentriert, den Blick auf einen Punkt knapp vor dem Boot gerichtet, genau wie ich es ihm gesagt hatte. Es dauerte nicht lange, bis er anfing, sich wohlzufühlen, und ein bisschen Tempo aufnahm.
    Dann bekam er Probleme.
    Die Strömung griff den Bug des Kajaks und wollte ihn flussabwärts drehen. »Was mache ich jetzt?«, rief er.
    Â»Links paddeln!«
    L. A. versuchte, meinen Rat zu befolgen, aber es ist schwer, mit einem Kajakpaddel auf nur einer Seite zu paddeln. Er machte ein paar Schläge auf der linken Seite und wäre fast gekippt. Er stützte sich rechts mit dem Paddel ab, doch dann drückte die Strömung das Boot weiter herum. Er versuchte, noch einen Schlag links anzubringen. Sein Paddel verfing sich beim Herausziehen im Wasser, und bevor er auch nur blinzeln konnte, lag er im Wasser, schwamm neben dem Kajak und klammerte sich an sein Paddel.
    Justice stand am Ufer und bellte. Ich hielt J-Los Leine. »Alles klar?«
    Er sah zu mir herüber, während er versuchte, ins Kajak zurückzukriechen. »Abgesehen von meinem Stolz geht es mir super.«
    Er sah unbeholfen aus bei seinen ersten zwei Versuchen, zurück ins Boot zu kommen. Beim dritten Versuch schaffte er es schließlich, an Bord zu klettern, und hätte dabei fast die Hose verloren. Er paddelte noch ein paar Züge flussabwärts. Als er zu drehen versuchte, kippte er ein zweites Mal um.
    Alles in allem kippte L. A. in den folgenden zwanzig Minuten noch fünf Mal, aber er beeindruckte mich dennoch mit seiner Beharrlichkeit. Bevor er aufhörte, schaffte er es, nonstop zu der Brücke zu paddeln, wo ich umgedreht hatte, und zu mir zurückzusprinten, ohne wieder baden zu gehen. Seine Bewegungen waren immer noch zu lang und holprig, aber er hatte herausgefunden, wie man das Boot stabil hielt.
    Â»Du bist ein geborener Kajaker«, sagte ich und hielt ihm das Boot fest, während er ausstieg.
    Â»Das ist schwerer, als es aussieht«, sagte er. »Man muss auf jeden Fall wissen, was man tut.«
    Gemeinsam trugen wir das Kajak zu meinem Auto. Als wir es festschnallten, fragte ich L. A. zum dritten Mal, was so wichtig war, dass wir von Angesicht zu Angesicht darüber sprechen mussten. Er kam zu mir herüber; Wasser tropfte von seinem Körper.
    Â»Ich habe Freunde mit Insiderinformationen aus dem Berufungsgericht«, sagte er endlich. »Sie veröffentlichen am Montag eine Urteilsbegründung.«
    Er

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